Registriert seit: Jan 2007
Mit "Dreistigkeit der Schüler" und "bei uns damals war alles anders" kann man nicht argumentieren, da die Schulerlasse den klagenden Schülern und vorallem deren Eltern Recht geben (die übrigens wir bzw. unsere Generation darstellen - mal ehrlich: Wer hat seinem Kind das Zeug schon mal verboten?!?). Es bedarf einer breiten Aufklärung - nicht nur durch die Schule.
In der Diskussion kommt auch zu kurz, dass Jugendliche ein Leben außerhalb von schulischer und häuslicher Kontrolle führen. Hersteller und Händler (Diskotheken, Tankstellen und andere Bezugsquellen) sind willig, produzieren und verkaufen, was gefällt und sehen sich keineswegs in der Pflicht, ausschließlich Gesundes auf den Markt zu bringen.
Angesichts dieser Ohnmacht erwägt die SPD in Niedersachsen aktuell ein Abgabeverbot an Minderjährige, also nicht nur auf den Verkauf, sondern auch auf die Weitergabe bezogen.
In der Sache kann ich dem Ansinnen zustimmen, aber das wird wohl nichts, weil das Ganze zuvor als Ordnungswidrigkeit oder gar Straftat definiert werden müsste.
Energydrink-Weiterreicher als Straftäter? Im Chor der Aufschreier wird die Hersteller- und Händlerlobby sicher vorneweg mitrufen... Ich schlage die Rezeptpflicht vor, dann ist das Zeug, wo es hingehört: In der Apotheke und nicht mehr im Getränkehandel bzw. -ausschank.
Registriert seit: Jun 2008
"Ja, ja, ... die Jugend von heute, die ist so gar nicht bei der Sache." rapten Fettes Brot schon Mitte der neunziger, also fast vor 20 Jahren. Ohne viel darüber nachzudenken, glaube ich nicht, dass sich die Jugend wirklich verändert hat. Dumme Kommentare, unklassifizierte Bemerkungen wie zum Beispiel den Verweis auf die Menschenrechte haben auch wir in den 80-er, und so viel ich von meiner Großmutter weiß, auch meine Eltern in den 60-er den Lehrern und Betreuern an den Kopf geknallt. Oft habe ich aber den Eindruck, dass wir der Jugend heute mehr Freiräume einräumen wollen, weil wir nicht so wie unsere Eltern sein wollen. Das Trinken und Essen im Unterricht nicht zu untersagen, weil Essen ein Menschenrecht ist, geht nicht nur am Thema Erziehung sondern auch am Sinn der Menschenrechte vorbei. Ich hoffe, wir übertragen dies nicht in andere Bereiche. Essen bei Kraftfahrern während des Fahrens, Trinken im OP, Meinungsfreiheit in der Oper. Insofern bitte, im Unterricht wird nicht getrunken. Und wenn der Erzieher der Argumentation des Menschenrechts folgen will, dann sei der Hinweis gestattet, dass es sich um das "Trinken" und nicht um das "Trinken von Erfrischungsgetränken" handelt. Also, bei den Eltern einen Wasserspender sammeln. Ist auf die Dauer auch definitiv billiger als die Energydrinks.
Das der übermäßige Konsum koffeinhaltiger Getränke ungesund ist, ist schon seit meiner Jugend bekannt. Meine Lieblingscola "Quick" gab es auch nicht jeden Tag. Insofern finde ich "Warnhinweise auf den Produkten" zur Aufklärung wichtig. Doch im Gegensatz zum Rauchen oder hochprozentigen, alkoholischen Getränken führen Energydrinks meines Erachtens auch bei einem längeren zeitlichem Konsum zu nicht irreversiblen Körperschäden. - Wichtig: Ich meine nicht die Körperschäden durch die damit oft verbundene Fehlernährung. - Und da diese irreversiblen Körperschäden nicht bestehen, denke ich, dass eine Beschränkung des Verkaufs überreagiert ist.