Soll Lebensmittelampel Farbe aufs Produkt bringen ?!
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Umfrage Ampelkennzeichnung
#1
Soll Lebensmittelampel Farbe aufs Produkt bringen ?!

Das ist die Frage, die ich im Rahmen dieser Umfrage an unsere Mitglieder, User und auch zufällig vorbeischauenden Gästen stellen möchte. Doch vorher ein paar Informationen zu dieser Thematik:

Verbraucherschutzminister Horst Seehofer hat seine Meinung bezüglich der Kennzeichnung von Lebensmitteln in Form eines „Ampel-Modells“ geändert. War er bislang noch gegen eine solche „Ampelkennzeichnung“ von Lebensmitteln, so sprach er sich vor kurzem positiv dafür aus und strebt jetzt sogar an, dieses Modell EU-Weit zu etablieren.

Er ist damit einer von seinem Ministerium in Auftrag gegebenen Umfrage in der Bevölkerung nachgekommen, in der 55% der Befragten sich dahingehend äußerten, dass sie im Falle der Ampelkennzeichnung ihr Kaufverhalten zugunsten einer gesünderen Ernährung ändern würden. Dies könne man nicht ignorieren.

Die seit 20.Dezember 2006 verabschiedete und seit dem 01. Juli 2007 gültige Verordnung EG 1924/2006 über nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben über Lebensmittel regelt bereits die Nährwertkennzeichnung von Lebensmitteln, sieht jedoch keine Kennzeichnung im Sinne der Farbenlehre einer Ampel vor.

Im Straßenverkehr ist eine solche Ampel unmissverständlich. Bei rot geht gar nichts, gelb bedeutet soviel wie Achtung und grün ist optimal (zumindest aus Sicht der Fahrzeugführer). Wenn sich jeder daran hält, bleibt das Verkehrschaos aus (meistens <!-- sBig Grin --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_biggrin.gif" alt="Big Grin" title="Very Happy" /><!-- sBig Grin --> ). Der Unterschied zur „Lebensmittelampel“ ist ein entscheidender ! Stellt Euch einmal vor, ihr steht vor einer Ampel dessen Farben rot, gelb und grün allesamt auf einmal leuchten. Was würdet ihr tun? Was tun andere Verkehrsteilnehmer ? Wir wissen es nicht. Genau das könnte bei den Lebensmitteln sinngemäß passieren. Abgesehen von den auf die Ampelfarben abgestimmten Grenzwerte werden auf den Lebensmitteln künftig dann mehrere Farben leuchten. Eine Tüte Chips z.B. hat Erfahrungsgemäß wenig Zucker, folglich ein grüner Punkt, mittelmäßigen Anteil an Salz, gibt einen gelben Punkt und einen roten für den hohen Anteil Fett. Es ist zu vermuten, dass es so bei vielen Lebensmitteln sein wird. Ein Verzehrschaos? Viel diskutiert in diesem Zusammenhang ist auch die Mengenangabe. Pro Portion, je 100g, je Packung, Tagesbedarf eines Erwachsenen, oder Kombinationen verschiedener Varianten. Schaut man sich heute bewusst die Lebensmittelkennzeichnung an, so wird man auf vielen Produkten bereits entsprechende Kennzeichnungen (außer der Ampel) entdecken können.

Aber das System ist teilweise gar nicht so schlecht. Um das oben beschriebene „Verzehrschaos“ zu verhindern gibt es seit kurzem eine Leitlinie für erweiterte Nährwertinformationen auf vorverpackten Lebensmitteln, herausgegeben vom Bundesministerium für Ernährung Landwirtschaft und Verbraucherschutz.


Weitere Informationen zu diesem Thema:

Leitfaden für erweiterte Nährwertinformationen auf vorverpackten Lebensmitteln
Erweiterte Nährwertinformationen Schlüssel für eine gesunde Lebensmittelauswahl
Die Nährwertkennzeichnung von Lebensmitteln aus Sicht der Bevölkerung
BMELV-Studie „Nährwertkennzeichnung“
Übersicht Hauptregelungsinhalte der Verordnung (EG) Nr 1992/2006
Das-ist-drin Ampel

Nun hat jeder die Möglichkeit sich umfassend (wenn er dann möchte) sich mit dieser Thematik zu beschäftigen. Die Umfrage läuft bis 24. Juli 2008. Im Newsletter August wird es dann eine Auswertung geben.

Vielen Dank schon jetzt für`s mitmachen.

Euer
Drui
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#2
Hallo zusammen,

ich halte nichts von der Ampelkennzeichnung, weil es den Verbraucher eher verunsichert als informiert. „Muss ja gesund sein, wenn da schon eine grüne Ampel leuchtet – was soll es, wenn das Lebensmittel bei nur einem anderen Kriterium durchfällt (Rot hat)“. Diese und andere Argumente gehen mir da durch den Sinn. Warum schon wieder ein bewährtes System verändern? Alle wichtigen Angaben stehen bereits auf der Packung. Ich fühle mich derzeit vom Gesetzgeber ausreichend geschützt.

Viele Grüße
Michael
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#3
Ich sehe das genauso: wieso soll dem Verbraucher das selbstständige Denken abgenommen werden? Man sollte es lieber fördern und eher an der Information über Nährwerte und "gesunde" Ernährung arbeiten, z.B. an Schulen!
Schwierige Situation, aber ich denke, dass durch eine Ampelkennzeichnung einigen Lebensmitteln echt geschadet würde...

Hoffen wir mal das Beste!
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#4
Vielen herzlichen Dank für Eure Einschätzungen.

Gruß

Drui
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#5
Ich stehe der "Lebensmittelampel" durchaus positiv gegenüber, denn meine Erfahrung u. a. als Berufsbildnerin hat mich gelehrt, dass die meisten Verbraucher z. B. unter Kohlehydraten lediglich "Zucker" verstehen und der wird mit dieser Bezeichnung gar nicht ausgewiesen, sondern mit Begrifflichkeiten belegt, die nur die Fachwelt zu deuten vermag.
Ganz doll wird´s, wenn man an Nichtdeutsch- oder -englischsprachler denkt. Und wer meint, dass "die Schule" das schon richten wird, der überschätzt die Leidensfähigkeit von Kindern beim Lernen von Fachbegriffen, zumal wenn zuhause keiner helfen kann.
Da hilfts auch nichts, wenn das alles aus fachlicher Sicht so seine Richtigkeit hat, denn der Trend geht auch nach einem Vierteljahrhundert der - am besten mikroskopisch winzig aufgedruckten - Lebensmittelkennzeichnung weiterhin zu Übergewicht, Bluthochdruck und Zahnfäule "von Kindesbeinen" bzw. -zähnen an. Schließlich essen wir schon seit Kriegsende zuviel, zu fett, zu süß und zu salzig und neuerdings überflüssiges Zeugs wie "Essknete".
Die Nahrungsmittelbranche erfindet so viel Krempel, dass Schulen gar nicht gegen die Verlockungen anunterrichten können: Jede/r Grundschüler lernt, wie das gesunde Essen aussieht und zubereitet wird. In Niedersachsen gibt´s den "Müesli-Erlass" für Schulkioske und trotzdem wird der ungesunde Fraß munter unter´s Volk gebracht. Die Tricks der Werbung sind derart suptil, dass sich selbst intellektuell halbwegs begabte Eltern gar nicht dagegen wappnen können.

Ich kann mir vorstellen, dass sich eine Gesellschaft gesundheitspolitisch mittelfristig für eine "Lebensmittelampel" entscheidet, wenn diese dazu beiträgt, zukünftig nicht mehr alle verfetteten, bewegungsresistenten, zahnfaulen Kiddies von der Schwervermittelbarkeit am Ausbildungsmarkt über die Frühverrentung bis zum Herztod finanzieren zu müssen.
Die Industrie ist natürlich dagegen, dass der Verbraucher der so klug erdachten Verklausulierungsfalle entgehen könnte und dann eben nicht mehr alles is(s)t - wo der Mensch doch ist, was er isst - oder ist´s gar umgekehrt?!
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