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Todesurteile im Milchskandal
#1
Zwei Chinesen werden hingerichtet, weil sie Babynahrung mit Melamin gestreckt haben

Peking - Mit Todesurteilen und hohen Haftstrafen hat Chinas Regierung am Donnerstag versucht, in dem Skandal um verseuchtes Babymilchpulver das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen. Ein Gericht in der Provinzstadt Shijiazhuang verurteilte drei Männer zu Tode, die aus Profitgier Milch mit der Industriechemikalie Melamin gestreckt hatten, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua. Eines der Urteile wurde zur Bewährung ausgesetzt und könnte damit in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt werden. Sechs Kleinkinder waren in China gestorben und 300 000 weitere Babys mit Nierenbeschwerden und anderen Krankheiten stationär behandelt worden. Der in China lange vertuschte Skandal war erst nach den Olympischen Spielen durch Protestbriefe aus dem Ausland aufgeflogen.
Die prominenteste Angeklagte, die Chefin des Milchunternehmens Sanlu, wurde ebenfalls am Donnerstag vom selben Gericht zu lebenslanger Haft verurteilt. Tian Wenhua hatte sich schuldig bekannt, obwohl politische Beobachter den Verdacht äußerten, die Managerin sei als "Sündenbock" angeprangert worden, um die aufgebrachte Öffentlichkeit zu beruhigen.
Auch am Donnerstag protestierten Angehörige erkrankter oder verstorbener Kinder vor dem Gerichtsgebäude in der chinesischen Provinzstadt. "Ich denke, sie sollte erschossen werden. Ein Tod für einen Tod", sagte die 48-jährige Zhen Shuzhen, deren einjährige Enkeltochter im Juni an Nierenversagen verstorben war, über die Sanlu-Managerin.
Die profitgierigen Pantscher hatten Milch mit Wasser gestreckt und dann mit Melamin versetzt, weil so bei Qualitätskontrollen ein höherer Proteingehalt vorgetäuscht werden kann. Das Melamin ist jedoch vor allem für Kinder hochgiftig. Hinweise aus der Bevölkerung waren von örtlichen Beamten und Kadern der kommunistischen Partei sowie von Managern und kommunistischen Parteisekretären großer Milchunternehmen monatelang verheimlicht worden, unter dem Vorwand, Chinas Ansehen im Vorfeld der Olympischen Sommerspiele im August 2008 nicht zu gefährden.
Die Regierung war am Donnerstag erkennbar bemüht, die Wut in der Bevölkerung zu beschwichtigen. Etliche Eltern, die vor dem Gericht demonstrieren wollten, wurden von der Polizei vorübergehend festgenommen. Die Eltern eines verstorbenen Babys haben in der Zwischenzeit eine Entschädigung von etwa 22 000 Euro erhalten. Doch ein loses Netzwerk von Eltern, das seit Monaten für ein Schuldgeständnis der Behörden und für Entschädigung kämpft, bezeichnete diese Summe als unzureichend. Auch ist bei weitem noch nicht klar, ob alle betroffenen Familien entschädigt werden. 200 Eltern haben daher versucht, die Regierung zu verklagen, was in China jedoch kaum Aussicht auf Erfolg hat


Quelle: Sueddeutsche.de 23.01.2009

Diese Information wird nur weitergegeben und von mir nur dahingehend kommentiert, dass es natürlich richtig ist, die Täter zu bestrafen, dass ich persönlich aber die Todesstrafe als nicht akzeptabel bezeichnen möchte.


Michael Bäuml
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Todesurteile im Milchskandal - von Michael Bäuml - 27.01.2009, 19:01
[Kein Betreff] - von mglass - 24.11.2010, 10:51
[Kein Betreff] - von Kutschenpferd - 26.11.2010, 20:44
[Kein Betreff] - von Kutschenpferd - 26.11.2010, 20:45
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[Kein Betreff] - von Kutschenpferd - 26.11.2010, 20:48
[Kein Betreff] - von mglass - 21.10.2012, 12:34

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