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Selbstgekochtes in der Krippe
#1
Hallo,

ich steig gleich mal ins Thema ein: Seit einem Jahr besucht meine Kleine die Krippe. Bei der Anmeldung erfuhren wir, dass der Essensanbieter kein Essen für ihre Bedürfnisse anbietet und wir vereinbarten daher, dass ich das Essen selbst koche und mit in die Krippe bringe. Genauso habe ich es auch bei meiner Großen gemacht, die allerdings eine andere Einrichtung besuchte. Auf jeden Fall wurde mir dann nach einer Woche mitgeteilt, dass ich für das Erwärmen des Essens 0,50€/Tag zahlen solle, was ich aber ablehnte. Stattdessen habe ich Thermoboxen gekauft, die das Essen warmhalten und wenn es Zeit fürs Mittagessen ist, hat es genau die richtige Temperatur. Das hat einige Monate gut geklappt und jetzt kommen sie mir wieder mit Hygienevorschriften und sie müssten deswegen das Essen nochmal erhitzen. Und eine Gebühr für die Benutzung des Geschirrs soll ich auch zahlen, dass aber nur nebenbei.  Wink

Vielleicht seh ich ja den Wald vor lauter Bäumen nicht, aber ich habe das Gefühl der Essenanbieter will auf Teufel komm raus irgendwie Geld aus mir rauspressen und sorry boys, aber ich bin stur, wenn man mir so kommt!

Es wäre schön, wenn ihr mir helfen könntet, was die Hygienefrage angeht. Ich koche jeden Morgen frisch, das Essen wird nur von meiner Kleinen gegessen und sie ist auch noch nie davon krank geworden  Wink Außerdem enthält es keine leicht verderblichen Bestandteile.


Danke schonmal für euren Input..
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#2
Hallo alisamarden,

willkommen im Forum des FKLMH e.V.!

In der Gemeinschaftsverpflegung, und als solche zählt die Essensausgabe in der KiTa, müssen Speisen mit einer Temperatur von mehr als 65°C warm gehalten und abgegeben werden. 
Jeder, der (ausserhalb des privaten Rahmens) Lebensmittel in den Verkehr bringt, muss dafür sorgen, dass diese Lebensmittel sicher sind, also keine Gesundheitsgefahr von Ihnen ausgeht. 

Der Grund dafür ist, dass bestimmte Bakterien, die so genannten Sporenbildner, bei Kochtemperaturen nicht abgetötet werden, sondern nur bei Sterilisationsprozessen wie bei der Konservenherstellung.  
So lange sie die besondere Form als Spore haben, in der sie wie in einem Winterschlaf sind, sind sie nicht gefährlich, doch wenn die Temperatur unter eine Grenze fällt, werden sie wach und fangen an zu leben. Diese Temperatur liegt bei weniger als 65°C. Dann können sie gefährlich werden, also entweder das Bakterium selber oder seine Stoffwechselprodukte (Gifte). Gerade bei Kleinkindern, die noch kein voll ausgebildetes Immunsystem haben und Angriffe schlechter abwehren können (bzw. bei Giften einfach ein kleiner Körper damit konfrontiert wird, kein ausgewachsener Hüne), muss man da noch strengere Massstäbe ansetzen.

Eine Frage die sich mir stellt, ist ob die Temperatur in der Thermobox über den ganzen Vormittag hoch genug ist, also über 65°C?

Wenn nicht, halte ich das Aufwärmen der Speisen durch die KiTa auch nicht für gut, denn damit tötet man eventuell ausgewachsene Sporenbildner nicht sicher ab, aber erst recht verschwinden dabei Stoffwechselprodukte (die Gifte) nicht.  


Die sichere Variante ist die, dass frisch zubereitete Speisen schnell (!) abgekühlt werden und direkt vor dem Verzehr ausreichend erhitzt werden.
Bei dieser Variante werden auch Vitamine und andere Nährstoffe weniger geschädigt, Farben bleiben schöner, die Konsistenz verändert sich weniger.


In diesem Merkblatt vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist es auf Seite 5 beschrieben.


Du schreibst auch, dass Du deiner Kleinen keine leicht verderblichen Lebensmittel mitgibst, aber gemäss Infektionsschutzgesetz (IfSG) gelten Säuglings- und Kleinkindernahrung per se als leicht verderbliche Lebensmittel... eben weil sie noch kein voll ausgebildetes Immunsystem haben und es ein kleiner Körper ist. 
Ansonsten werden zu den leichtverderblichen Lebensmitteln die folgenden Lebensmittel gezählt: Fleisch, Geflügelfleisch und Erzeugnisse daraus, Milch und Erzeugnisse auf Milchbasis, Fische, Krebse oder Weichtiere und Erzeugnisse daraus, Eiprodukte, Speiseeis und Speiseeishalberzeugnisse, Backwaren mit nicht durchgebackener oder durcherhitzter Füllung oder Auflage, Feinkost-, Rohkost- und Kartoffelsalate, Marinaden, Mayonnaisen, andere emulgierte Soßen, Nahrungshefen, Sprossen und Keimlinge zum Rohverzehr sowie Samen zur Herstellung von Sprossen und Keimlingen zum Rohverzehr. 


Zahlen die anderen Eltern einen Betrag für das Essen? Dann ist dort alles abgedeckt, inkl. Ausgabe, Geschirr, Servietten, Spülen, Hygieneanforderungen einhalten,... und wahrscheinlich eben nicht nur die reinen Produkt- und Herstellkosten. 
Einen Teil der Dienstleistung nimmst Du ja auch in Anspruch wenn Du Deiner Kleinen das Essen erwärmen und/oder auf einen Teller umfüllen lässt, und das bezahlt der KiTa niemand. Bzw. lassen sie es dich bezahlen. Leider ist heutzutage nicht mehr jede Dienstleistung kostenlos, und KiTas gehören nicht zu denen, die zu viel Geld haben. 


Ich hoffe ich habe Deine Fragen beantworten können, wenn nicht darfst Du gerne weiter fragen. Hier im Forum sind auch Kollegen mit mehr Kenntnissen in der Gemeinschaftsverpflegung aktiv, ich bin in der Lebensmittel produzierenden Industrie tätig. 

Wenn ich an Freunde mit Kindern in der KiTa denke finde ich sogar, dass Deine KiTa da eher entgegenkommend ist, ich habe von KiTas gehört, die keine mitgebrachten Speisen (ausser vorverpackten = industriell gefertigte) erlauben. 
Auf der anderen Seite finde ich das Warmhalten und nochmalige Erhitzen gar nicht gut (aus Gründen der Sicherheit; Vitamine & Co. lasse ich hier mal aussen vor), kühlen und wieder erhitzen ist der Weg der Wahl. Oder doch das Essen des Anbieters? 

Viele Grüsse
Saftschubse
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#3
Hallo Saftschubse,

vielen Dank für deine Antwort. Punkt für Punkt:
1) Ich glaube nicht, dass das Essen in der Box die ganze Zeit über 65°C warm bleibt. Zur Mittagszeit hat es genau die richtige Temperatur zum essen.
2) Das abgekühlte Essen mitzugeben und von der Kita aufwärmen zu lassen, wäre auch meine erste Wahl, aber ich kann es mir nicht leisten jd. Tag dafür zusätzlich noch Geld zu zahlen. Es erscheint zwar erstmal nicht viel, läppert sich aber zusammen.
3) Alles was du als leicht verderblich aufgezählt hast, ist in unserem Essen nicht enthalten.
4) Ich glaube nicht, dass es für die Betreuer einen Unterschied macht, aus welchem Behälter sie das Essen für die Kinder auf den Teller packen, daher halte ich hier den Mehraufwand für gleich null. Sie haben dahingehend auch noch nie etwas anklingen lassen. Eher im Gegenteil, sie stehen hinter mir.
5) Ich wäre sehr froh, wenn der Anbieter "unser" Essen anbieten würde, dann könnte ich jede Menge Zeit und Geld sparen, aber leider ist das nicht der Fall und wird wohl auch so bald nicht eintreten. Sad

Auf jeden Fall ganz herzlichen Dank an dich!

Ich habe gestern noch mit dem zuständigen Veterinäramt gesprochen und dort wurde mir gesagt, solange das Essen nicht über die Küche läuft (das tut es nicht, es wird in einer extra Kühlbox gelagert, die ich jeden Tag mitbringe) und es quasi aus der Dose direkt vor meiner Tochter landet, muss es auch keine 65°C haben. Allerdings sollen wir schriftlich die Haftung der Kita für unser Essen ausschließen. Nun warte ich mal ab, was die Kita dazu meint..

Liebe Grüße
Alisa
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#4
(01.04.2016, 13:34)alisamarden schrieb: Hallo Saftschubse,

vielen Dank für deine Antwort. Punkt für Punkt:
1) Ich glaube nicht, dass das Essen in der Box die ganze Zeit über 65°C warm bleibt. Zur Mittagszeit hat es genau die richtige Temperatur zum essen. Damit lagert das Essen in einem mikrobiologisch kritischen Temperaturbereich. Im Privatbereich ist es privat, in einer Einrichtung zur Gemeinschaftsverpflegung muss sichergestellt sein, dass dieser kritische Temperaturbereich schnell durchschritten oder gar nicht erst erreicht wird durch heisshalten. 
2) Das abgekühlte Essen mitzugeben und von der Kita aufwärmen zu lassen, wäre auch meine erste Wahl, aber ich kann es mir nicht leisten jd. Tag dafür zusätzlich noch Geld zu zahlen. Es erscheint zwar erstmal nicht viel, läppert sich aber zusammen. Das glaube ich dir, leider müssen manche mehr aufs Geld achten als andere. 
3) Alles was du als leicht verderblich aufgezählt hast, ist in unserem Essen nicht enthalten. Da hast Du glaube ich etwas überlesen, Säuglings- und Kleinkindernahrung gilt immer als leicht verderblich, egal aus was sie besteht. Eben weil die kleinen Organismen mit eventuellen "Angriffen" noch nicht so umgehen können wie ein gesunder Erwachsener. 
4) Ich glaube nicht, dass es für die Betreuer einen Unterschied macht, aus welchem Behälter sie das Essen für die Kinder auf den Teller packen, daher halte ich hier den Mehraufwand für gleich null. Sie haben dahingehend auch noch nie etwas anklingen lassen. Eher im Gegenteil, sie stehen  hinter mir. Das macht sicher keinen Unterschied für die Betreuer. Die frage ist wahrscheinlich die wie sich die Kosten zusammensetzen und wer dafür aufkommt. So wie auch Gastronomen argumentieren, dass Nicht-Gäste eine Nutzungsgebühr für die Toilettenbenutzung entrichten sollen - die Gäste würden ja per Konsumation "bezahlen". Ich persönlich bin schon froh, dass die "Nette Toilette" sich durchsetzt Smile 
5) Ich wäre sehr froh, wenn der Anbieter "unser" Essen anbieten würde, dann könnte ich jede Menge Zeit und Geld sparen, aber leider ist das nicht der Fall und wird wohl auch so bald nicht eintreten.  Sad  Das ist wirklich ungünstig... darf ich fragen was "Euer" Essen wäre? 

Auf jeden Fall ganz herzlichen Dank an dich!

Ich habe gestern noch mit dem zuständigen Veterinäramt gesprochen und dort wurde mir gesagt, solange das Essen nicht über die Küche läuft (das tut es nicht, es wird in einer extra Kühlbox gelagert, die ich jeden Tag mitbringe) und es quasi aus der Dose direkt vor meiner Tochter landet, muss es auch keine 65°C haben. Allerdings sollen wir schriftlich die Haftung der Kita für unser Essen ausschließen. Nun warte ich mal ab, was die Kita dazu meint..

Liebe Grüße
Alisa

Hallo Alisa,

ich war so frei und habe meine Kommentare direkt in ein Zitat Deines Postings geschrieben.

Ich kenne jemanden, die eine KiTa leitet, da würde ich persönlich von einem Vorgehen, wie es Deine KiTa macht, wahrscheinlich abraten. Oder eben mit Auflagen und klar definierten (und möglicherweise auch kommunizierten) Spezialbedingungen. Denn eines darf man auch nicht vergessen: wenn von 20 Kindern irgendwann 15 ihr eigenes Mittagessen bekommen, wird es doch ein erhöhter Aufwand für die KiTa. 

Was mir wichtig ist: Ich will nicht sagen, dass Du mit Deinem Wunsch nach selbst gekochtem Mittagessen für Deine Kleine etwas falsch machst! Ich kenne die Gründe nicht und mir steht nicht zu, darüber zu urteilen. Ich möchte mir nur den Hinweis erlauben, dass ich da einerseits hygienische Risiken sehe, aber auch Konfliktpotential im Zusammenspiel von KiTa, Dir und anderen Eltern. 



Bei allen Fragen rund um Lebensmittelhygiene bist Du bei uns auf jeden Fall gut aufgehoben, denn das ist etwas, von dem wir etwas verstehen und von dem wir uns auf die Fahne geschrieben haben, zu helfen wo Hilfe benötigt wird. 


Viele liebe Grüsse
Saftschubse
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#5
(04.04.2016, 12:08)Saftschubse schrieb: Hallo Alisa,

ich war so frei und habe meine Kommentare direkt in ein Zitat Deines Postings geschrieben. Dann mach ich das auch mal so. Smile

Ich kenne jemanden, die eine KiTa leitet, da würde ich persönlich von einem Vorgehen, wie es Deine KiTa macht, wahrscheinlich abraten. Oder eben mit Auflagen und klar definierten (und möglicherweise auch kommunizierten) Spezialbedingungen. Denn eines darf man auch nicht vergessen: wenn von 20 Kindern irgendwann 15 ihr eigenes Mittagessen bekommen, wird es doch ein erhöhter Aufwand für die KiTa. Das ist mir bewusst. Allerdings kenne ich das Gegenbeispiel. Die Kita, in die meine Nichte u mein Neffe gehen, bietet gar kein Essen an und alle Kinder bringen ihr Eigenes mit. Also machbar ist es auf jeden Fall. Ich denke aber nicht, dass plötzlich sämtliche Eltern in unserer Kita dem Komfort des Caterings entsagen und selber kochen wollen.

Was mir wichtig ist: Ich will nicht sagen, dass Du mit Deinem Wunsch nach selbst gekochtem Mittagessen für Deine Kleine etwas falsch machst! Ich kenne die Gründe nicht und mir steht nicht zu, darüber zu urteilen. Ich möchte mir nur den Hinweis erlauben, dass ich da einerseits hygienische Risiken sehe, aber auch Konfliktpotential im Zusammenspiel von KiTa, Dir und anderen Eltern. Keine Sorge, das hab ich auch nicht so verstanden. Allerdings habe ich das Gefühl, das der Kitabetreiber bzw. der Essenanbieter der Ansicht ist, dass ich keine Ahnung von der Ernährung meines Kindes habe. Demnächst steht wohl noch ein Beamter neben mir und schaut mir beim kochen zu Icon_lol 


Bei allen Fragen rund um Lebensmittelhygiene bist Du bei uns auf jeden Fall gut aufgehoben, denn das ist etwas, von dem wir etwas verstehen und von dem wir uns auf die Fahne geschrieben haben, zu helfen wo Hilfe benötigt wird. Find ich klasse!


Viele liebe Grüsse
Saftschubse

Hallo Saftschubse,

ich denke das "Problem" bei unserer Kita ist, dass der Essenanbieter ein Komplettangebot hat, d.h. von Frühstück bis Vesper inkl. Getränke und Küchenpersonal. Dadurch sind zum einen die Preise für das Essen verglichen mit anderen Kitas sehr hoch und dazu kommt dann noch eine Servicegebühr eben für Personal, Geschirr etc. Der Caterer will natürlich kein Minusgeschäft machen, sehe ich auch ein, aber ich finde es nicht in Ordnung, dass man die Eltern quasi zwingen will einen Vertrag mit ihm abzuschließen. Ich bin der Meinung, dass das noch jeder selbst entscheiden sollte (soweit ich weiß, herrscht doch Privatautonomie in D, oder?). In unserem Fall war der Kitaleitung von Anfang an bekannt, wie wir uns ernähren und ich ändere das nicht, nur damit der Essenanbieter zufrieden ist.
Die Betreuer, also diejenigen, die das Essen dann tatsächlich an die Kinder verteilen, sehen von dem Geld natürlich sowieso nichts. Durch das Gespräch mit dem Vet. werde ich jetzt die Servicegebühr für die Geschirrnutzung zahlen, alles andere (wie die Betreuer, s.o. Wink ) zahlen wir ja über den normalen Kitabeitrag und nicht über den externen Essenanbieter.

Was "unser" Essen angeht: Wir leben vegan. Ich wäre aber auch schon zufrieden mit dem vegetarischen Angebot des Caterers, wenn da nicht tagtäglich Milch- oder Milchprodukte enthalten wären...

Liebe Grüße
Alisa

PS: Bisher hat meine Zweijährige alles gut vertragen, da gab es noch nie Probleme. Nunja, mal schauen, was jetzt von der Kitaleitung zurück kommt, bisher haben sie sich leider noch nicht gemeldet.
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#6
Hmmm...hier der Blick von der anderen Seite:

ALLE betreuten Betriebe haben Probleme mit den Sonderwünschen mancher Kindseltern.
Sei es, dass die Kinder plötzlich
- vegan
- vegetarisch
- fructoselactoseglutensonstwas-Unversträglichkeiten
bekommen und für sie einzeln gekocht werden muss.

Das Personal der KiTas hat wiederum das Problem, dass die o.g. Kinder bei manchen Speisen regelrecht
am liebsten den anderen die Speisen vom Teller essen müssen. Man muss ihnen dann sensibel klar machen,
dass sie veganvegetarischfructoselactosegalactosesaccharoseglutenunversträglich sind, was sie nicht immer
verstehen. Viel grausamer wird es, wenn andere Kinder wiederum Süßigkeiten (Gummibärchen o.ä.)
mit (tierischer ) Gelatine mitbringen und die Veganvegetarischfructoselactosegalactosesaccharoseglutenunversträglichkinder
mitnaschen. Das führt wiederum zu Vorwürfen und Konflikten. Zwar ist bislang kein Kind explodiert,
nachteilig beschädigt oder beeinträchtigt worden - es geht den Eltern ja auch nur ums Prinzip.

Wenn das vegane Angebot des Caterers somit ausreichen würde und es nur um die Milchprodukte geht,
dann würde ich mir eher Gedanken machen, ob das Projizieren der eigenen Speisevorschriften auf die Kinder
denn unbedingt nötig sei und welche Gefahren denn von den Milchprodukten ausgehen - anschließend
legt man diese Gefahren in die Schale und vergleicht sie mit jenen der eigenen Brutschränke (Thermoboxen).

Es KÖNNTE sein, dass man dann doch auf den Schluß kommt, dass das Kind gar nicht die eigenen Überzeugungen
haben MUSS und auch normal aufwachsen kann, wenn es sich so ernährt wie die anderen Kinder.
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#7
Hallo LuxQM,

vielen Dank auch an dich für deine Antwort.

Mir ist durchaus bewusst, dass wir der Kita einen gewissen Mehraufwand bescheren. Allerdings bin ich der Meinung, dass die Ernährung der eigenen Kinder in die Verantwortung der Eltern fällt und nicht so ohne Weiteres von irgendwelchen Firmen bestimmt werden sollte, mit der unterschwelligen Botschaft, dass man ja gar keine Ahnung von Ernährung habe.

Meine Kleine kommt sehr gut damit zurecht, soweit ich einen Einblick durch die Betreuer bekomme und es gab auch noch nie Probleme mit anderen Kindern. Was das (mal) mitessen bei den anderen Kindern angeht, bin ich jetzt auch nicht penetrant hinterher (geht ja auch nicht, bin ja nicht anwesend). Sollte sie mal ein (nichtveganes) Gummibärchen essen, fällt sie schließlich nicht tot um. Aber mal ganz ehrlich, schon allein der Gedanke daran, aus was tierische Gelatine gewonnen wird, da dreht sich mir der Magen um!

Wie dem auch sei, Fakt ist, der Caterer bietet kein veganes Menü an (oder hast du dich verschrieben und meintest vegetarisch?). Und ich stehe Milchprodukten mittlerweile mehr als skeptisch gegenüber, erst recht wenn sie tagtäglich im Essen enthalten sind und ich das Menü in anderen Kitas sehe, die mehrmals pro Woche praktisch veganes Essen anbieten (auch ohne es jetzt speziell vegan zu nennen).
Und wenn ich zerbröselnde Knochen u.ä. gegen ein paar möglicherweise vorhandene Keime in die Waagschale lege, na dann nehm ich ein paar mehr Keime in Kauf. Wozu hat meine Kleine denn ein Immunsystem? Ich meine es sind Kinder! Die stecken sich noch ganz andere Sachen in den Mund und die sind dann garantiert nicht keimfrei! Nun ja, das ist meine Meinung. Bisher hab ich keine Rückmeldung von der Kita, wir werden also weiter abwarten.

Deinem letzten Satz kann ich leider nicht zustimmen, denn es geht mir nicht um Überzeugungen, sondern darum, dass meine Kinder gesund aufwachsen. Ich entscheide für mich und meine Kinder, so wie alle anderen Eltern auch, nach bestem Wissen und Gewissen. Sollten meine Kiddies später entscheiden, dass sie sich omni ernähren wollen, dann muss ich das akzeptieren, aber ich hoffe natürlich das Beste Wink

Liebe Grüße
Alisa
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#8
Natürlich fällt die Ernährung der Kinder in die Verantwortung der Eltern. Die Erziehung auch.
Beides geben wir nun mal, ob wir wollen oder nicht, zeitweilig ab - und zwar dann, wenn die Kinder nicht in unserer Obhut sind.
Sei es in der KiTa oder auf einem Kindergeburtstag - es wird sich bei Kindern NIE verhindern lassen, dass sie verbotenes naschen.
(Und das ist auch gut so)

Äääh, ich meinte aber auch vegan weiter oben, da das gleiche genauso von veganen Eltern gesehen wird und dort stört,
wie ich oben schon beschrieb, jegliche Möglichkeit des Kontakts genauso.

Immunsystem...ja, das ist so eine Sache. Es gibt keine Immunisierung gegen Salmonellen, Campylobacter oder eColi -
da ist das Stichwort "Immunsystem" nun mal falsch am Platz.


Zitat:denn es geht mir nicht um Überzeugungen, sondern darum, dass meine Kinder gesund aufwachsen.

Bedeutet das im Umkehrschluß also, dass die omnivoren ungesund aufwachsen?
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#9
Liebe Alisamarden, lieber LuxQM,

wir müssen hier wirklich verschiedene Dinge sauber auseinanderhalten.

Das eine ist die Ernährungsform, die ich persönlich auch nicht für die richtige für ein Kleinkind halte. Oder zumindest ist es aufwändig und bedarf viel Wissen, dem Kind die notwendigen Nährstoffe zukommen zu lassen wenn alle tierischen Produkte aus der Ernährung ausgeschlossen werden. Aber wir sind ein Forum zur Lebensmittelhygiene, deswegen äussere ich dazu nur meine persönliche Meinung und belasse es dabei.

Das andere ist die Frage der Hygiene von nicht über Mindesttemperatur warm gehaltenen Speisen. Und da kann ich nur LuxQM beipflichten, da besteht definitiv ein Risiko. Was die dabei kritischen Keime wie Salmonellen, Campylobacter, E.Coli und weitere angeht ist ein "ausgewachsenes" und gesundes Immunsystem durchaus in der Lage ein paar mehr dieser Keime zu verknusern als der Organismus von den so genannten "YOPI" (Young, old, pregnant, ill), denn diese haben noch kein voll ausgebildetes oder ein unterdrücktes oder geschwächtes Immunsystem und eine Immunisierung gibt es eben nicht. Nicht umsonst gibt es die Regeln zur Küchenhygiene in der Gemeinschaftsverpflegung und die Empfehlung, diese auch im Privaten einzuhalten. Im Privatbereich kann es nicht kontrolliert werden, in der Gemeinschaftsverpflegung wird es streng kontrolliert.
In den Nachrichten liest man immer wieder von z.B. Salmonelloseausbrüchen in Heimen oder Spitälern, und weil dort eben häufig immungeschwächte Personen leben, sind die Ausbrüche grösser und, sicher bedingt durch Begleiterkrankungen, kommt es immer wieder zu Todesfällen.

Auch wir wollen doch, dass Deine Tochter gesund gross wird.

Viele Grüsse
Saftschubse
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#10
Für mich ist das gar keine Diskussion (gut- das Vegan für Kinder ist eine, aber auch eine andere).

Es gibt die DIN 10508, DIN 10506, DIN 10526
Es gibt Stellungnahmen vom BfR, wonach die Ausgabetemperatur von 65°C nicht unterschritten werden soll
http://www.bfr.bund.de/cm/343/warmhaltet...tragen.pdf
und damit ist es auszuschließen, dass ein Essen so serviert wird.
(Interessant übrigens dort die Ausführungen zu Reis und b.cereus und den Temperaturen!)

Eigentlich könnte man sogar für die anderen Kinder eine Gefahr konstruieren und diese Ausgabe so erst recht unmöglich machen,
da nicht ausgeschlossen werden kann, dass in dem eigenen Behälter ein ungewünschtes Wachstum stattfindet,
nicht ausgeschlossen werden kann, dass andere Kinder von diesem Essen auch etwas abbekommen und somit auch
der potentiellen Gefahr ausgesetzt sind.

Es ist immer leicht zu wissen, dass man selbsg gut arbeitet. Würde nun eine andere Mutter eine Sahnetorte in einem
Mayoeimer einem Kind mitgeben und meinen, das wird das schon verkraften, dann bekommen alle anderen Eltern Bauchweh
beim Gedanken daran, dass ihre Kinder das auch essen sollen. Nur immer das Elternteil nicht, was halt das Essen bereitstellt.

Wir reden also von einem unmöglichen Einhalten der Temperatur (nun mal physikalisch nicht einfach),
einer Überschreitung der HHZ von 3 Stunden und potentiellem Risiko für andere. Und das, um einen Betrag von 50 Cent zu sparen.
Wäre ich in dieser KiTa, ich hätte die Kosten für die Person übernommen. Wäre ich QM in dieser KiTa, ich hätte diese Praxis
aus den o.g. Gründen abgelehnt. Das Personal handelt somit in meinen Augen völlig zurecht, das in dieser Form abzulehnen,
da die es so gar nicht zulassen dürfen und selbst Probleme mit der LMÜ bekommen, falls sie es doch tun sollten.
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#11
Liebe Leute,
die o. a. Diskussion ist zwar schon vor einiger Zeit angestoßen worden und die fachlichen Hinweise gelten nach wie vor (Dank an Saftschubse und LuxQM), hier jedoch noch ein weiterer Aspekt:

Soll das Kind nicht am gemeinsamen warmen Mittagessen teilnehmen, dann ist darüber niemand rechenschaftspflichtig, schon gar nicht gegenüber Fremdanbietern. Grundsätzlich können Eltern nicht zur Inanspruchnahme von Schul- oder KiTa-Verpflegung gedrängt werden. Wenn sich eine KiTa für die oben beschriebene "Rundum-Versorgung" für alle Mahlzeiten entscheidet, gilt demnach die Berücksichtigung des Elternwillens und zwar in jedem Einzelfall.


Ich empfehle, individuelle Regelungen aller Art stets mit der KiTa schriftlich zu vereinbaren und dem Kind eine separate Brotdose für die Mittagsmahlzeit mitzugeben. Diese sollte mit dem Namen des Kindes, sowie mit dem tagesaktuellen Datum beschriftet und vor Ort bis zur Essenausgabe gekühlt gelagert sein. Dann kann auch der Joghurt oder ein Dessert mitgegeben werden.

Die Mitgabe von Brotdosen für verschiedene Mahlzeiten hat sich seit langem bewährt, ich habe das Prozedere von 54 Jahren auch "überlebt". Außerdem umgehen sowohl KiTas als auch Eltern in der Praxis die meisten der oben skizzierten Debatten um Gebühren, Unverträglichkeiten, Essgewohnheiten, religiöse Vorschriften, Ernährungsmoden etc.

KiTas haben oft eine Regelung zur Süßigkeitenfrage, denn die Anleitung zur gesunden Ernährung ist in den meisten Einrichtungen erklärtes Erziehungsziel. Diese sollten Eltern akzeptieren, dann kommt es seltener zum o. a. "Gummibärchen-Stibitzen".

Schwierig wird allerdings, wenn die Erzieher/-innen für jedes Kind das mitgebrachte Essen separat erwärmen müssen - sie haben damit bei den Krippenkindern in aller Regel genug zu tun und sind kein Küchenpersonal, sondern sollen sich liebevoll um die Zwerge kümmern! Für Kinder, die älter sind als drei Jahre, sollten sich Eltern daher fragen, ob die Familie bei Verzicht auf "Mensaverpflegung" nicht am besten abends gemeinsam warm isst. In Dänemark kennt man es traditionell gar nicht anders: Tagsüber "Smörebröd" (= Butterbrot) und abends mit der Familie eine warme Mahlzeit - das bringt die Gemeinsamkeit bei Tisch zurück, die wir dem modernen Arbeitsalltag oft geopfert haben.
Wohl bekomm´s!
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