26.12.2021, 08:28
Immer wieder in den verschiedenen Medien taucht der Begriff "Bisphenol A" oder eben BPA auf. Daher möchte ich einmal versuchen, hier einen kleinen Überblick zu schaffen, der euch hilft, dieses Thema besser eingliedern zu können. Bisphenol A gehört chemisch gesehen zu den Phenolen. Das chemische Grundgerüst der Phenole ähnelt dem der 6-fach-Zucker. Also sechs Kohlenstoffatome, die zu einem Ring angeordnet sind. Der Unterschied zu den Zuckern besteht darin, dass jedes dieser Kohlenstoffatome mit einer Doppelbindung zu einem, und mit einer einfach-Bindung zum zweiten Kohlenstoffatom verbunden ist. Daher sind Phenole für die meisten höheren Organismen schlecht aufzuspalten. Phenolverbindungen kommen in allen Pflanzen vor. Dadurch kennen wir sie auch in Lebensmittel, zum Beispiel typischerweise bei geräucherter Ware.
Eine andere Eigenschaft stellt die gute Reaktionseigenschaft, die es ermöglichte, daraus Phenoplasten, also Kunstharze herzustellen. Da für diese Harze dennoch am Anfang Pflanzen als Ausgangsstoff genutzt wurden, stufte mensch diese Harze als unbedenklich ein. Bisphenol A ist einer dieser Stoffe. Er diente in vielen Plastikstoffen als eine Komponente der eingesetzten Weichmacher. Diese sind wichtig, damit Plastik nicht reißt und angenehm weich bleibt. Eine zweite Anwendung ist die Auskleidung, also das Versiegeln der Innenoberfläche von Konservendosen, um a) die Konserve vor aggressiven Säuren aus dem Lebensmittel und b) fettige Lebensmittel vor migrierenden Schwermetallen aus den Dosen zu schützen. Also eigentlich ja eine gute Absicht. Doch auch das Umschwenken auf Glaskonserven schützt nicht vor diesem Thema. Glas weist zwar eine sehr glatte Oberfläche auf, kann aber, im Gegensatz zu den Konserven (Aufbau einer Dosenfalz) nicht nach dem Füllen verbogen und so hermetisch verschlossen werden. Also benötigt mensch einen Deckel mit einer Dichtung, die sich den Unebenheiten des Glasrands anpasst. Was konnte mensch da besser nutzen als flexible Epoxidharze.
Anfang dieses Jahrhundert wurde dann aber festgestellt, dass BPA leider nicht so unbedenklich ist, wie wir es uns immer vorgestellt haben. Eine aktuelle Studie wurde gerade durch das BfR veröffentlicht. Darum sind seit Jahren bereits Bestrebungen im Gange, das Produkte aus den verschiedenen Einsatzgebieten zu eliminieren.
In Bedarfsgegenständen für Säuglinge und Kleinkinder ist es bereits EU-weit seit 10 Jahren verboten. Dennoch sollte hierbei auch beachtet werden, das gerade Bedarfsgegenstände wegen des Erinnerungswerts von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden. Auch bei uns liegt noch der Warmhalteteller meines Großen (inzwischen über 20) im Schrank. Frankreich ist bisher am weitesten vorangeschritten. Hier ist Bisphenol A seit 2015 in allen Lebensmittelverpackungen verboten. In Deutschland sind wir leider nicht so weit. Doch hier gibt es auch einmal eine positive Eigenschaft der Marktmacht der Discounter. Diese haben ebenfalls seit über 10 Jahren BPA aus den Konserven verbannt.
Aber auch ihr könnt selbst etwas gegen BPA tun. Fragt aktiv bei eurem Lebensmittelhändler, ob es sich bei der Konserve um eine Verpackung mit oder ohne BPA handelt. Klar werdet ihr als erstes auf irritierende Blicke stoßen. Rechtlich ist es aber so, dass der Markt auf Grund der Kette der Konformitätserklärungen euch auf diese Frage eine Auskunft erteilen können müsste. Aber auch wenn der Markt es nicht kann, sensibilisiert ihr mit der Frage auch die kleinen Handwerksbetriebe oder die Restaurants.
Eine andere Eigenschaft stellt die gute Reaktionseigenschaft, die es ermöglichte, daraus Phenoplasten, also Kunstharze herzustellen. Da für diese Harze dennoch am Anfang Pflanzen als Ausgangsstoff genutzt wurden, stufte mensch diese Harze als unbedenklich ein. Bisphenol A ist einer dieser Stoffe. Er diente in vielen Plastikstoffen als eine Komponente der eingesetzten Weichmacher. Diese sind wichtig, damit Plastik nicht reißt und angenehm weich bleibt. Eine zweite Anwendung ist die Auskleidung, also das Versiegeln der Innenoberfläche von Konservendosen, um a) die Konserve vor aggressiven Säuren aus dem Lebensmittel und b) fettige Lebensmittel vor migrierenden Schwermetallen aus den Dosen zu schützen. Also eigentlich ja eine gute Absicht. Doch auch das Umschwenken auf Glaskonserven schützt nicht vor diesem Thema. Glas weist zwar eine sehr glatte Oberfläche auf, kann aber, im Gegensatz zu den Konserven (Aufbau einer Dosenfalz) nicht nach dem Füllen verbogen und so hermetisch verschlossen werden. Also benötigt mensch einen Deckel mit einer Dichtung, die sich den Unebenheiten des Glasrands anpasst. Was konnte mensch da besser nutzen als flexible Epoxidharze.
Anfang dieses Jahrhundert wurde dann aber festgestellt, dass BPA leider nicht so unbedenklich ist, wie wir es uns immer vorgestellt haben. Eine aktuelle Studie wurde gerade durch das BfR veröffentlicht. Darum sind seit Jahren bereits Bestrebungen im Gange, das Produkte aus den verschiedenen Einsatzgebieten zu eliminieren.
In Bedarfsgegenständen für Säuglinge und Kleinkinder ist es bereits EU-weit seit 10 Jahren verboten. Dennoch sollte hierbei auch beachtet werden, das gerade Bedarfsgegenstände wegen des Erinnerungswerts von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden. Auch bei uns liegt noch der Warmhalteteller meines Großen (inzwischen über 20) im Schrank. Frankreich ist bisher am weitesten vorangeschritten. Hier ist Bisphenol A seit 2015 in allen Lebensmittelverpackungen verboten. In Deutschland sind wir leider nicht so weit. Doch hier gibt es auch einmal eine positive Eigenschaft der Marktmacht der Discounter. Diese haben ebenfalls seit über 10 Jahren BPA aus den Konserven verbannt.
Aber auch ihr könnt selbst etwas gegen BPA tun. Fragt aktiv bei eurem Lebensmittelhändler, ob es sich bei der Konserve um eine Verpackung mit oder ohne BPA handelt. Klar werdet ihr als erstes auf irritierende Blicke stoßen. Rechtlich ist es aber so, dass der Markt auf Grund der Kette der Konformitätserklärungen euch auf diese Frage eine Auskunft erteilen können müsste. Aber auch wenn der Markt es nicht kann, sensibilisiert ihr mit der Frage auch die kleinen Handwerksbetriebe oder die Restaurants.