13.01.2012, 17:00
Niedersachsen dürfte wohl die meisten industriellen Tierhaltungsanlagen haben, daher wurden die Landwirte und ihre Familien ebenfalls auf MRSA-Stämme untersucht und laut Universität München (Link s. u.) ergab sich eine erhöhte Belastung - nicht nur der Tiere, sondern auch der Menschen in den landwirtschaftlichen Betrieben.
Sogar im Umfeld bis zu einem Kilometer um den Betrieb (!) ist die MRSA-Belastung nachweisbar höher, weshalb in unserem Landkreis (Hildesheim) bereits mehrere Widerspruchsverfahren gegen die Ansiedlung neuer Großanlagen anhängig sind. Im Nachbarlandkreis (Region Hannover) hat ein Babyartikelhersteller (Schnuller, Saugfläschchen etc.) erfolgreich die Verlegung seines Betriebes angedroht, falls einem benachbarten bauwilligen Putenmäster eine Genehmigung zur Erweiterung seines bisher erträglich kleinen Stalles erteilt würde.
Nun wird klar, dass es hier nicht um "Baukosmetik" oder "Umweltromantik" geht, sondern auf Grundlage der Studie von Dr. Johannes Frick, nachlesbar unter http://edoc.ub.uni-muenchen.de/11531/1/F...hannes.pdf, eine ganz neue Perspektive auf MRSA und Lebensmittelproduktion eröffnet wird. Theoretisch müsste die individuelle MRSA-Belastung der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte im Zuge der Cross-Compliance zum Nachweis eingefordert werden, wenn man das Prinzip "From Farm to Fork" erstnehmen würde. Aber das ist natürlich ein Scherz...
Übrigens stellt Frick fest, dass auch regelmäßige Besucher landwirtschaftlicher Betriebe mit Tierproduktion einem erhöhten Risiko der MRSA-Aufnahme ausgesetzt sind. Das Universum schlägt tierisch zurück!
Zu guter Letzt ein Verbraucher-Tipp:
Vor planbaren Krankenhaus-Aufenthalten sollte man sich vergewissern, dass die Klinik der Wahl keinen Patienten-Tourismus betreibt - soll heißen, dass die Patienten nicht innerhalb von verschiedenen angeschlossenen Kliniken ständig hin- und herverlegt werden, wie das bisher zwischen vielen Häusern Gang und gäbe ist. Dadurch ist die Gefahr der Verschleppung der MRSA-Keime erheblich erhöht, weil i. A. auf Quarantäne verzichtet wird. Beliebtes Modell: Altenheim - Klinik - Klinik - Altenheim - Klinik - Altenheim usw...
Außerdem ist beim nächsten Krankenhausbesuch ein Blick in die Patienten-Badezimmer angesagt: Wenn die nicht gut gereinigt sind, wie sieht dann wohl der OP aus?
Deshalb stecken niederländische Kliniken drei Patientengruppen IMMER erst in Quarantäne: 1. Alle in Kliniken eingewiesenen Altenheimbewohner, 2. Patienten nach einer Klinikverlegung und 3. DEUTSCHE (!), weil die Krankenhäuser auf unserer Seite noch nicht halb so hygienisch handeln, wie die NL. Die Frühchen-Station einer Bremer Klinik ist ein sehr trauriges Beispiel.
Sogar im Umfeld bis zu einem Kilometer um den Betrieb (!) ist die MRSA-Belastung nachweisbar höher, weshalb in unserem Landkreis (Hildesheim) bereits mehrere Widerspruchsverfahren gegen die Ansiedlung neuer Großanlagen anhängig sind. Im Nachbarlandkreis (Region Hannover) hat ein Babyartikelhersteller (Schnuller, Saugfläschchen etc.) erfolgreich die Verlegung seines Betriebes angedroht, falls einem benachbarten bauwilligen Putenmäster eine Genehmigung zur Erweiterung seines bisher erträglich kleinen Stalles erteilt würde.
Nun wird klar, dass es hier nicht um "Baukosmetik" oder "Umweltromantik" geht, sondern auf Grundlage der Studie von Dr. Johannes Frick, nachlesbar unter http://edoc.ub.uni-muenchen.de/11531/1/F...hannes.pdf, eine ganz neue Perspektive auf MRSA und Lebensmittelproduktion eröffnet wird. Theoretisch müsste die individuelle MRSA-Belastung der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte im Zuge der Cross-Compliance zum Nachweis eingefordert werden, wenn man das Prinzip "From Farm to Fork" erstnehmen würde. Aber das ist natürlich ein Scherz...
Übrigens stellt Frick fest, dass auch regelmäßige Besucher landwirtschaftlicher Betriebe mit Tierproduktion einem erhöhten Risiko der MRSA-Aufnahme ausgesetzt sind. Das Universum schlägt tierisch zurück!
Zu guter Letzt ein Verbraucher-Tipp:
Vor planbaren Krankenhaus-Aufenthalten sollte man sich vergewissern, dass die Klinik der Wahl keinen Patienten-Tourismus betreibt - soll heißen, dass die Patienten nicht innerhalb von verschiedenen angeschlossenen Kliniken ständig hin- und herverlegt werden, wie das bisher zwischen vielen Häusern Gang und gäbe ist. Dadurch ist die Gefahr der Verschleppung der MRSA-Keime erheblich erhöht, weil i. A. auf Quarantäne verzichtet wird. Beliebtes Modell: Altenheim - Klinik - Klinik - Altenheim - Klinik - Altenheim usw...
Außerdem ist beim nächsten Krankenhausbesuch ein Blick in die Patienten-Badezimmer angesagt: Wenn die nicht gut gereinigt sind, wie sieht dann wohl der OP aus?
Deshalb stecken niederländische Kliniken drei Patientengruppen IMMER erst in Quarantäne: 1. Alle in Kliniken eingewiesenen Altenheimbewohner, 2. Patienten nach einer Klinikverlegung und 3. DEUTSCHE (!), weil die Krankenhäuser auf unserer Seite noch nicht halb so hygienisch handeln, wie die NL. Die Frühchen-Station einer Bremer Klinik ist ein sehr trauriges Beispiel.