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traditionelle Lebensmittel
#1
Auf Facebook haben wir ja schon damit begonnen. Wir möchten euch Lebensmittel näher bringen, die in der europäischen Union beheimatet sind und auf eine regionale, traditionelle Herstellung zurück gehen. Als Basis für unsere Informationen nutzen wir das System eAmbrosia. Hier sind alle rechtlich geschützten Lebensmittel aufgeführt. 

Wir wollen aber auch ehrlich sein. Die europäische Lebensmitteltradition beinhaltet auch sehr viele ungesunde Lebensmittel, zum Beispiel alkoholische Getränke. Wir wollen keine direkte Auswahl treffen, doch letztlich ist es auch so, dass sich insbesondere bei höherpreisigen Lebensmitteln wie Spirituosen, der Aufwand für eine rechtliche Registrierung mehr lohnt, als bei Hühnereiern. Daher gehe ich davon aus, dass es überdurchschnittlich viele alkoholische Getränke in dieser Rubrik geben wird. Bitte seht dies nicht als Aufforderung zum Alkoholkonsum.

Wir würden uns aber auch freuen, wenn ihr selbst euch beliebte Lebensmittel hier beschreibt oder, einfach einmal diese als Frage formuliert, so dass wir nach diesen Recherchieren können.
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#2
Wink 
Den Anfang möchte wir aber mit einem Gebäck machen, was ab der nächsten Woche Hochkonjunktur haben wird. Der "Berliner". ... Woran erkennt mensch einen echten Berliner? Er/Sie rennt nach der U-Bahn, obwohl die nächste in fünf Minuten kommt.

Der Begriff "Berliner" wird gerne für Fettgebäck, welches mit Marmelade oder Pflaumenmus gefüllt ist und mit Zucker bestreut oder glasiert ist, verwendet. Neben den klassischen Füllungen haben sich in den letzten Jahren auch Cremefüllungen mit und ohne Alkohol etabliert. Traditionell wurden zumindest in Thüringen zum 11.11. Berliner ausgegeben, von denen ein einzelner mit Senf gefüllt war. Hat mensch in diesen gebissen, war mensch zwar die geneckte, aber es versprach auch Glück in der fünften Jahreszeit. Diese Tradition ist leider gesetzlich nicht mehr möglich, da Senf ein Allergen ist, dieser einzelne Berliner also deklariert werden muss.

Berliner ist übrigens keine offizielle Verkehrsbezeichnung. Und in Berlin, aber auch im Osten von Deutschland eher unüblich. Hier werden diese leckeren Gebäckvarianten als "Pfannkuchen" bezeichnet. ... Jetzt horchen bestimmt die Rheinländer auf. ... Und ich widerspreche euch: Nein, die platten Kuchen , die aus einem Mehl-Milch-Ei-Teig gebacken und mit Zimt-Zucker und/oder Apfelmus konsumiert werden, heißen "Eierkuchen".   Tongue

mein Lieblings-Pfannkuchen/Berliner ist übrigens mit Zucker bestreut und mit Pflaumenmus gefüllt.
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#3
Unseren zweiten Beitrag möchte ich gerne einem Getränk widmen, welches diese Woche in die Reihe der traditionellen Lebensmittel bei eAmbrosia aufgenommen wurde, Bayrischer Blutwurz.

Bei Bayrischem Blutwurz handelt es sich um einen Likör, welcher traditionell aus der Wurzel der Pflanze Potentilla erecta gewonnen wird. Der Saft dieser Pflanze ist rot, weshalb diese Pflanze auf Blutwurz genannt wird. Daher weist auch der Likör, welcher mindestens einen Alkoholgehalt von 35 Vol% aufweisen soll, eine rotbraune Farbe auf.

In der Herstellung wird auf die zerkleinerte Wurzel, die mit anderen Kräutern, Früchten oder Säften angesetzt werden kann, Alkohol gegeben. Während dieses Vorgangs gehen die Farb- und Aromastoffe in den Alkohol über. Eine Reifung in regional typischen Behältern, beispielsweise Holzfässern oder Tonkrügen kann, muss sich aber nicht anschließen. Nach einer Klärung/Filtration erfolgt das Herabsetzen auf Trinkstärke und die Harmonisierung des Geschmacks mit Zucker. 

Wohl bekomms.
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#4
Das nächste Lebensmittel in dieser Reihe ist der Lički škripavac, ein ungereifter Weichkäse aus Kroatien, der sowohl aus pasteurisierter als auch aus unpasteurisierter Kuhmilch hergestellt wird. Auch wenn die herstellung nicht festgelegt wurde, zählt er zu den "Quitschekäse", auch wenn dies keine offizielle Bezeichnung ist. 

Besonderes Merkmal ist es, dass ein Käse mit diesem Namen folgenden Verbrauchshinweis tragen muss: „Sind seit dem Verpackungsdatum 7 oder mehr Tage verstrichen, tauchen Sie den verpackten Käse vor dem Öffnen für 2 Minuten in warmes Wasser (40–50 °C), damit er seine Quietschigkeit wiedererlangt.“
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#5
Auch Brot und Brötchen sind traditionelle Lebensmittel. Deshalb dürfen in Bäckereien auch Holztische eingesetzt werden ;-)
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#6
Neben den traditionellen Lebensmittel können in der EU auch Produkte eines bestimmten geografischen Ursprungs geschützt werden. Ein Produkt begleitet mich schon seit meinem Studium. Sanddorn ist eine faszinierende Frucht/Pflanze und ist sicherlich den meisten in Brandenburg oder an der Ostseeküste angeboten worden. In beide Regionen wird Sanddorn gerne kultiviert, weil es ein recht anspruchsloser Strauch ist, welcher zu den tiefwurzelnden Pflanzen zählt. Dadurch eignet er sich zur Befestigung lockerer Böden, zum Beispiel zur Dünenbepflanzung. Er ist unter vielen verschiedenen Begriffen bekannt, wie beispielsweise Kreuzdorn oder Seedorn. Der Begriff Rossdorn geht auf den lateinischen Namen Hippophae rhamnoides zurück. Auf Grund seiner besonderen Zusammensetzung (siehe unten) wurden Sanddornbeeren Pferden gegeben, damit das Fell glatter und glänzender wird. 

2019 wurde in Deutschland ein Sanddornsterben]Sanddornsterben verzeichnet. Leider führte dies eventuell auch dazu, dass der Zukauf von Sanddorn aus den eigentlich international typischen Anbauregionen wie der Mongolei gestiegen ist. Wissen tue ich das aber nicht.

Sanddorn ist aber nicht nur als Pflanze, sondern auch als Frucht ein Tausendsassa. Die Beere weist einen ungewöhnlich hohen Ölgehalt auf. Das führt leider dazu, dass Sanddornsäfte sich schnell entmischen und deshalb unansehnlich Aussehen. Dennoch ist insbesondere dieses Öl sehr gesund, da sehr reich an mehrfach und einfach ungesättigten Fettsäuren und fettlöslichen Vitamine ist. Zusätzlich weist Sanddorn einen sehr hohen Gehalt an Vitamin-C auf. Fazit, Sanddorn ist gesund wie Bolle. 

Im Januar wurde nun der geografische Ursprung für Sanddorn aus der Mongolei geschützt. Dies wollte ich zum Anlass nehmen, ein wenig zu Sanddorn zu beschreiben.
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#7
Auch wenn man das Gefühl hat, Milch ist überall gleich und unterscheidet sich vielleicht nur durch die Tier-/ oder Pflanzenart, ist dies bei weitem nicht so. Die Pflanzen, welche die Tiere zu sich nehmen, aber auch die Pflanzen, aus denen andere "Milcherzeugnisse" gewonnen werden, beeinflussen den Geschmack der Milch deutlich. Dies ist vor allem bei den natürlich gehalteren Milchprodukten feststellbar, da hier durch die etwas geringeren Verabeitungsstufen die Geschmacksstoffe in einer höheren Konzentration vorhanden sind. Aber letztlich müssen diese auch erst einmal zur Milch gelangen. Ursprung sind doft die Pflanzen selbst.

Bei Heumilch handelt es sich um eine geschützte Bezeichnung für tierische Milch. Das Futter, welches für diese Milch verwendet wird, orientiert sich an der traditionellen Haltungsform der Tiere in den Bergregionen Österreichs. Die Bewirtschaftung der Wiesen, insbesondere in den Bergen war und ist hier stark vom Jahresverlauf abhängig. In Zeiten, in denen die Wiesen gedeihen und bkühen, erhalten die Tiere dem entsprechend vor allem frische Gräser und Kräuter der entsprechenden Region. Zugefüttert wird mit Heu. Im Winter wird mit Heu und ergänzend mit Grünraps, Grünmais, Grünroggen, Futterrüben, Luzerne- und Maispellets, Weizen, Gerste, Hafer, Triticale, Roggen, Ackerbohnen, Futtererbsen, Lupinen oder Ölfrüchte erlaubt. Genetisch veränderte Pflanzen oder Silage hingegen ist nicht gestattet. Auch Heuballen, die für die Lagerung in Kunststoff eingewickelt sind, sind nicht gestattet. Ziel ist es, eine traditionelle, nachhaltige und ressourcenschonender Erzeugung von Milch anzubieten.
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#8
...und bei der Heumilch finde ich, schmeckt man den Unterschied auch deutlich.
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