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Kennzeichnung/Deklaration Zucker(arten), Süßungsmittel
#1
Schönen guten Tag liebe Gemeinde <!-- sSmile --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_smile.gif" alt="Smile" title="Smile" /><!-- sSmile -->
Meine erste Frage oder auch Anregung zum Brainstorm. Wie sollte eurer Meinung nach die Verkehrsbezeichnung eines Produktes aussehen, in dessen Rezeptur mind. 2 oder mehr Zuckerarten vorkommen? Gemäß ZZulV gibt es dies nur in Zusammenhang mit einem oder mehreren Süßungsmitteln. Auch die neue Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) kennt Zucker nur in diesem Zusammenhang. Ein Süßungsmittel/Süßstoff wird aber nicht eingesetzt. Nun wird vielleicht noch Dextrose oder Fruktose zur normalen Saccharose im Produkt hinzugeben. Gemäß Zuckerartenverordnung ja auch Zucker.
Mein Knackpunkt an der Geschichte: Muss man nun "Produkt sowieso mit Zuckerarten" schreiben oder genügt "Produkt sowieso" auch wenn da o.g. Zuckerarten enthalten sind?
Die beiden Zucker werden ja auch im Verzeichnis der Zutaten einzeln aufgeführt.
Kennt jemand evtl. andere gesetzliche Grundlagen dazu oder bin ich gänzlich auf einem Holzweg?
Vielen Dank schonmal.
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#2
In der 1069/2011 steht ja:

„Zucker“ bedeutet alle in Lebensmitteln vorhandenen Monosaccharide und Disaccharide, ausgenommen mehrwertige Alkohole;
Da alles Monosaccharide in der Aufzählung, so würde ich einfach "Zucker" schreiben. Mehr nicht. Allerdings auch im Bezug auf die o.g. EU-VO.

... welche übrigens einfacher zu verstehen ist. Wenn ich die deutsche LMKV schon sehe:
Anlage 1 (zu § 6 Abs. 4 Nr. 1)
Zutaten, die mit dem Namen ihrer Klasse angegeben werden können, wenn sie Zutat eines anderen Lebensmittels sind



Saccharose jeder Art
zu kennzeichnen als:
"Zucker"

Glukosesirup und getrockneter Glukosesirup jeweils mit einem Fruktosegehalt von nicht mehr als 5 Prozent in Gewicht in der Trockenmasse
zu kennzeichnen als:
"Glukosesirup"

kristallwasserfreie und kristallwasserhaltige Dextrose
zu kennzeichnen als:
"Dextrose" oder "Traubenzucker"

Dextrose ist aber ein Monosaccharid, also würde ich es dem ersten Absatz nach nur mit "Zucker" kennzeichnen dürfen.

Ääääh, neee, dann ist mir die EU-VO deutlich lieber <!-- sSmile --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_smile.gif" alt="Smile" title="Smile" /><!-- sSmile -->

In deinem Fall würde ich "Produkt sowieso" nehmen und in der Zutatenliste "Zucker, Traubenzucker" auflisten. Klingt besser als "Zucker, Dextrose", zumal bei der heutigen Verblödung der Gesellschaft bestimmt ein Teil Dextrose für Gift aus der Chemieküche hält <!-- sSmile --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_smile.gif" alt="Smile" title="Smile" /><!-- sSmile --> Ist wie mit der guten Zitronensäure, die gesünder nicht sein kann im Gegenzug zum hochgradig giftigen E330... <!-- Icon_rolleyes --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_rolleyes.gif" alt=":roll:" title="Rolling Eyes" /><!-- Icon_rolleyes --> <!-- Icon_lol --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_lol.gif" alt=":lol:" title="Laughing" /><!-- Icon_lol --> <!-- sBig Grin --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_biggrin.gif" alt="Big Grin" title="Very Happy" /><!-- sBig Grin -->
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#3
Hast recht, bin auch dafür, das einzelne "Zuckerarten" in der Verkehrsbezeichnung wegzulassen. Dextrose ist ja nun auch kein Süßstoff, sondern nur ein normaler Zucker, welcher dann auch demnächst komplett unter dem Oberbegriff "Zucker" geführt wird. Schluss, aus, fertig <!-- sBig Grin --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_biggrin.gif" alt="Big Grin" title="Very Happy" /><!-- sBig Grin -->

Traubenzucker hat mehr Zeichen als Dextrose, ergo: kostet mehr und nimmt Platz weg <!-- sIcon_smile --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_smile.gif" alt="Icon_smile" title="Smile" /><!-- sIcon_smile -->
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#4
Wie gesagt: Dextrose oder Traubenzucker muss drauf, da explizit gefordert.
Mein Einwand bezog sich darauf, dass es auch ein Monosaccharid ist und gem. der LMKV dennoch gekennzeichnet werden muss.

Müsstest also mit "Zucker, Dextrose, ..." deklarieren <!-- sIcon_smile --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_smile.gif" alt="Icon_smile" title="Smile" /><!-- sIcon_smile -->
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#5
Ist richtig, so geschiehts ja auch. Mir ging es primär nur um den Zusatz in der Verkehrsbezeichnung selbst. Ob da das Wort "Zuckerarten" explizit aufgeführt werden muss. Mein erster Gedanke hat sich aber bestätigt, dass dies nicht notwendig ist. Würde nun zusätzlich noch ein Süßstoff mit reinkommen, dann muss da eben auch "mit Zuckerart(en) und Süßungsmittel(n)" stehen.
Im Zutatenverzeichnis steht es ja schon drin.
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#6
Genau so ist es <!-- sSmile --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_smile.gif" alt="Smile" title="Smile" /><!-- sSmile -->

Denk dran, dass sich in der 853 auch etwas bez. Fisch geändert hat.
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#7
Die Änderung VO 16/2012 zur 853/2004? Das ist nicht soo das Problem, wird ja schon durch die Abfrage/Bereitstellung der MSC-Daten erfasst. Ich hasse diese ganzen Änderungs-VOs. Bis dann mal alle Änderungen in der richtigen VO stehen, dauerts Jahre und man muss sich ständig alles zusammenklauben.
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#8
Neee, bez. Parasiten und Fisch. Habe es leider nicht im Büro, sondern daheim, weil ich gerade für einen "Fischkunden" das auch am Ausarbeiten bin.

War aber irgendetwas mit Einfrierzeiten und irgendwas anderes. Sorry, kann es erst morgen sagen, wenn ich dran denke. Habe es mir nur rausgesucht... letzteres von dir kann man echt nur bestätigen!
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#9
Die 16/2012 habe ich hierbeschrieben.
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#10
Das Durcheinander mit der LMKV ist ein Problem und wird derzeit reformiert bis 2014 (heißt dann LMIV = Lebensmittelinformationsverordnung) - ob sich da was verbessert oder nicht, bleibt abzuwarten. Die bessere "Lesbarkeit", sprich Verständlichmachung, von Zutatenlisten für Verbraucher soll dann stärker in den Vordergrund rücken - die bestehende Regelung versteht selbst die Fachwelt nicht, wie eure Beispiele zeigen.

Denn: Die Kennzeichnung an sich ist das Problem und nicht der Verbraucher. Der kann gar nicht alles wissen, daher Vorsicht mit Verbraucher-Bashing durch Worte wie
Zitat:Klingt besser als "Zucker, Dextrose", zumal bei der heutigen Verblödung der Gesellschaft bestimmt ein Teil Dextrose für Gift aus der Chemieküche hält.
Was Verbraucher nervös macht, sind die vielen Skandale rund um Lebensmittel, die nicht sie verursacht haben, sondern Hersteller innerhalb der Produktionskette. Daher ist es gut und richtig, dass die Hersteller sich um die Zusammensetzung und Deklaration im Sinne des Verbrauchers Gedanken machen müssen und nicht darüber, wie sie ihre Kunden - nicht zum ersten Mal - am besten "über den Tisch ziehen" zu können.

Solange wir das nicht begriffen haben, ist jedes QM ein Feigenblatt. Wie sagte Hermann Tietz, der Gründer von Hertie, bereits vor 100 Jahren? "Qualität ist, wenn der Kunde zurück kommt und nicht die Ware." Recht hat er. Wer seine Kunden täuscht, ihnen schadet und sie dann auch noch beschimpft, hat nicht verstanden, dass er den Ast absägt, auf dem er sitzt.
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#11
mglass schrieb:Wer seine Kunden täuscht, ihnen schadet und sie dann auch noch beschimpft, hat nicht verstanden, dass er den Ast absägt, auf dem er sitzt.

Dann erklär doch mal das Kundenverhalten, warum du als Giftmischer mit E300 unterwegs bist, aber "mit Vitamin C" plötzlich dich zu einem besseren Hersteller macht.

Da wird doch selbst bei einem Versuch der Erklärung um den Dioxin-Wahn der Hase grün: Du erzählst von Größen in der Analytik in Höhe von 10^-12 (zehn hoch MINUS zwölf!) und dann antworten sie noch mit "Das ist ja eine Menge!".

Ich stimme dem Vorposting ja uneingeschränkt zu, bis auf die Ausnahme, dass der Verbraucher sich durchaus selbst auch bilden kann und nicht unbedingt mit Scheuklappen einkaufen gehen muss.
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#12
Damit kein Missverständnis entsteht: Ich bin nicht "als Giftmischer unterwegs" <!-- Icon_wink --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_wink.gif" alt=":wink:" title="Wink" /><!-- Icon_wink -->, sondern nehme die Verbrauchersicht ein, auch, weil ich irgendwann am Tag zu dieser Gruppe gehöre. Außerdem stellen sich mir Fragen nach der Seriosität, wenn wir im Forum einerseits eine Rubrik "Verbraucherfragen" anbieten und mir andererseits auffällt, dass wir den mündigen Verbraucher an verschiedenen Stellen im Forum unterschätzen oder gar angreifen. Nicht vergessen: Wer als interessierter Laie in unser Forum schaut, der bleibt sicher nicht in der ihm zugedachten "Spielecke", sondern liest auch, für wie dumm er gehalten wird - das möchte ich über mich als Verbraucherin gar nicht lesen - egal, ob "mündig" oder nicht! <!-- s:evil: --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_evil.gif" alt=":evil:" title="Evil or Very Mad" /><!-- s:evil: -->

Nun zur Sache:
Dass sich der Laie in Sachen Lebensmittelkennzeichnung en Detail zu bilden habe, ist angesichts der o. a. Diskussion unter Experten, die selbst kaum durchsteigen, doch ein Anachronismus! Außerdem grenzt diese Sicht ganze Nutzergruppen aus. Der Hersteller ist der Anbieter und Deklarierer und nicht umgekehrt.

Aber vielleicht erledigen demnächst ja die Barcode-Apps auf dem Handy das Problem, wenn Unternehmen nicht verständlich deklarieren, aber ernsthaft erwarten, dass der Verbraucher ihnen vertraut <!-- sIcon_question: --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_question.gif" alt="Icon_question:" title="Question" /><!-- sIcon_question: -->

In Zukunft ist jeder Hersteller gefragt, wenn es um den Unterschied zwischen Werbung und Information geht, denn es wird sich tatsächlich um Transparenz als Verbraucheranforderung und als Wettbewerbsvorteil drehen. Wer daran zweifelt, ist sehr schlecht informiert über die kommenden Trends - übrigens neben dem Lebensmittelbereich auch in der Chemieindustrie, der Politik und vielen anderen Bereichen (Klenk u. a. Wirtschaftsexperten referieren das z. Zt. landauf, landab).

Einige Fachleute empfehlen, darüber nachzudenken, ob weniger nicht mehr ist. Es sollte diskutiert werden, ob man nicht tatsächlich die Zutaten mit ihren "volkstümlichen" Bezeichnungen auf der Verpackung angibt, um den weniger informierten oder den informationsunwilligen Kunden nicht zu überfrachten. Davon ausgenommen sollen z. B. Allergene sein.
Und den versierteren Kunden sollte man meiner Ansicht nach darauf hinweisen, wo und wie er schnell an weitere aussagekräftige Informationen kommt.
Das bisherige System, alles so detailliert wie möglich und tunlichst auf englisch aufzulisten, ohne dass der Mitbewerber die Rezeptur nachmachen kann und um Druckkosten zu sparen und schlimmstenfalls den Verbraucher zu verunsichern, scheint m. E. auch bei Experten gescheitert. Aber wie bereits erwähnt, sind die Dinge in der Überarbeitung und die Lobbyverbände können sich äußern.
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