Registriert seit: Feb 2011
Hallo allerseits,
das Mindener Tageblatt brachte vorgestern einen interessanten Artikel über eine Studie der North Carolina State University (USA). Untersucht worden ist anhand von Deutschen Schaben (Blattella Germanica), warum Fallen mit glucosehaltigen Lockstoffen weniger angenommen werden. Ergebnis ist, dass sich bei den Schaben die Duftwahrnehmung gegenüber Zuckerstoffen (oder zumindest deren Bewertung) verändert hat: der Geruch des Zuckerstoffs steht jetzt für "Gefahr", und das soll sogar erblich sein.
Hier der volle Artikel:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.mt-online.de/weltnews/wissenschaft/8544188_Wissenschaft_Tiere.html">http://www.mt-online.de/weltnews/wissen ... Tiere.html</a><!-- m -->
(ist nicht wirklich ein Fachartikel, aber trotzdem lesenswert).
Allen ein schönes Wochenende.
Michael
Registriert seit: Feb 2011
Ah ja, und hierzu gibt's auf der Website der Universität noch einen beeindruckenden Film. Links sind die Deutschen Schaben, wie sie von Natur aus sind, und rechts diejenigen, welche sich auf die Bekämpfung eingestellt haben und eine Genmutation aufweisen. Letztere gehen nur noch auf die Erdnusscreme, jedoch nicht mehr auf den stark glucosehaltigen Geleeköder:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://news.ncsu.edu/releases/glucose-averse-roaches/">http://news.ncsu.edu/releases/glucose-averse-roaches/</a><!-- m -->
Grüße
Michael
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Registriert seit: Jun 2000
Das bedeutet also, dass sich die Schädlingsbekämpfer zusammen mit der Industrie etwas einfallen lassen müssen, sozusagen eine "neue Speisekarte", für Schaben entwickeln.
Ich hatte was Schaben angeht vor kurzem eine tolle Auseinandersetzung mit dem Verbraucherschutzamt. Dieses hat bei einer amtl. Kontrolle 2 Schaben in einem Monitor in der Produktion gefunden, hochmotiviert weitergesucht und 1 lebende Schabe in der Personaldusche entdeckt. Das war Grund genug den Betrieb für 3 Tage zu schließen.
Das Argument des Lebensmittelunternehmers, der meinte: Besser ich mach in Zukunft Garnichts mehr gegen die Schaben, wenn ich keine Monitore haben können keine drauf kleben bleiben und werden so vom Amt nicht gesehen.
Hier sollten die Ämter, wie es ja auch in vielen Städten und Kreisen durchgeführt wird, mit etwas mehr Fingerspitzengefühl herangehen. Wenn in einem wirklich sauberen Betrieb, in dem nachweisliche gerade SBK Maßnahmen laufen und der Betrieb auch sonst ein lückenloses Monitoring in seinen HACCP Konzept integriert hat, ist eine Schließung nicht zwingend notwendig.
Liebe Schädlingsbekämpfer bitte verbessert mich, wenn ich hier etwas Falsches sage, aber meines Erachtens hat das Vorhandensein von Schaben nicht zwangsläufig etwas mit Unsauberkeit zu tun.
Hier spielt die Bausubstanz eine große Rolle. Wenn ich in einer Stadt lebe, in der die Altstadt aus alten zum Teil unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden mit Gewölbekellern besteht, so ist hier eine Schädlingsfreiheit sicherlich erheblich schwerer als wenn ich auf freiem Feld eine neue Halle errichte.
Viele Grüße
Michael
Registriert seit: Jan 2008
Moin zusammen,
nun mal erst mal halblang. Die Untersuchungen und Ergebnisse kommen aus den USA und sind ca 2 Jahre alt. In Europa ist diesbezüglich nichts bekannt oder aufgetaucht. Die Schabenspeisekarte kann also bleiben. Es ist übrigens weniger der Duft als der Geschmack, der die Schaben abgehalten hat.
Michael: zu deinen Erfahrungen mit dem Verbraucherschutzamt. Es kann durchaus sein, dass so, wie du es beschrieben hast gehandelt wird. Da es bisher keine Zahlen, Richtwerte oder Orientierungen gibt, geht die Kontrolle erst einmal vom "Nullpunkt" aus. Sollte die Praxis zeigen, dass der Nullpunkt unrealistisch ist, werden andere Werte/ Vorgaben kommen. Eine einzelne Schabe sollte aber nicht der entscheidende Punkt sein, sondern der Gesamteindruck des Betriebes und der Ekelfaktor. Unter den Voraussetzungen der Gesamteindruck ist ok; kein Ekel; Befall erkannt und laufende Bekämpfungsmaßnahmen, sollten dann zu einer erneuten Kontrolle, aber (noch) nicht zur Schließung führen.
Peter