Registriert seit: Oct 2000
Bundesverbraucherminister Horst Seehofer stellte heute in Berlin,
als Konsequenz aus den Gammelfleisch-Vorkommnissen, den Reformbedarf der Lebensmittelüberwachung in den Vordergrund.
Hier steht es geschrieben.....
Reform der
Lebensmittelüberwachung, Pressekonferenz am 10. Oktober in Berlin
Gruß Drui
Registriert seit: Sep 2000
Das Rotationssystem der Kontrolleure finde ich
nicht schlecht. Ich kann mir wirklich vorstellen, dass einige Betriebe es sich was kosten
lassen haben.
Gruß Andrea
Registriert seit: Oct 2000
Naja das kann man so oder so sehen. Wird denn das Rotationsverfahren eingesetzt, damit alle Kontrolleure mal was beommen <!-- s : --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_question.gif" alt=" :" title="Question" /><!-- s : --> <!-- s:mrgreen: --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_mrgreen.gif" alt=":mrgreen:" title="Mr. Green" /><!-- s:mrgreen: --> . <!-- s : --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_question.gif" alt=" :" title="Question" /><!-- s : -->
Ok ich gebs zu, war ein Witz unter der Gürtellinie. Doch ich persönlich halte vom Rotationsprinzip wirklich nichts, da ich
davon ausgehe, dass es nur einige Wenige sind, die dabei kriminelle Energie aufbringen. Ich finde es absurd, denn damit unterstellt man seinem eigenem Personal, dass es bestechbar ist.
Also ich bin gegen das Rotationsprinzip. Hinzu kommt, dass der zu begutachtende die verschiedenen Kontrolleure gegenseitig ausspielen könnte. Bleibt ein Betrieb jedoch in "einer Hand", dann weiß der Kontrolleur was bisher geschehen ist und wo die Knackpunkte
liegen. Es hat alles seine Vor- und Nachteile, wie überall.
Drui
Registriert seit: Oct 2000
Aus
der Ärzte Zeitung vom 11.10.2006
Lebensmittelüberwachung soll verschärft werden
Seehofer sieht
Reformbedarf nach Gammelfleisch-Skandal
Gruß Drui
Registriert seit: Jun 2000
Die Reform der Überwachung ist auch in meinen Augen nicht optimal. Das
die Kontrolleure durch die rotation in immer neue Betriebe müssen heißt, sie müssen sich
jedes mal neu einarbeiten, kennen keine gewachsenen Strukturen, wissen nicht, was in Sachen
Umsetzung des Hygienekonzeptes bereits geschehen ist, was geplant ist und, und ….
Ein
weiterer „Neuer Punkt“ ist das vier Augen Prinzip“ Hierzu kann ich nur sagen herzlich
Willkommen in der Realität. Ein vier Augen – Prinzip ist längst in den meisten (Ausnahmen
mag es geben) Kontrollbehörden gängiger Arbeitsalltag.
Ich warne davor die Schuld,
von kriminellen Unternehmern, die vorsätzlich mit verdorbener Ware handeln, auf den
Schultern der Kontrolleure abzulegen.
Hier wurde von der Politik ganz schnell
gehandelt, um sagen zu können wir tun etwas. Nur ist nicht immer die Erste Idee die Beste.
Viele Grüße
Michael Bäuml
Registriert seit: Jun 2000
Michael Bäuml schrieb:...sie müssen sich jedes mal neu
einarbeiten, kennen keine gewachsenen Strukturen, wissen nicht, was in Sachen Umsetzung des
Hygienekonzeptes bereits geschehen ist, was geplant ist und, und
….
Dass solche Dinge nur ein Kontrolleur beurteilen kann, der den
Betrieb schon länger kennt, steht außer Frage. Ein anderer Kontrolleur sieht aber vielleicht
Mängel/Mißstände/..., die der andere aus welchem Grund auch immer nicht sieht (ich werde
mich hüten hier irgend jemandem etwas zu unterstellen).
Aus meiner beruflichen
Tätigkeit in einer Firma mit 3 Werken weiß ich, dass den Kollegen aus den anderen Werken
häufig etwas aufällt, was den "Einheimischen" schon gar nicht mehr auffällt. Dieses
"Phänomen" nutzen wir regelmäßig in Form interner Audits.
Also nicht gleich alles
schlecht reden, es hat auch seine Vorteile neben den genannten Nachteilen.
Registriert seit: Oct 2000
@ Saftschubse, wenn ich Dich richtig
verstanden habe, meinst Du die berühmt berüchtigte Betriebsblindheit oder ? Dazu möchte ich nur anmerken, dass diese Betriebsblindheit bei den Lebensmittelkontrolleuren sicher nicht so weit verbreitet ist, da sie ja auch neue Betriebe besichtigen und die Abwechslung eigentlich
groß genug ist. Natürlich ist dies ein Aspekt, den man nicht aus den Augen verlieren darf, aber deshalb gleich ein Rotationsverfahren anzuwenden, halte ich ein wenig übertrieben.
Gruß
Drui
Registriert seit: Sep 2000
Hi,
> Dazu möchte ich nur anmerken,
dass diese Betriebsblindheit bei den Lebensmittelkontrolleuren sicher nicht so weit
verbreitet ist, da sie ja auch neue Betriebe besichtigen und die Abwechslung eigentlich groß
genug ist.
kann mich der Meinung von Drui nur
anschließen.
Gruß
Gunnar <!-- --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_cool.gif" alt="8)" title="Cool" /><!-- -->
Registriert seit: Jun 2000
Ich würde nicht
mal so weit gehen, es "Betriebsblindheit" zu nennen.
Als ein anderes Beispiel neben
internen Audits möchte ich Audits durch ISO/IFS/xyz-Auditoren anführen: aus eigener
Erfahrung kann ich sagen, dass das Schwerpunkte anders gelegt werden.
Stellen wir
uns die Auditoren Müller und Schulze vor:
Auditor Müller nimmt IFS und BRC ab. Auditor
Schulze nimmt IFS und Umweltmanagement.
Mit Auditor Müller hat man erfolgreich IFS
bestanden, Auditor Schulze nimmt das Umweltmanagemantsystem ab.
Auditor Schulze: "Hätte
ich bei Ihnen IFS auditiert, hätte es am Punkt XY einen dicken Punktabzug gegeben." Auditor
Müller hatte auf diesen Punkt aber nur sehr wenig Wert gelegt?!? "Aber wir machen dies und
jenes für IFS aber dann so und so..." Schulze." Auf so etwas lege ich gar keinen
Wert."
???
Ich weiß, dass es riesige Prüfung notwendig ist, um IFS-Auditor zu
werden und vor allem auch zu bleiben, aber solche Unterschiede??
Das kann ich mir
auch in der Lebensmittelkontrolle vorstellen (IFS darf z.B. nur 3x vom gleichen Auditor
abgenommen werden!!!), also muss es nicht nur Negatives bedeuten - auch wenn ich Eure
Gegenargumente alles andere als herbeigezogen finde.
Wahrscheinlich haben wir alle
ein bisschen Recht und die Umsetzung läßt dann eh wieder zu Wümschen übrig.
Registriert seit: Oct 2000
Die von Dir angesprochene Problematik würde bei rotierenden Lebensmittelkontrolleuren auch bestehen. Du sprichst die Individualität des einzelnen "Sachverständigen" mit seinen Schwerpunkten an. Mir ist bekannt das dies von IFS, BRC etc. nicht gerne gehört wird, aber
man kann dies nicht wirklich ändern, denn sonst benötigen wir keinen Sachverstand mehr sondern nur noch "Checklistenleser" die durch den Betrieb gehen und Kreuzchen machen. Die Auswertung könnte dann durch die akkreditierende Stelle erfolgen <!-- --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_wink.gif" alt=":wink:" title="Wink" /><!-- --> .
Aber jetzt kommen wir vom Thema Gammelfleisch doch erheblich ab, dies sollten wir dann bei Bedarf im Forum QS besprechen, denn es würde in einer Grundsatzdiskussion enden, ob wir
Zertifizierungen überhaupt benötigen. Aber wenn zu einer solcher Diskussion Bedarf besteht, dann bitte unter QM <!-- s --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_biggrin.gif" alt=" " title="Very Happy" /><!-- s --> .
Gruß Jörg
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