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Reform der Lebensmittelüberwachung
#1
Bundesverbraucherminister Horst Seehofer stellte heute in Berlin,
als Konsequenz aus den Gammelfleisch-Vorkommnissen, den Reformbedarf der Lebensmittelüberwachung in den Vordergrund.

Hier steht es geschrieben.....

Reform der
Lebensmittelüberwachung, Pressekonferenz am 10. Oktober in Berlin



Gruß Drui
#2
Das Rotationssystem der Kontrolleure finde ich

nicht schlecht. Ich kann mir wirklich vorstellen, dass einige Betriebe es sich was kosten

lassen haben.
Gruß Andrea
#3
Naja das kann man so oder so sehen. Wird denn das Rotationsverfahren eingesetzt, damit alle Kontrolleure mal was beommen <!-- sIcon_question: --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_question.gif" alt="Icon_question:" title="Question" /><!-- sIcon_question: --> <!-- s:mrgreen: --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_mrgreen.gif" alt=":mrgreen:" title="Mr. Green" /><!-- s:mrgreen: --> . <!-- sIcon_question: --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_question.gif" alt="Icon_question:" title="Question" /><!-- sIcon_question: -->
Ok ich gebs zu, war ein Witz unter der Gürtellinie. Doch ich persönlich halte vom Rotationsprinzip wirklich nichts, da ich
davon ausgehe, dass es nur einige Wenige sind, die dabei kriminelle Energie aufbringen. Ich finde es absurd, denn damit unterstellt man seinem eigenem Personal, dass es bestechbar ist.

Also ich bin gegen das Rotationsprinzip. Hinzu kommt, dass der zu begutachtende die verschiedenen Kontrolleure gegenseitig ausspielen könnte. Bleibt ein Betrieb jedoch in "einer Hand", dann weiß der Kontrolleur was bisher geschehen ist und wo die Knackpunkte
liegen. Es hat alles seine Vor- und Nachteile, wie überall.

Drui
#4
Aus

der Ärzte Zeitung vom 11.10.2006

Lebensmittelüberwachung soll verschärft werden

Seehofer sieht

Reformbedarf nach Gammelfleisch-Skandal

Gruß Drui
#5
Die Reform der Überwachung ist auch in meinen Augen nicht optimal. Das

die Kontrolleure durch die rotation in immer neue Betriebe müssen heißt, sie müssen sich

jedes mal neu einarbeiten, kennen keine gewachsenen Strukturen, wissen nicht, was in Sachen

Umsetzung des Hygienekonzeptes bereits geschehen ist, was geplant ist und, und ….

Ein

weiterer „Neuer Punkt“ ist das vier Augen Prinzip“ Hierzu kann ich nur sagen herzlich

Willkommen in der Realität. Ein vier Augen – Prinzip ist längst in den meisten (Ausnahmen

mag es geben) Kontrollbehörden gängiger Arbeitsalltag.

Ich warne davor die Schuld,

von kriminellen Unternehmern, die vorsätzlich mit verdorbener Ware handeln, auf den

Schultern der Kontrolleure abzulegen.

Hier wurde von der Politik ganz schnell

gehandelt, um sagen zu können wir tun etwas. Nur ist nicht immer die Erste Idee die Beste.



Viele Grüße

Michael Bäuml
#6
Michael Bäuml schrieb:...sie müssen sich jedes mal neu

einarbeiten, kennen keine gewachsenen Strukturen, wissen nicht, was in Sachen Umsetzung des

Hygienekonzeptes bereits geschehen ist, was geplant ist und, und

….

Dass solche Dinge nur ein Kontrolleur beurteilen kann, der den

Betrieb schon länger kennt, steht außer Frage. Ein anderer Kontrolleur sieht aber vielleicht

Mängel/Mißstände/..., die der andere aus welchem Grund auch immer nicht sieht (ich werde

mich hüten hier irgend jemandem etwas zu unterstellen).

Aus meiner beruflichen

Tätigkeit in einer Firma mit 3 Werken weiß ich, dass den Kollegen aus den anderen Werken

häufig etwas aufällt, was den "Einheimischen" schon gar nicht mehr auffällt. Dieses

"Phänomen" nutzen wir regelmäßig in Form interner Audits.

Also nicht gleich alles

schlecht reden, es hat auch seine Vorteile neben den genannten Nachteilen.
#7
@ Saftschubse, wenn ich Dich richtig
verstanden habe, meinst Du die berühmt berüchtigte Betriebsblindheit oder ? Dazu möchte ich nur anmerken, dass diese Betriebsblindheit bei den Lebensmittelkontrolleuren sicher nicht so weit verbreitet ist, da sie ja auch neue Betriebe besichtigen und die Abwechslung eigentlich
groß genug ist. Natürlich ist dies ein Aspekt, den man nicht aus den Augen verlieren darf, aber deshalb gleich ein Rotationsverfahren anzuwenden, halte ich ein wenig übertrieben.



Gruß
Drui
#8
Hi,

> Dazu möchte ich nur anmerken,

dass diese Betriebsblindheit bei den Lebensmittelkontrolleuren sicher nicht so weit

verbreitet ist, da sie ja auch neue Betriebe besichtigen und die Abwechslung eigentlich groß

genug ist.


kann mich der Meinung von Drui nur

anschließen.

Gruß
Gunnar <!-- Icon_cool --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_cool.gif" alt="8)" title="Cool" /><!-- Icon_cool -->
#9
Ich würde nicht

mal so weit gehen, es "Betriebsblindheit" zu nennen.

Als ein anderes Beispiel neben

internen Audits möchte ich Audits durch ISO/IFS/xyz-Auditoren anführen: aus eigener

Erfahrung kann ich sagen, dass das Schwerpunkte anders gelegt werden.

Stellen wir

uns die Auditoren Müller und Schulze vor:
Auditor Müller nimmt IFS und BRC ab. Auditor

Schulze nimmt IFS und Umweltmanagement.
Mit Auditor Müller hat man erfolgreich IFS

bestanden, Auditor Schulze nimmt das Umweltmanagemantsystem ab.
Auditor Schulze: "Hätte

ich bei Ihnen IFS auditiert, hätte es am Punkt XY einen dicken Punktabzug gegeben." Auditor

Müller hatte auf diesen Punkt aber nur sehr wenig Wert gelegt?!? "Aber wir machen dies und

jenes für IFS aber dann so und so..." Schulze." Auf so etwas lege ich gar keinen

Wert."

???

Ich weiß, dass es riesige Prüfung notwendig ist, um IFS-Auditor zu

werden und vor allem auch zu bleiben, aber solche Unterschiede??

Das kann ich mir

auch in der Lebensmittelkontrolle vorstellen (IFS darf z.B. nur 3x vom gleichen Auditor

abgenommen werden!!!), also muss es nicht nur Negatives bedeuten - auch wenn ich Eure

Gegenargumente alles andere als herbeigezogen finde.

Wahrscheinlich haben wir alle

ein bisschen Recht und die Umsetzung läßt dann eh wieder zu Wümschen übrig.
#10
Die von Dir angesprochene Problematik würde bei rotierenden Lebensmittelkontrolleuren auch bestehen. Du sprichst die Individualität des einzelnen "Sachverständigen" mit seinen Schwerpunkten an. Mir ist bekannt das dies von IFS, BRC etc. nicht gerne gehört wird, aber
man kann dies nicht wirklich ändern, denn sonst benötigen wir keinen Sachverstand mehr sondern nur noch "Checklistenleser" die durch den Betrieb gehen und Kreuzchen machen. Die Auswertung könnte dann durch die akkreditierende Stelle erfolgen <!-- Icon_wink --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_wink.gif" alt=":wink:" title="Wink" /><!-- Icon_wink --> .

Aber jetzt kommen wir vom Thema Gammelfleisch doch erheblich ab, dies sollten wir dann bei Bedarf im Forum QS besprechen, denn es würde in einer Grundsatzdiskussion enden, ob wir
Zertifizierungen überhaupt benötigen. Aber wenn zu einer solcher Diskussion Bedarf besteht, dann bitte unter QM <!-- sBig Grin --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_biggrin.gif" alt="Big Grin" title="Very Happy" /><!-- sBig Grin --> .

Gruß Jörg


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