16.09.2006, 10:15
Meine Gedanken zum Thema Gammelfleisch.
Dies ist keine Stellungnahme
eines Vorstandsmitgliedes des Fachkreises sondern nur meine persönliche
Einschätzung.
Es ist schon erschreckend, was nun so alles ans Tageslicht kommt, und
wer plötzlich schlaue Lösungen für dieses Problem hat.
Zunächst möchte ich aber
eines grundsätzlich klarstellen. Die Art, wie derzeit über die Beschäftigten in der
Lebensmittelbranche in den Medien diskutiert wird kann ich nicht gut heißen, da hier sehr
schnell pauschale Urteile über ganze Berufsgruppen gebildet werden. Vergessen wir nicht, die
meisten dieser Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Lebensmittelbereich machen einen guten
Job und gehen verantwortungsvoll mit Lebensmitteln und Hygiene um.
Das Problem sind die
schwarzen Schafe, die uns allen das Leben schwer machen.
Wie kommt es überhaupt zu
solchen Skandalen?
Ganz einfach, so etwas passiert nicht aus versehen, weil ein oder
zwei Mitarbeiter mal nicht aufgepasst haben. So etwas geschieht im vollen Bewusstsein der
Betreiber solcher Betriebe und ist ganz klar kriminell.
Warum fallen solche Betriebe
nicht auf und warum kann es sein, dass Fleisch über 4 Jahre überlagert ist?
Zunächst
haben wir das Problem, das es für die Lebensmittelkontrolle einfach zuwenig Personal gibt.
Dieser Punkt ist für mich unumstritten und wurde mir in vielen Gesprächen
bestätig.
Aber lassen wir uns das ganze einfach weiterdenken. Da wird die Forderung
laut, dass die Kontrolleure rotieren sollen, was nichts anderes bedeutet, dass man davon
ausgeht, dass die Kontrolleure mit den oben genannten Kriminellen zusammen arbeiten würden.
Dies ist für mich der größte Unsinn, den ich in den Medien verfolgen musste.
Es ist
nicht der Kontrolleur vor Ort, der bei einer Kontrolle eines Großbetriebes mit ich weiß
nicht wie vielen hundert Angestellten entscheidet, ob ein Betrieb geschlossen wird. Hier
muss sich die Lokalpolitik und Verwaltung an die eigene Nase fassen. Wenn der
Gewerbetreibende sagt, wenn ihr meinen Laden schließt, dann verlege ich meinen Betrieb ins
Ausland und ihr könnt zusehen, wie ihr mit den Arbeitslosen klarkommt, dürfte die
Entscheidung einer Betriebsschließung oder Anzeige schnell vom Tisch sein.
Wichtig
ist mir hier klarzustellen, dass nicht die Kontrolleure die Angeklagten sind, sondern die
„Geschäftsleute“ die durch das Innverkehrbringen von genussuntauglicher Ware, billigend in
Kauf nehmen, dass der Verbraucher durch den Verzehr dieser Ware gesundheitlichen Schaden
nimmt.
Michael Bäuml
Dies ist keine Stellungnahme
eines Vorstandsmitgliedes des Fachkreises sondern nur meine persönliche
Einschätzung.
Es ist schon erschreckend, was nun so alles ans Tageslicht kommt, und
wer plötzlich schlaue Lösungen für dieses Problem hat.
Zunächst möchte ich aber
eines grundsätzlich klarstellen. Die Art, wie derzeit über die Beschäftigten in der
Lebensmittelbranche in den Medien diskutiert wird kann ich nicht gut heißen, da hier sehr
schnell pauschale Urteile über ganze Berufsgruppen gebildet werden. Vergessen wir nicht, die
meisten dieser Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Lebensmittelbereich machen einen guten
Job und gehen verantwortungsvoll mit Lebensmitteln und Hygiene um.
Das Problem sind die
schwarzen Schafe, die uns allen das Leben schwer machen.
Wie kommt es überhaupt zu
solchen Skandalen?
Ganz einfach, so etwas passiert nicht aus versehen, weil ein oder
zwei Mitarbeiter mal nicht aufgepasst haben. So etwas geschieht im vollen Bewusstsein der
Betreiber solcher Betriebe und ist ganz klar kriminell.
Warum fallen solche Betriebe
nicht auf und warum kann es sein, dass Fleisch über 4 Jahre überlagert ist?
Zunächst
haben wir das Problem, das es für die Lebensmittelkontrolle einfach zuwenig Personal gibt.
Dieser Punkt ist für mich unumstritten und wurde mir in vielen Gesprächen
bestätig.
Aber lassen wir uns das ganze einfach weiterdenken. Da wird die Forderung
laut, dass die Kontrolleure rotieren sollen, was nichts anderes bedeutet, dass man davon
ausgeht, dass die Kontrolleure mit den oben genannten Kriminellen zusammen arbeiten würden.
Dies ist für mich der größte Unsinn, den ich in den Medien verfolgen musste.
Es ist
nicht der Kontrolleur vor Ort, der bei einer Kontrolle eines Großbetriebes mit ich weiß
nicht wie vielen hundert Angestellten entscheidet, ob ein Betrieb geschlossen wird. Hier
muss sich die Lokalpolitik und Verwaltung an die eigene Nase fassen. Wenn der
Gewerbetreibende sagt, wenn ihr meinen Laden schließt, dann verlege ich meinen Betrieb ins
Ausland und ihr könnt zusehen, wie ihr mit den Arbeitslosen klarkommt, dürfte die
Entscheidung einer Betriebsschließung oder Anzeige schnell vom Tisch sein.
Wichtig
ist mir hier klarzustellen, dass nicht die Kontrolleure die Angeklagten sind, sondern die
„Geschäftsleute“ die durch das Innverkehrbringen von genussuntauglicher Ware, billigend in
Kauf nehmen, dass der Verbraucher durch den Verzehr dieser Ware gesundheitlichen Schaden
nimmt.
Michael Bäuml