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BRC 6 Anforderung 4.11.6.3 "CIP"
#1
Hallo Zusammen,

in der deutschen Version heisst es in Anforderung 4.11.6.3:

"Die CIP-Ausstattung muss auf eine Weise betrieben werden, die die die wirksame Reinigung gewährleistet.
- Durch die Festlegung der Prozessparameter, Zeit, Reinigungsmittelkonzentrationen, dem Durchfluss und der Temperaturen muss gewährleistet sein, daas die richtigen anvisierten Gefahren, wir z.B. Erde, Allergene, vegetative Mikroorganismen, Sporen, entfernt wurden. Dies muss validiert werden und die Aufzeichnungen zur Validierung geführt werden.
- Reinigungsmittelkonzentrationen müssen routinemässig überprüft werden.
- Durch die Analyse des Spülwassers und/oder des ersten Produktes der Produktionsstrasse muss eine Prozessverifizierung zur Präsenz von Reinigungsflüssigkeiten oder, durch Test der ATP (Biolumineszenztechniken), von Allergenen oder Mikroorganismen je nach Entsprechung durchgeführt werden.
- Reinigungsmitteltanks müssen gefüllt bleiben und darüber, wann diese gefüllt und geleert werden, muss Buch geführt werden. Aufgefangene Vorspüllösungen müssen bezügliche eines Aufbaus des Übertrags aus den Reinigungsmitteltanks überwacht werden.
- Wenn Filter vorhanden sind, müssen diese mit festgelegter Häufigkeit gereinigt und geprüft werden. "


Wenn ich jetzt eine Anlage habe die mir hilft, die Ei- und Hefeleitung zu reinigen (wir bekommen beides in Tanks geliefert und dosieren über Leitungen direkt in die Knetkessel) .
Es gibt keinerlei Lauge-, Säure- oder Wasserstapelung, das Wasser wird manuell vorgelegt in einen Kessel, Reinigungsmitte dazu, Programm starten, also Aufheizen, Leitung durchspülen mit der erwärmten Reinigungslösung, Leitung nachspülen mit definierter Menge Frischwasser, Desi-Lösung ansetzten wie vorher die RM-Lösung + durchlaufen lassen + Nachspülen mit definierter Menge.


Muss da Eurer Meinung nach die Konzentration regelmässig geprüft und das Spülwasser/das erste Produkt kontrolliert werden?

Dann müsste ich das auch bei jeder manuellen Reinigung machen, da habe ich ja auch nur die Angabe "abspülen mit Wasser" nachdem ich von Hand eine Reinigungsmittellösung angesetzt, aufgebracht und eingebürstet habe.



Klar, letztlich wollen wir vermeiden dort eine Leitwertmessung einzubauen oder nach jeder Reinigung jemanden mit pH-Test prüfen zu lassen (was x Mal vergessen werden würde). Ist obige Argumentation schlüssig?
Im Prüfplan drin ist bereits die mind. 2x jährlich stattfindende mikrobiologische und pH-Wert-Untersuchung des letzten Spülwassers.

LG
Saftschubse
#2
Hat keiner eine Einschätzung?
#3
Ich würde dir gerne helfen, habe aber von BRC keine Ahnung

Viele Grüße
Michael
#4
Hallo Michael,

dazu braucht man auch nicht unbedingt Ahnung von BRC, lesen und denken helfen da schon <!-- s;-) --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_wink.gif" alt=";-)" title="Wink" /><!-- s;-) -->))


LG
Saftschubse
#5
Na wenn's denn so ist  Big Grin

Ich denke man kann dass genaus handhaben, wie den Nachweis der Erfolgskontrolle der durchgeführten Reinigungsmaßnahmen in EU Betrieben.

Hier haben mir die Ämter in mehreren Städten klar deutlich gemacht, dass eine Kontrolle alle 6 Monate NICHT ausreichend ist. Hier wurde ein monatlicher Nachweis (Abklatschproben) verlangt.

Was spricht dagegen, die Kontrollen monatlich bei Euch durchzuführen und das ganz mit Eurem Auditor zu klären?

Wie gesagt ist nur meine Meinung

Viele Grüße
Michael
#6
Hi Saftschubse,

Definitionen sind natürlich immer fließend. Doch so wie du derzeit das Reinigungsverfahren beschreibst, würde ich dieses nicht zu den klassischen CIP-Reinigungsverfahren zählen. In der Definition sind diese zwar als Anlagenreinigungsverfahren definiert, bei denen keine Demontage vor der Reinigung notwendig ist, doch würde ich Dein Verfahren nicht als klassisches CIP-Reinigungsverfahren beschreiben. Im Prozess wären daher aus meiner Sicht folgende Punkte wichtig:
- Festlegung der Prozessparameter, Zeit, Reinigungsmittelkonzentrationen, dem Durchfluss und der Temperaturen
- einmalige Analyse des Spülwassers, um den festgelegten Spülprozess zu verifizieren.

Folgende Punkte wären für mich bei Eurem Verfahren nicht zutreffend:
- Reinigungsmittelkonzentrationen müssen routinemässig überprüft werden - macht keinen Sinn, da ihr keine automatische Dosierung habt.
- Reinigungsmitteltanks müssen gefüllt bleiben und darüber, wann diese gefüllt und geleert werden, muss Buch geführt werden. - macht keinen Sinn, da ihr die Reinigungsmittel nicht separat vorhaltet und die CIP-Reinigung nicht automatisch oder aus einer Schaltwarte gesteuert wird. In dieser Forderung geht es darum, dass vermieden wird, dass die CIP-Reinigung startet, aber das vorgehaltene Reinigungsmittel nicht mehr den Anforderungen entspricht.
- Wenn Filter vorhanden sind, müssen diese mit festgelegter Häufigkeit gereinigt und geprüft werden. - Filter habt ihr nicht.

Wenn du diese Punkte so argumentierst, muss die der Auditor erst einmal erläutern, warum er hier eine Abweichung sieht.

PS: kleiner Tipp - wenn Du den Begriff CIP-Reinigung bei dieser Anlage nicht verwendest, muss Dir der Auditor auch erst einmal erläutern, warum er denkt, dass es eine CIP-Reinigung ist.
#7
Hallo Laganon,

Danke für Deine Einschätzung, da sie sich mit meiner deckt und die Argumentation, die ich mir zurechtgelegt habe, damit auch nachvollziehbar ist.
Und es ist ja auch kein Zurückfliessen möglich bei dem System wie wir es haben, bei einer klassischen CIP mit Stapeltanks etc. kann das bei defektem Ventil ja passieren.

Dann verpacke ich das mal nett in ein Diskussionsprotokoll damit man auch nachweisen kann, dass man sich Gedanken gemacht hat.

Den Begriff "CIP" vermeiden... das ist wie "Tempo", das bekommt man auch nicht aus dem Sprachgebrauch raus. Das wird in der Argumentation dann auch so drin stehen warum es CIP heisst, wir die Anforderung aber nur in Teilen für anwendbar bewertet haben.

Wir hatten da mal einen Fall bei einem früheren Arbeitgeber im Schwesterwerk: es gab einen Schichtverantwortlichen und so genannte "Helfer". Da klingelten bei der Auditorin die Alarmglocken weil diese "Helfer" CCPs kontrollierten!? War übrigens ein IFS-Audit.
Dieser Begriff war so alt wie die Firma, die Befugnisse und Anforderungen an die "Helfer" hatten sich weiterentwickelt, nur der Begriff nicht.
Da ist es bei uns jetzt mit der CIP dann eher umgekehrt <!-- s;-) --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_wink.gif" alt=";-)" title="Wink" /><!-- s;-) -->

@Michael: Vielen lieben Dank auch für deine Antwort, aber du hast ein kleines bisschen an meiner Frage vorbei geantwortet. Hier geht es nicht um den Nachweis des Erfolgs der Reinigung, sondern eher um die Auslegung des Begriffs "CIP" und die Frage, ob ich bei einer Reinigung, die nur ein bisschen grösser abläuft als ein Abwasch, tatsächlich jedes Mal das Spülwasser oder das erste Produkt kontrollieren muss.

Lieben Dank!
Saftschubse


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