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Tierschutz
#5
Es ist schön, dass in die Diskussion rund um das Tierwohl mehr Aktion und vor allem damit auch mehr öffentliche Aufmerksamkeit kommt. In der letzten Woche vermeldeten einige Discounter, dass sie in den nächsten Jahren bei Milch deutlich mehr auf das Wohlergehen der Tiere achten möchten. Den entsprechenden Link dazu möchte ich euch gerne beilegen: https://utopia.de/Aldi stellt um auf Tierwohlmilch.

Aus mehreren anderen Beiträgen wisst ihr schon, dass Tierwohl eine Sache ist, welche aus meiner Sicht ernst zu nehmen ist. Und doch stoße ich mich etwas an der unten stehenden Nachricht. Warum?

Das erste was mir im Artikel fehlt ist die Verpflichtung unseres Handels, dass die Umstellung bereits jetzt vorbereitet wird. Zum Beispiel indem von den jetzigen Einnahmen, die durch den Verkauf der heutigen Milch erzielt werden, ein Teil dafür verwendet wird, den heimischen Milchbauern, insbesondere kleinen Betrieben die Umstellung auf eine Haltungsform mit mehr Tierwohlkriterien, zu ermöglichen. Ohne ein solches Zwischensystem muss die Landwirtin nämlich selbst investieren, wofür es Geld braucht. Das bekommt sie von einer Bank über einen Kredit. OK. Klingt ja nicht unlogisch. Kippen tut die Sache, wenn die Bank wissen will, ob diese Umstellung der Tierhaltung Mehreinnahmen bewirken wird. Hier muss unsere Tierhalterin wohl verneinen. Davon, dass sie mehr von unseren Händlern bekommen wird, wenn diese Haltungsstufe 1&2 aus dem Markt verbannt haben, steht nichts in der Ankündigung.

Das nächste Problem wird in vielen Gemeinden die Baugenehmigung sein. Tiere außerhalb oder mit einem offenen Stall zu halten bedeutet auch mehr ländliche Düfte. Andere Bauern dürfte das nicht stören. Aber was ist mit den Öko-Städtern, die aufs Land gezogen sind um dort den Duft der Blumen und die Ruhe zu genießen? Schon heute wird es für viele Betriebe, die Bio-Eier für den städtischen Bereich produzieren wollen, schwer, Grundstücke für neue Legebetriebe zu finden.
Ohne ein begleitendes, vorsorgendes Rahmenprogramm wird der Verzicht eher den Verdrängungsdruck für kleine Betriebe verschärfen.
Ein weitere Punkt steht bei euch auf dem Frühstückstisch. Ein Scheibe Käse (20g) entspricht etwa einem Glas Milch (200 ml). Jetzt kann jeder selbst überlegen, wo im privaten Haushalt mehr Milch verwendet wird ... und der Käse bleibt hier unerwähnt.


Ach ja: Und ein liebes Fachkreis-Mitglied hat mich auf diese Meldung aufmerksam gemacht: https://utopia.de/Kühe mit Brille - virtual Realität? ... Diese Idee gibt dem Thema Tierwohl noch eine ganz andere Richtung. Ist das dann Stufe 3+? 

Unabhängig davon sollten wir uns aber auch mit dem Thema Milchproduktion von beiden Seiten her nähern. Als Diskussionsgrundlage habe ich euch auch ein Video verlinkt, was sich mit den negativen Themen der Milcherzeugung beschäftigt. YouTube - Wenn Influenzer die Milchindustrie bewerben
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