22.05.2007, 07:11
wollte ich Euch nicht vorenthalten.
Gruß
Drui
Behörden haben klare Hinweise auf Ursache der Salmonellen-Epidemie
Montag, 21. Mai 2007
Ein Präparat in einer Petrischale mit Salmonellen auf XLD-Agar /dpa
Fulda – Drei Wochen nach Ausbruch der Salmonellen-Epidemie in Fulda haben die Behörden „deutliche Hinweise“ auf Lebensmittel als Auslöser. Details nannte das Klinikum Fulda am Montag jedoch wegen der noch laufenden Untersuchungen nicht. Der Mainzer Mikrobiologe Sucharit Bhakdi wies im ZDF darauf hin, dass eine andere Ursache auch gar nicht infrage komme. Eine Ansteckung mit Salmonellen könne nur über Lebensmittel erfolgen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch sei nicht möglich.
Derweil steigt die Zahl der Infektionen weiter an, allerdings nicht mehr so rasch wie zuletzt. Seit Sonntag sind weitere fünf Patienten positiv getestet worden. Insgesamt stieg die Zahl der Infizierten im Klinikum damit auf 238. Weitere 23 Fälle hat es bei Bewohnern eines zum Klinikum gehörenden Seniorenzentrums gegeben. Auch zwei Mitarbeiter dort wurden positiv getestet. Sie zeigen jedoch keine Krankheitssymptome. Acht Infizierte sind gestorben. Nach offizieller Darstellung gibt es jedoch bei fünf dieser Fälle keinen ursächlichen Zusammenhang mit der Salmonellen-Erkrankung.
Ein 40-köpfiges Expertenteam versucht zurzeit die Ursache der Epidemie zu ermitteln. Die Experten gehen davon aus, in den kommenden Tagen Genaueres sagen zu können, wenn weitere Ergebnisse einer Patientenbefragung vorliegen sollen.
„In Fulda muss man tatsächlich davon ausgehen, dass Salmonellen wiederholt seit Ende April in die Nahrung gelangt sind“, sagte der Leiter des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene an der Universität Mainz, Bhakdi. Nachdem die Krankenhausküche jetzt geschlossen sei, werde sich wahrscheinlich zeigen, dass die Übertragungskette unterbrochen sei. „Ich erwarte, dass keine Erkrankungen mehr in den nächsten Tagen auftreten, weil die Inkubationszeit in der Regel sieben Tage nicht überschreitet.“
Bhakdi glaubt indes nicht, dass in Fulda schwere Fehler gemacht wurden. Die Sicherheitsmaßnahmen seien bekannt und dort auch sicherlich vorgenommen worden. Er verwies darauf, dass im Durchschnitt in Deutschland alle zehn Minuten jemand an einer Salmonellenvergiftung erkranke.
Die Epidemie in Fulda wird am Donnerstag auch die zuständigen Gremien im hessischen Landtag beschäftigen. SPD und Grüne wollen von Sozialministerin Silke Lautenschläger (CDU) wissen, wann sich das Ministerium um den Fall erstmals gekümmert hat und welche Schritte eingeleitet wurden.
Quelle: ddp/aerzteblatt.de
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Drui
Behörden haben klare Hinweise auf Ursache der Salmonellen-Epidemie
Montag, 21. Mai 2007
Ein Präparat in einer Petrischale mit Salmonellen auf XLD-Agar /dpa
Fulda – Drei Wochen nach Ausbruch der Salmonellen-Epidemie in Fulda haben die Behörden „deutliche Hinweise“ auf Lebensmittel als Auslöser. Details nannte das Klinikum Fulda am Montag jedoch wegen der noch laufenden Untersuchungen nicht. Der Mainzer Mikrobiologe Sucharit Bhakdi wies im ZDF darauf hin, dass eine andere Ursache auch gar nicht infrage komme. Eine Ansteckung mit Salmonellen könne nur über Lebensmittel erfolgen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch sei nicht möglich.
Derweil steigt die Zahl der Infektionen weiter an, allerdings nicht mehr so rasch wie zuletzt. Seit Sonntag sind weitere fünf Patienten positiv getestet worden. Insgesamt stieg die Zahl der Infizierten im Klinikum damit auf 238. Weitere 23 Fälle hat es bei Bewohnern eines zum Klinikum gehörenden Seniorenzentrums gegeben. Auch zwei Mitarbeiter dort wurden positiv getestet. Sie zeigen jedoch keine Krankheitssymptome. Acht Infizierte sind gestorben. Nach offizieller Darstellung gibt es jedoch bei fünf dieser Fälle keinen ursächlichen Zusammenhang mit der Salmonellen-Erkrankung.
Ein 40-köpfiges Expertenteam versucht zurzeit die Ursache der Epidemie zu ermitteln. Die Experten gehen davon aus, in den kommenden Tagen Genaueres sagen zu können, wenn weitere Ergebnisse einer Patientenbefragung vorliegen sollen.
„In Fulda muss man tatsächlich davon ausgehen, dass Salmonellen wiederholt seit Ende April in die Nahrung gelangt sind“, sagte der Leiter des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene an der Universität Mainz, Bhakdi. Nachdem die Krankenhausküche jetzt geschlossen sei, werde sich wahrscheinlich zeigen, dass die Übertragungskette unterbrochen sei. „Ich erwarte, dass keine Erkrankungen mehr in den nächsten Tagen auftreten, weil die Inkubationszeit in der Regel sieben Tage nicht überschreitet.“
Bhakdi glaubt indes nicht, dass in Fulda schwere Fehler gemacht wurden. Die Sicherheitsmaßnahmen seien bekannt und dort auch sicherlich vorgenommen worden. Er verwies darauf, dass im Durchschnitt in Deutschland alle zehn Minuten jemand an einer Salmonellenvergiftung erkranke.
Die Epidemie in Fulda wird am Donnerstag auch die zuständigen Gremien im hessischen Landtag beschäftigen. SPD und Grüne wollen von Sozialministerin Silke Lautenschläger (CDU) wissen, wann sich das Ministerium um den Fall erstmals gekümmert hat und welche Schritte eingeleitet wurden.
Quelle: ddp/aerzteblatt.de
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