21.10.2012, 11:31
Die 42. Ausgabe des "SPIEGEL" hat dazu einen Artikel veröffentlicht, der etwas Licht in die Zusammenhänge bringen könnte. In Ausschnitten hier https://magazin.spiegel.de/reader/index_...a=89079763. Meine an anderer Stelle im Forum bereits geäußerte China-Skepsis wird dadurch leider bestätigt.
Aber auch auf europäischer Seite zeigt sich immer wieder das selbe Problem: Eine Rückverfolgbarkeit ist aufgrund mangelnder Transparenz nicht gewährleistbar. Daher müssen der französische Konzern SODEXO und die Zulieferfirma Elbfrost nun in den "sauren Apfel" beißen und sich mit dem Zusammenhang zwischen Haftungs- und Imagefragen beschäftigen. Wer da am falschen Ende spart, ist selbst schuld, wenn er den Gegenwert für Durchfall und Erbrechen auf € 50,-- taxiert - als Gutschein, einzulösen beim Verursacher! Bei derartigen "Treppenwitzen" bleibt den Abnehmern nur zu wünschen, dass die Geschädigten massenhaft Geld statt Essensrabatt einfordern, sich weitere rechtliche Schritte offenhalten und dass die Schulträger umgehend aus den Lieferverträgen für Schulspeisung herauskommen. Es muss bei über 11.000 Geschädigten richtig weh tun, damit was passiert.
Auf dem Rücken der Verbraucher lässt sich das Problem nicht lösen, wie leider gebetsmühlenartig auch im Artikel des "SPIEGEL" angedeutet, denn der Verbraucher kann seine Kaufentscheidung nach Preisgesichtspunkten nur dann selbst verantworten, wenn er umfassend und für ihn nachvollziehbar informiert wird - auch über die Herkunft von Nahrungsmittelbestandteilen. Und die wird immer dann nicht gern deklariert, wenn das Herstellerland einen schlechten Ruf hat - gerade, weil man weiß, dass das zu kritischem Verbraucherverhalten führt, sprich: das Produkt kaum absetzbar ist.
Es ist nicht entschuldbar, wenn ich z. B. im Supermarkt bei pflanzlichen Frischimporten lesen kann: Herkunftsland Chile, Spanien, Ägypten etc. Aber China finde ich merkwürdigerweise nicht - auch nicht am Knoblauch, der inzwischen zu über 60% aus China stammt. Für die Politik muss dies meiner Ansicht nach bedeuten, sämtliche Konsequenzen für nicht gewährleistbare Rückverfolgbarkeit an diejenigen zu delegieren, die unsichere Produkte ordern, kaufen und in die LM-Kette weitergeben. Bis dahin kann der einzelne Verbraucher seinem Anbieter nur mit einer Anzeige wegen Täuschung drohen - bei mir klappt das inzwischen: Entweder ist die Deklaration ganz schnell da oder das Produkt verschwindet am Folgetag. Hausverbote hatte ich noch nie, weil ich mich sofort an den Großhändler und die Presse wenden kann.
Im Falle von Schul-Catering ist das Verhalten der Branche jedoch besonders perfide, weil die Kinder als Endverbraucher auftreten müssen. Die Entscheidung über die Essensteilnahme liegt jedoch bei den Eltern, die ihrerseits meist nicht einmal die Speisekarte - wenn es denn eine gibt - zur Kenntnis erhalten, geschweige denn Inhaltsstoff- und Herkunftsdeklaration, die in vielen Fällen nicht einmal im Ausgaberaum vorliegen.
An anderer Stelle kam der abenteuerliche Vorschlag, die Überprüfung der Caterer-Qualität doch in die Hand der aufsichtführenden Lehrer bzw. Schulleitungen zu legen, was nun wirklich nicht deren Aufgabe ist: Sie sollen Kinder erziehen und unterrichten und nicht die Hausaufgaben der Lebensmittelbranche kontrollieren. Die Branche macht sich selbst zum Clown: Erst das Problem produzieren, dann jammern, wenn die Sache schiefgeht und zum Schluss den Verbraucher "hinhängen". Wo bleibt da die Logik?
Aber auch auf europäischer Seite zeigt sich immer wieder das selbe Problem: Eine Rückverfolgbarkeit ist aufgrund mangelnder Transparenz nicht gewährleistbar. Daher müssen der französische Konzern SODEXO und die Zulieferfirma Elbfrost nun in den "sauren Apfel" beißen und sich mit dem Zusammenhang zwischen Haftungs- und Imagefragen beschäftigen. Wer da am falschen Ende spart, ist selbst schuld, wenn er den Gegenwert für Durchfall und Erbrechen auf € 50,-- taxiert - als Gutschein, einzulösen beim Verursacher! Bei derartigen "Treppenwitzen" bleibt den Abnehmern nur zu wünschen, dass die Geschädigten massenhaft Geld statt Essensrabatt einfordern, sich weitere rechtliche Schritte offenhalten und dass die Schulträger umgehend aus den Lieferverträgen für Schulspeisung herauskommen. Es muss bei über 11.000 Geschädigten richtig weh tun, damit was passiert.
Auf dem Rücken der Verbraucher lässt sich das Problem nicht lösen, wie leider gebetsmühlenartig auch im Artikel des "SPIEGEL" angedeutet, denn der Verbraucher kann seine Kaufentscheidung nach Preisgesichtspunkten nur dann selbst verantworten, wenn er umfassend und für ihn nachvollziehbar informiert wird - auch über die Herkunft von Nahrungsmittelbestandteilen. Und die wird immer dann nicht gern deklariert, wenn das Herstellerland einen schlechten Ruf hat - gerade, weil man weiß, dass das zu kritischem Verbraucherverhalten führt, sprich: das Produkt kaum absetzbar ist.
Es ist nicht entschuldbar, wenn ich z. B. im Supermarkt bei pflanzlichen Frischimporten lesen kann: Herkunftsland Chile, Spanien, Ägypten etc. Aber China finde ich merkwürdigerweise nicht - auch nicht am Knoblauch, der inzwischen zu über 60% aus China stammt. Für die Politik muss dies meiner Ansicht nach bedeuten, sämtliche Konsequenzen für nicht gewährleistbare Rückverfolgbarkeit an diejenigen zu delegieren, die unsichere Produkte ordern, kaufen und in die LM-Kette weitergeben. Bis dahin kann der einzelne Verbraucher seinem Anbieter nur mit einer Anzeige wegen Täuschung drohen - bei mir klappt das inzwischen: Entweder ist die Deklaration ganz schnell da oder das Produkt verschwindet am Folgetag. Hausverbote hatte ich noch nie, weil ich mich sofort an den Großhändler und die Presse wenden kann.
Im Falle von Schul-Catering ist das Verhalten der Branche jedoch besonders perfide, weil die Kinder als Endverbraucher auftreten müssen. Die Entscheidung über die Essensteilnahme liegt jedoch bei den Eltern, die ihrerseits meist nicht einmal die Speisekarte - wenn es denn eine gibt - zur Kenntnis erhalten, geschweige denn Inhaltsstoff- und Herkunftsdeklaration, die in vielen Fällen nicht einmal im Ausgaberaum vorliegen.
An anderer Stelle kam der abenteuerliche Vorschlag, die Überprüfung der Caterer-Qualität doch in die Hand der aufsichtführenden Lehrer bzw. Schulleitungen zu legen, was nun wirklich nicht deren Aufgabe ist: Sie sollen Kinder erziehen und unterrichten und nicht die Hausaufgaben der Lebensmittelbranche kontrollieren. Die Branche macht sich selbst zum Clown: Erst das Problem produzieren, dann jammern, wenn die Sache schiefgeht und zum Schluss den Verbraucher "hinhängen". Wo bleibt da die Logik?