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Salmonellen - Druidelix - 17.05.2007

Tragisch...

Sechs Tote nach Salmonelleninfektion

Nach einer Salmonellen-Epidemie in einem Seniorenzentrum und im Klinikum Fulda sind sechs Patienten gestorben. Insgesamt hatten sich seit Ende April rund 160 Patienten und Mitarbeiter mit den Bakterien angesteckt.

Noch immer sei die Ursache für den Massenausbruch ungeklärt, teilte ein Kliniksprecher mit. „Viele Tests des Gesundheitsamtes und des Veterinäramtes Fulda konnten kein Verschulden der Klinikküche nachweisen."

Nach Ausbruch der Krankheit war zunächst die Krankenhausküche, die auch das dazugehörige Seniorenheim beliefert, in den Verdacht geraten, Quelle des Salmonellenherdes zu sein. Proben des ausgegebenen Essens und der Gewürze sowie Tests der Arbeitsbereiche hätten diese Vermutung allerdings nicht bestätigt, betonte der Sprecher.

Von den im Klinikum betroffenen 96 Patienten seien 60 Infizierte bereits wieder nach Hause entlassen worden. „Die Betroffenen werden nun noch einige Zeit ärztlich überwacht und müssen sich an Auflagen halten“, erklärte der Kliniksprecher.
Zugleich grassierte ein Virus
Im Seniorenheim leiden von insgesamt 23 Bewohnern noch sieben Patienten an der bakteriellen Infektion. Im Heim grassierte zugleich das Noro-Virus, das ebenfalls schwere Durchfälle verursacht. Elf Bewohner waren gleichzeitig mit beiden Krankheiten infiziert, befinden sich aber auf dem Weg der Besserung.

Insgesamt scheint die Epidemie in beiden Einrichtungen eingedämmt zu sein: In der Klinik gibt es nach Angaben des Sprechers seit dem 7. Mai und im Seniorenzentrum seit dem 11. Mai keine neuen Infektionen.

Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de">http://www.sueddeutsche.de</a><!-- m -->
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- Druidelix - 17.05.2007

Die Ärztezeitung schreibt dazu:

Ärzte Zeitung, 16.05.2007

Sechs Tote in Fulda durch Salmonellen

FULDA (dpa). Nach einem Salmonellen-Ausbruch in einem Seniorenzentrum und im Klinikum Fulda sind sechs Patienten gestorben.
Seit Ende April hatten sich etwa 160 Patienten und Mitarbeiter mit den Bakterien angesteckt, teilte ein Kliniksprecher mit. Noch immer sei die Ursache für den Ausbruch ungeklärt. Proben des ausgegebenen Essens und der Gewürze sowie Tests der Arbeitsbereiche in der Klinik-Küche hätten kein Ergebnis gebracht, so der Sprecher.
Von den im Klinikum betroffenen 96 Patienten seien 60 bereits wieder nachhause entlassen worden. Im Seniorenheim leiden von 23 Bewohnern noch sieben Patienten an der Infektion. Im Heim grassierte zugleich das Norovirus, das ebenfalls schwere Durchfälle verursacht.

Copyright © 1997-2007 by Ärzte Zeitung


- Druidelix - 17.05.2007

Auf <!-- w --><a class="postlink" href="http://www.fuldainfo.de">www.fuldainfo.de</a><!-- w --> liest man folgendes...

Tote nach Salmonellen-Epidemie

[Bild: klinikumfd01.jpg]

Im Klinikum-Fulda und im Seniorenheim Heilig-Geist sind über 170 Menschen an einer Salmonellenvergiftung erkrankt. Seit die Infektion im April ausgebrochen ist, sind im Fuldaer-Klinikum drei Menschen gestorben. Aber nur bei einer Patientin ist ein mittelbarer Zusammenhang mit der Salmonelleninfektion zu vermuten, so das Klinikum.
Bei der 73 jährigen Patientin mit schwerer Herz- und Nierenerkrankung war aufgrund der Durchfallerkrankung eine künstliche Ernährung erforderlich. Im weiteren Verlauf der Behandlung ist die Patientin, nachdem sie die Salmonellen-Durchfallserkrankung bereits überwunden hatte, im Zuge einer Operation wahrscheinlich an den Folgen eines Herzinfarktes verstorben.

Das Seniorenzentrum Heilig Geist hat 23 Bewohner mit infektiöser Durchfallerkrankung, davon 7 ausschließlich mit Salmonelleninfektion, 6 ausschließlich mit Noroviruserkrankung und 10 mit einer Doppelinfektion (Noroviren und Salmonellen). Bei zwei Mitarbeitern wurden Salmonellen nachgewiesen. Im Klinikum wurden bei insgesamt 95 Patienten Salmonellen nachgewiesen, davon befinden sich noch 46 Patienten im Klinikum. Zusätzlich dazu liegt die Zahl von positiv getesteten Mitarbeiter bei 56. Die letzte Neuerkrankung an Durchfall, diese bisher jedoch ohne Erregernachweis, war am 09.05.2007.

Nach Angaben des Kreisgesundheitsamtes sind im Zeitraum des Salmonellenausbruchs 3 Menschen gestorben. Bei zwei könne man nach menschlichem Ermessen die Salmonellen als Todesursache ausschließen. Bei einem Todesfall steht die Prüfung noch aus; hier ist mit einem Ergebnis erst im Laufe der kommenden Woche zu rechnen.

Nach Ausbruch der Infektionen wurden in einem strukturierten Management in Abstimmung mit dem Kreisgesundheitsamt Fulda und dem Amt für Landwirtschaft, Veterinärwesen und Verbraucherschutz über das gesetzliche Maß hinaus weitreichende Schutzmaßnahmen getroffen, um Patienten und Mitarbeiter zu schützen. Das Klinikum Fulda hat gemeinsam mit den zuständigen Behörden umfangreiche Untersuchungen zur Aufdeckung der Ursache eingeleitet. Die Untersuchungen aller Rückstellproben von Speisen ergaben ein negatives Ergebnis, weitergehende mikrobiologische Untersuchungen der Arbeitsbereiche sind bis auf eine noch ausstehende Probe ebenfalls ohne Salmonellennachweis. Ein endgültiger Ausschluss der Küche als Ausgangspunkt der Infektion kann jedoch erst nach Abschluss der Erhebung und Auswertung aller Daten gemeinsam mit den Behörden erfolgen.

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Gruß Drui


- Druidelix - 18.05.2007

Die Berichterstattungen über der Salmonellen Infektion in Fulda sind auf den ersten Blick etwas unterschiedlich, dass mag aber daran liegen, dass der Stand der Meldung nicht immer eindeutig festzustellen ist.

Heute Morgen im Videotext habe ich folgendes gelesen:

___________

Freitag 18.05. 2007 06:13 Uhr Videotext HR

Salmonellen Epidemie weitet sich aus.

Im Zusammenhang mit der Salmonellenepidemie im Klinikum Fulda und einen zugehörigen Altenheim wurden zwei Todesfälle und zwölf Neuerkrankungen gemeldet. Eine 82 - jährige Bewohnerin des Heims sei am Mittwoch und eine weitere am Donnerstag gestorben, sagte ein Kliniksprecher. Bei letzterer stehe allerdings noch nicht fest, ob Salmonellen die Todesursache seien.

Die Staatsanwaltschaft hat nach Klinikangaben Vorermittlungen übernommen. Seit Ende April wurden etwa 230 Personen mit Salmonellen infiziert. Der Seuchenherd wurde bislang nicht gefunden.

_________


Gruß Drui


- Druidelix - 18.05.2007

Es gibt diesbezüglich auch ein Video

Video über das Geschehen


Gruß
Drui


- Druidelix - 21.05.2007

Ärzte Zeitung, 21.05.2007

Salmonellen in Fulda - fast 230 Menschen infiziert
Ursache ist immer noch unklar

FULDA (pid). Bei dem SalmonellenAusbruch am Klinikum Fulda sind zwei weitere Menschen an den Folgen der Infektion gestorben.
Bereits am Mittwoch war eine 82-jährige Patientin gestorben. Sie hatte sich im Seniorenzentrum eine Infektion mit Salmonellen und Noroviren zugezogen. Am Donnerstag starb dann eine weitere Heimbewohnerin. Die Untersuchungen ergaben, dass auch bei ihr eine Infektion mit Salmonellen zum Tod geführt hatte.
Insgesamt hat es seit dem Ausbruch der Epidemie Ende April acht Todesfälle gegeben (wir berichteten). Bei fünf gestorbenen Patienten gebe es keinen ursächlichen Zusammenhang mit Salmonellen, sagte ein Klinikumssprecher. Bei einem Patienten sei ein mittelbarer Zusammenhang mit einer Salmonelleninfektion festgestellt worden.
Ein Ende der Epidemie ist noch nicht absehbar. Inzwischen hat sich die Zahl der bestätigten Salmonellosen im Klinikum auf insgesamt 228 erhöht: 143 Patienten und 85 Mitarbeiter haben sich infiziert. Darüber hinaus sind bei mindestens fünf Patienten und vier Mitarbeitern neue Durchfallerkrankungen aufgetreten, wobei noch unklar ist, ob diese ebenfalls auf Salmonellen zurückzuführen sind. Die Ursache der gehäuft auftretenden Salmonellosen ist auch drei Wochen nach Ausbruch der Epidemie noch unklar. Das Gesundheitsamt des Landkreises Fulda hat deshalb eine Befragung der Mitarbeiter und Patienten gestartet.


Copyright © 1997-2007 by Ärzte Zeitung
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- Druidelix - 22.05.2007

wollte ich Euch nicht vorenthalten.
Gruß
Drui

Behörden haben klare Hinweise auf Ursache der Salmonellen-Epidemie
Montag, 21. Mai 2007

[Bild: img124501.jpg]
Ein Präparat in einer Petrischale mit Salmonellen auf XLD-Agar /dpa

Fulda – Drei Wochen nach Ausbruch der Salmonellen-Epidemie in Fulda haben die Behörden „deutliche Hinweise“ auf Lebensmittel als Auslöser. Details nannte das Klinikum Fulda am Montag jedoch wegen der noch laufenden Untersuchungen nicht. Der Mainzer Mikrobiologe Sucharit Bhakdi wies im ZDF darauf hin, dass eine andere Ursache auch gar nicht infrage komme. Eine Ansteckung mit Salmonellen könne nur über Lebensmittel erfolgen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch sei nicht möglich.

Derweil steigt die Zahl der Infektionen weiter an, allerdings nicht mehr so rasch wie zuletzt. Seit Sonntag sind weitere fünf Patienten positiv getestet worden. Insgesamt stieg die Zahl der Infizierten im Klinikum damit auf 238. Weitere 23 Fälle hat es bei Bewohnern eines zum Klinikum gehörenden Seniorenzentrums gegeben. Auch zwei Mitarbeiter dort wurden positiv getestet. Sie zeigen jedoch keine Krankheitssymptome. Acht Infizierte sind gestorben. Nach offizieller Darstellung gibt es jedoch bei fünf dieser Fälle keinen ursächlichen Zusammenhang mit der Salmonellen-Erkrankung.

Ein 40-köpfiges Expertenteam versucht zurzeit die Ursache der Epidemie zu ermitteln. Die Experten gehen davon aus, in den kommenden Tagen Genaueres sagen zu können, wenn weitere Ergebnisse einer Patientenbefragung vorliegen sollen.

„In Fulda muss man tatsächlich davon ausgehen, dass Salmonellen wiederholt seit Ende April in die Nahrung gelangt sind“, sagte der Leiter des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene an der Universität Mainz, Bhakdi. Nachdem die Krankenhausküche jetzt geschlossen sei, werde sich wahrscheinlich zeigen, dass die Übertragungskette unterbrochen sei. „Ich erwarte, dass keine Erkrankungen mehr in den nächsten Tagen auftreten, weil die Inkubationszeit in der Regel sieben Tage nicht überschreitet.“

Bhakdi glaubt indes nicht, dass in Fulda schwere Fehler gemacht wurden. Die Sicherheitsmaßnahmen seien bekannt und dort auch sicherlich vorgenommen worden. Er verwies darauf, dass im Durchschnitt in Deutschland alle zehn Minuten jemand an einer Salmonellenvergiftung erkranke.

Die Epidemie in Fulda wird am Donnerstag auch die zuständigen Gremien im hessischen Landtag beschäftigen. SPD und Grüne wollen von Sozialministerin Silke Lautenschläger (CDU) wissen, wann sich das Ministerium um den Fall erstmals gekümmert hat und welche Schritte eingeleitet wurden.
Quelle: ddp/aerzteblatt.de
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- Druidelix - 23.05.2007

Salmonellen-Epidemie: Bakterien im Dessert waren Auslöser
Dienstag, 22. Mai 2007
Fulda - Die Salmonellen-Epidemie im Klinikum Fulda klingt drei Wochen nach ihrem Ausbruch langsam ab. Am Dienstag meldeten die Behörden noch zwei Neuinfektionen, eine davon in dem zum städtischen Klinikum gehörenden Seniorenzentrum. Das waren jedoch deutlich weniger als an den Vortagen.

Bei der Suche nach der Ursache der Epidemie kamen die Behörden unterdessen einen wichtigen Schritt voran: Laut dem Fuldaer Kreisgesundheitsamt sind die ersten Erkrankungsfälle mit hoher Wahrscheinlichkeit auf ein verunreinigtes Apfelmus-Sahne-Dessert zurückzuführen. Das habe die Befragung infizierter Mitarbeiter des städtischen Klinikums ergeben, sagte ein Sprecher des Amtes. Der Auslöser der zweiten Erkrankungswelle, die am 12. Mai begann, werde allerdings noch gesucht. Das Dessert komme nach derzeitigem Stand auch nur als Verursacher für Erkrankungen beim Personal, nicht aber bei Patienten infrage.

Seit Ausbruch der Epidemie haben sich im Klinikum und in dem Seniorenzentrum mehr als 260 Menschen mit den Bakterien infiziert. Acht Infizierte starben. Laut Klinikum gibt es jedoch nur in zwei der Todesfälle einen direkten Zusammenhang mit der Salmonellen-Erkrankung. In einem weiteren Fall bestehe ein „mittelbarer“ Zusammenhang.

Die Staatsanwaltschaft Fulda ermittelt inzwischen wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung. Geprüft werde, ob bei der Epidemie ein Verschulden einzelner Personen nachgewiesen werden könne, sagte Staatsanwalt Stephan Heres. Auch Sabotage-Vermutungen werde nachgegangen. Die Tatsache, dass die Erkrankungswelle zunächst abgeebbt, dann aber wieder ausgebrochen sei, „könnte dafür sprechen, dass jemand seine Finger im Spiel gehabt hat“, sagte Heres. Für die seit acht Tagen laufenden Ermittlungen hat die Justizbehörde eine eigene Arbeitsgruppe gebildet.

Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) warf der Krankenhausleitung unterdessen vor, das Problem zunächst „vielleicht ein bisschen bagatellisiert und nicht richtig angepackt“ zu haben. DGKH-Sprecher Klaus-Dieter-Zastrow kritisierte zugleich, dass die Fuldaer Klinik keinen Hygieniker beschäftige. „Dann wäre das nach zwei, drei Tagen vorbei gewesen“. Er verwies auf Regelungen in mehreren Bundesländern, wonach Krankenhäuser mit mehr als 400 Betten einen hauptamtlichen Hygieniker beschäftigen müssten.
© ddp/aerzteblatt.de
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- Druidelix - 23.05.2007

Ärzte Zeitung, 23.05.2007

Salmonellen- Ausbruch in Fulda
+ Ende April: Erste Salmonellen-Infekte im Klinikum Fulda

+ 7. Mai: Infektionswelle flaut ab. Bilanz: 23 Infekte im
Seniorenheim, 151 im Krankenhaus, sechs Infizierte sterben.

+ 15. Mai: 30 Neuinfektionen im Krankenhaus.

+ 16. Mai: Klinik-Küche wird geschlossen.

+ 17. Mai: Todesfall im Seniorenheim, Zahl der Infekte steigt auf
234. Staatsanwaltschaft leitet Vorermittlungen ein.

+ 20. Mai: Zahl der Infektionen liegt bei 256. Mittlerweile sind
acht Infizierte gestorben. Sabotage wird nicht ausgeschlossen.

+ 22. Mai: Nachspeise aus Apfelmus und Sahne wird als Ursache
der ersten Infektionswelle genannt. Zahl der Infizierten erhöht
sich auf über 260.

Lesen Sie dazu auch:
Apfelschnee allein kann den Salmonellen-Ausbruch nicht erklären
Copyright © 1997-2007 by Ärzte Zeitung

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- Druidelix - 24.05.2007

Weitere Salmonellen-Erkrankungen am Klinikum Fulda
Mittwoch, 23. Mai 2007
Fulda - Am Klinikum Fulda sind weitere Salmonellen-Erkrankungen aufgetreten. Nach Angaben des Klinikums und des Kreisgesundheitsamts traten bis zum Mittwoch drei neue Infektionen bei einem Patienten und einem Mitarbeiter sowie einem Bewohner des angeschlossenen Seniorenheimes auf.

Damit wurden seit Ende April die Bakterien bei
51 Patienten und 90 Mitarbeitern des Klinikums entdeckt. Bei weiteren drei Patienten, darunter einem Kind, sowie einem Mitarbeiter traten neue Durchfallerkrankungen auf, die aber möglicherweise nicht mit Salmonellen im Zusammenhang stehen. Die Deutsche Hospiz Stiftung forderte vom Gesetzgeber Konsequenzen aus der Epidemie.

Die erste Erkrankungswelle am Klinikum wurde den bisherigen Untersuchungen zufolge durch ein in der Mitarbeiter-Cafeteria angebotenes Dessert ausgelöst. Der Apfelschnee erklärt allerdings nur die erste Infektionswelle Ende April. Unklar war zunächst weiter, welche Lebensmittel die anderen Erkrankungen ausgelöst haben. Ein Sprecher des Kreisgesundheitsamts sagte am Mittwoch, es gebe bestimmte Verdachtsmomente. Möglicherweise könnten am Donnerstag nähere Einzelheiten bekannt gegeben werden.

Der Geschäftsführende Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung, Eugen Brysch, erklärte, angesichts zahlreicher Todes- und Krankheitsfälle bestehe beim Gesetzgeber dringender Handlungsbedarf. Er forderte die Einführung einer Dienstleistungshaftung, um den Patientenschutz nachhaltig zu stärken. Dadurch würde sich die Beweislast umkehren, und der Patient hätte es in Zukunft leichter, seinen Schadenersatz durchzusetzen, erklärte Brysch in Berlin.

© Quelle: afp/aerzteblatt.de

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- Druidelix - 24.05.2007

Ärzte Zeitung, 24.05.2007

Weitere Infektionen mit Salmonellen

FULDA (dpa).
Noch immer ist unklar, wie die Patienten am Klinikum Fulda mit Salmonellen infiziert wurden. Unterdessen werden weitere Salmonellen-Infektionen gemeldet.
Auslöser der ersten Erkrankungen unter den Mitarbeitern des Klinikums war wohl eine Nachspeise (wir berichteten). "Patienten sind damit aber nicht in Berührung gekommen", sagte Stefan Kortüm, Leiter des Kreisgesundheitsamtes Fulda. Wie also wurden die Patienten infiziert? Die Quelle sei eingekreist, wegen der laufenden Befragungen machte Kortüm bis zum Redaktionsschluss der "Ärzte Zeitung" keine näheren Angaben.
Aus Thüringen wurden unterdessen drei Patienten mit Salmonellen-Infektionen gemeldet, die in Fulda entstanden sein müssen. Betroffen seien zwei frühere Patienten und ein Lehrling des Krankenhauses, teilte das Gesundheitsministerium in Erfurt mit. Bei allen verlaufe die Erkrankung eher leicht. Die beiden Patienten hatten nach Angaben des Ministeriums in der Fuldaer Klinik Durchfall bekommen und waren damit entlassen worden. Ihre Hausärzte hätten den Erreger Salmonella enteritidis identifiziert, der häufig über Eier und Eiprodukte sowie Geflügelfleisch übertragen wird.
Seit dem Ausbruch der Infektion in Fulda starben acht Menschen, bei zwei davon gab das Klinikum Salmonellose als Todesursache an.

Quelle: Copyright © 1997-2007 by Ärzte Zeitung

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- Druidelix - 04.06.2007

Quelle: aerzteblatt.de


Klinikum Fulda sieht Salmonellenepidemie gestoppt

Fulda - Einen Monat nach dem Ausbruch der Salmonellenepidemie in Fulda sieht das betroffene Klinikum die Erkrankungswelle als gestoppt an. Das Kreisgesundheitsamt Fulda teilte am Mittwoch mit, es gebe bereits seit mehreren Tagen keine Neuerkrankungen mehr. Dennoch würden die Sicherheitsvorkehrungen bis auf weiteres aufrechterhalten. Derweil kristallisiert sich neben verschiedenen Nachspeisen eine Salatsauce aus dem Speiseplan der Patienten als Auslöser der Epidemie heraus.

Nach Angaben des Gesundheitsamtes konnten die Bakterien in einer am 11. Mai hergestellten Salatsauce direkt nachgewiesen werden. Ob es sich hierbei um den Ausbruchsstamm handelt, lasse sich aber noch nicht sagen.

Die ersten der 270 Erkrankungsfälle hatte das Amt bereits auf ein am 25. April hergestelltes Apfelmus-Sahne-Dessert zurückführen können. Die rund 150 infizierten Patienten des Klinikums sowie die 25 erkrankten Bewohner des zugehörigen Heilig-Geist-Seniorenzentrums hatten von dem Dessert aber nichts bekommen. Sie infizierten sich nach jetzigem Stand außer über die Salatsauce über weitere Nachspeisen. Eine relevante Zahl an Infektionen sei auf ausgegebene Diabeteskost zurückzuführen, hieß es. Auszugehen sei davon, dass die Verunreinigung der Lebensmittel im Bereich der Küche erfolgte. Hinweise auf so genannte Schmierinfektionen durch Pflegepersonal gebe es nicht.

Die Klinikleitung verteidigte erneut ihr Vorgehen. Das Kreisgesundheitsamt könne bestätigen, dass alle erforderlichen Maßnahmen getroffen worden seien, um die Ursachen so schnell wie möglich zu identifizieren und auszuschalten, hieß es.

Seit Ausbruch der Epidemie starben in Fulda neun erkrankte Patienten, zwei von ihnen in direkter Folge ihrer Salmonellen-Infektion. In einem weiteren Todesfall besteht laut Klinikum ein mittelbarer Zusammenhang mit der Infektion. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung. © ddp/aerzteblatt.de
Links zum Thema
aerzteblatt.de (29.05.2007) Keine weiteren Salmonellen-Erkrankungen in Fulda aufgetreten
/v4/news/news.asp?id=28595
aerzteblatt.de (23.05.2007) Weitere Salmonellen-Erkrankungen am Klinikum Fulda
/v4/news/news.asp?id=28547
aerzteblatt.de (22.05.2007) Salmonellen-Epidemie: Bakterien im Dessert waren Auslöser
/v4/news/news.asp?id=28526
aerzteblatt.de (21.05.2007) Behörden haben klare Hinweise auf Ursache der Salmonellen-Epidemie
/v4/news/news.asp?id=28511
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- Druidelix - 06.06.2007

Ärzte Zeitung, 06.06.2007

Salmonellen durch schlechte Hygiene in Kliniken?

Verunreinigter Jogurt als Auslöser in Dortmund / Hinweise auf Kontamination durch infizierte Mitarbeiter in Fulda
DORTMUND/FULDA (dpa/mut). Ein Fruchtjogurt hat offenbar den jüngsten Salmonellenausbruch in einer Dortmunder Klinik ausgelöst. Ähnlich wie bei dem Ausbruch in Fulda rätseln Experten jedoch, weshalb sich damit so viele Menschen infizieren konnten - dies wirft kein gutes Licht auf die Hygieneverhältnisse in einigen deutschen Kliniken.

Kaum war die Infektionswelle im Klinikum Fulda mit 270 Erkrankten abgeebbt, machten Salmonellen in einer Dortmunder Klinik Patienten und Mitarbeitern zu schaffen. Inzwischen ist dort die Zahl der erkrankten Personen auf 67 gestiegen, doch offenbar hat man die Infektionsquelle etwas schneller gefunden als in Fulda: Ein mit Erregern kontaminierter Fruchtjogurt gilt als Hauptursache für die Erkrankungen. Dies habe die Untersuchung einer Lebensmittelprobe ergeben, teilte die Klinik mit.

Der Jogurt war vor eineinhalb Wochen ausgegeben worden. Noch unklar ist, wie die Salmonellen in den Jogurt gekommen sind. Hygienemängel oder salmonelleninfizierte Mitarbeiter könnten die Ursache für die Kontamination sein. Davon ist mittlerweile auch in Fulda auszugehen.
Dort wird außer verschiedenen Nachspeisen inzwischen auch eine Salatsauce als Auslöser des Ausbruchs verdächtigt. Sie wurde am 11. Mai hergestellt und war eindeutig mit den Keimen belastet. Allerdings gab es die ersten Erkrankungen bereits bei Klinik-Mitarbeitern Ende April, offenbar durch ein am 25. April hergestelltes Apfelmus-Sahne-Dessert. Die Patienten des Klinikums hatten von dem Dessert aber nichts bekommen. Sie infizierten sich nach jetzigem Stand über die Salatsauce und weitere Nachspeisen, etwa eine Diabeteskost.
Auszugehen sei davon, dass "die Verunreinigung der Lebensmittel im Bereich der Küche erfolgte", so das Klinikum. Gemeint ist damit wohl, dass infizierte Mitarbeiter das Essen unbeabsichtigt verunreinigten. Dies, so Professor Klaus Stark vom Robert-Koch-Institut zur "Ärzte Zeitung" sei nur unter Verletzung von Hygienevorschriften möglich, etwa, wenn Mitarbeiter nach der Toilette nicht die Hände waschen.

Copyright © 1997-2007 by Ärzte Zeitung
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- Druidelix - 06.06.2007

Ärzte Zeitung, 06.06.2007

KOMMENTAR

Schlamperei bei der Hygiene ?

Von Thomas Müller

Salmonellen in Kliniken und Kitas - das wird es immer geben. Oft sind nicht die betroffenen Einrichtungen schuld daran, wenn dort Menschen erkranken, sondern Lieferanten, die kontaminierte Ware in die Häuser bringen. Doch nach ein paar Tagen sind die meisten Betroffenen wieder gesund und das Problem hat sich erledigt.

Wenn aber, wie vor kurzem in Fulda, ein einmal eingeschleppter Keim sich über mehrere Wochen in der Klinik hält und immer wieder neu Menschen infiziert, dann liegt der Verdacht nahe, dass in dem Klinikum selbst etwas furchtbar schief läuft. Denn wie lässt es sich wohl erklären, dass sich zunächst nur Mitarbeiter über ein Dessert infizieren, und anschließend wochenlang Patienten erkranken, die nie davon gegessen haben? Wie kommt es, dass Salmonellen plötzlich in allen möglichen Speisen nachgewiesen werden, und der Spuk erst vorbei ist, nachdem man die Küche schließt? Dies lässt eigentlich nur eine Schlussfolgerung zu: Es wurde bei der Hygiene gehörig geschlampt.

Inzwischen weiß man: Mindestens 15 der 85 Küchenmitarbeiter waren mit Salmonellen infiziert. Eine Übertragung von Menschen auf Lebensmittel ist aber nur durch Fäkalienspuren möglich. Das ist keine appetitliche Erklärung für die Erkrankungen in Fulda, aber die einzig plausible. Schließlich wird niemand glauben, dass die Keime plötzlich neue Übertragungswege entdeckt haben.

Copyright © 1997-2007 by Ärzte Zeitung

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- Saftschubse - 06.06.2007

Druidelix schrieb:...Eine Übertragung von Menschen auf Lebensmittel ist aber nur durch Fäkalienspuren möglich. Das ist keine appetitliche Erklärung für die Erkrankungen in Fulda, aber die einzig plausible. Schließlich wird niemand glauben, dass die Keime plötzlich neue Übertragungswege entdeckt haben.

Genau dieses Szenario habe ich gestern unseren neuen Kollegen bei der Ersteinweisung erzählt, und ihre Gesichter sprachen Bände!