04.04.2016, 12:08
(01.04.2016, 13:34)alisamarden schrieb: Hallo Saftschubse,
vielen Dank für deine Antwort. Punkt für Punkt:
1) Ich glaube nicht, dass das Essen in der Box die ganze Zeit über 65°C warm bleibt. Zur Mittagszeit hat es genau die richtige Temperatur zum essen. Damit lagert das Essen in einem mikrobiologisch kritischen Temperaturbereich. Im Privatbereich ist es privat, in einer Einrichtung zur Gemeinschaftsverpflegung muss sichergestellt sein, dass dieser kritische Temperaturbereich schnell durchschritten oder gar nicht erst erreicht wird durch heisshalten.
2) Das abgekühlte Essen mitzugeben und von der Kita aufwärmen zu lassen, wäre auch meine erste Wahl, aber ich kann es mir nicht leisten jd. Tag dafür zusätzlich noch Geld zu zahlen. Es erscheint zwar erstmal nicht viel, läppert sich aber zusammen. Das glaube ich dir, leider müssen manche mehr aufs Geld achten als andere.
3) Alles was du als leicht verderblich aufgezählt hast, ist in unserem Essen nicht enthalten. Da hast Du glaube ich etwas überlesen, Säuglings- und Kleinkindernahrung gilt immer als leicht verderblich, egal aus was sie besteht. Eben weil die kleinen Organismen mit eventuellen "Angriffen" noch nicht so umgehen können wie ein gesunder Erwachsener.
4) Ich glaube nicht, dass es für die Betreuer einen Unterschied macht, aus welchem Behälter sie das Essen für die Kinder auf den Teller packen, daher halte ich hier den Mehraufwand für gleich null. Sie haben dahingehend auch noch nie etwas anklingen lassen. Eher im Gegenteil, sie stehen hinter mir. Das macht sicher keinen Unterschied für die Betreuer. Die frage ist wahrscheinlich die wie sich die Kosten zusammensetzen und wer dafür aufkommt. So wie auch Gastronomen argumentieren, dass Nicht-Gäste eine Nutzungsgebühr für die Toilettenbenutzung entrichten sollen - die Gäste würden ja per Konsumation "bezahlen". Ich persönlich bin schon froh, dass die "Nette Toilette" sich durchsetzt
5) Ich wäre sehr froh, wenn der Anbieter "unser" Essen anbieten würde, dann könnte ich jede Menge Zeit und Geld sparen, aber leider ist das nicht der Fall und wird wohl auch so bald nicht eintreten. Das ist wirklich ungünstig... darf ich fragen was "Euer" Essen wäre?
Auf jeden Fall ganz herzlichen Dank an dich!
Ich habe gestern noch mit dem zuständigen Veterinäramt gesprochen und dort wurde mir gesagt, solange das Essen nicht über die Küche läuft (das tut es nicht, es wird in einer extra Kühlbox gelagert, die ich jeden Tag mitbringe) und es quasi aus der Dose direkt vor meiner Tochter landet, muss es auch keine 65°C haben. Allerdings sollen wir schriftlich die Haftung der Kita für unser Essen ausschließen. Nun warte ich mal ab, was die Kita dazu meint..
Liebe Grüße
Alisa
Hallo Alisa,
ich war so frei und habe meine Kommentare direkt in ein Zitat Deines Postings geschrieben.
Ich kenne jemanden, die eine KiTa leitet, da würde ich persönlich von einem Vorgehen, wie es Deine KiTa macht, wahrscheinlich abraten. Oder eben mit Auflagen und klar definierten (und möglicherweise auch kommunizierten) Spezialbedingungen. Denn eines darf man auch nicht vergessen: wenn von 20 Kindern irgendwann 15 ihr eigenes Mittagessen bekommen, wird es doch ein erhöhter Aufwand für die KiTa.
Was mir wichtig ist: Ich will nicht sagen, dass Du mit Deinem Wunsch nach selbst gekochtem Mittagessen für Deine Kleine etwas falsch machst! Ich kenne die Gründe nicht und mir steht nicht zu, darüber zu urteilen. Ich möchte mir nur den Hinweis erlauben, dass ich da einerseits hygienische Risiken sehe, aber auch Konfliktpotential im Zusammenspiel von KiTa, Dir und anderen Eltern.
Bei allen Fragen rund um Lebensmittelhygiene bist Du bei uns auf jeden Fall gut aufgehoben, denn das ist etwas, von dem wir etwas verstehen und von dem wir uns auf die Fahne geschrieben haben, zu helfen wo Hilfe benötigt wird.
Viele liebe Grüsse
Saftschubse