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Lebensmittelverschwendung
#1
Nachdem in den letzten Woche doch sehr viel über die Lebensmittelverschwendung diskutiert wurde, geht nun das BMELV mit seiner Werbekampagne zur Lebensmittelverschwendung in die Offensive. Neben einem Flyer zum MHD ist seit heute auch die Internetseite: http://www.zugutfuerdietonne.de online.

Was haltet ihr davon?
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#2
Ich finde die Aktion gut!

Sie ist sicher nicht des Rätsels Lösung, da dadurch z.B. Kleinpackungen oder Schinken von der Frischtheke auch nicht preiswerter werden und somit Grosspackungen gerade für Einkommensschwächere preislich attraktiver bleiben, aber den Anfang sehe ich.

Ich habe gelesen es gibt die Anregung, den "7.Sinn" wieder aufleben zu lassen - so etwas würde ich mir auch zu (im weitesten Sinne) Ernährungsthemen/ Lebensmittekunde / ... wünschen.

Im Wort "Bewusstsein" steckt das Wort "Wissen", und das muss vermittelt werden.


Fangen wir an, geben wir hier unser Wissen weiter!

Liebe Grüsse
Saftschubse
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#3
Hallo beisammen,

Zitat:Im Wort "Bewusstsein" steckt das Wort "Wissen", und das muss vermittelt werden.

Ja, sehe ich auch so: es ist vielfach eine Sache des Bewusstmachens. Gerade heute früh hatten wir so einen Fall: Ein jugendliches (eigentlich sehr verantwortungsbewusstes) Mitglied unseres Haushalts hat eine halbe Banane weggeschmissen. Begründung: „Weißt du, wie die aussieht?“. Die habe ich gleich wieder rausgefischt, denn unser Hund nimmt eine überreife Banane noch sehr gerne (direkt verdorben ist sie ja nicht). Die Frage ist nur, ob man in dem Augenblick gerade daran denkt.

Deswegen finde ich solche Initiativen generell zu begrüßen (über die Sinnhaftigkeit einzelner Empfehlungen kann man freilich unterschiedlicher Meinung sein).

Es ist ein Skandal, wenn in der westlichen Welt derartige Mengen Lebensmittel locker-flockig weggeworfen werden, während die Menschen anderswo verhungern. Glücklicherweise tut sich hier ziemlich viel, und wir bekommen seit ca. 2 Jahren recht viel an Info-Material zum Thema Ernährungssicherung und Verschwendung zum Übersetzen, nicht nur von NGO-, sondern auch von Herstellerseite, was das wachsende Bewusstsein widerspiegelt.

Grüße
Michael
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#4
Den Hunger der Welt wird man damit wohl auch nicht beseitigen können (und darüber diskutieren wir hier ja auch nicht), aber wer von uns macht denn noch das, was für unser Omas (oder Mütter, je nach Alter) noch selbstverständlich war: übrig gebliebenen Kartoffelbrei am nächsten Tag braten? Für einen Eintopf kaum Zutaten extra einkaufen, vielfach bestanden sie doch früher aus Resten!? GErichte die tatsächlich nur aus Resten bestanden (bei uns hiess das "holländisch essen"). Armer Ritter mit nicht mehr ganz taufrischem Toast. Toast Hawaii weil es eine angebrochene Dose Ananas gab?

Ob das immer "gesund" ist weil mehr Vitamine&Co. beim wiederholten Erhitzen zerstört werden? Kann man über frisches Obst zum Nachtisch ausgleichen! Da kann man eventuell sogar eine überreife Banane verarbeiten die sonst keiner mehr hätte essen mögen!

Guten Mittag wünscht
Saftschubse
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#5
Liebe Saftschubse,

Zitat:Den Hunger der Welt wird man damit wohl auch nicht beseitigen können (und darüber diskutieren wir hier ja auch nicht)

ja doch, das diskutieren wir hier schon, denn der Welthunger ist ja genau einer der beiden Gründe, warum die diskutierte Website überhaupt existiert. Denn dort heißt es im Originalwortlaut:

„Während wir Lebensmittel sogar noch in Originalverpackung wegwerfen, hungert weltweit etwa eine Milliarde Menschen. [ ….]. In Anbetracht des Hungers in der Welt und aus Respekt vor unseren Mitmenschen und der Schöpfung sind wir geradezu verpflichtet, sorgsam mit unseren Lebensmitteln umzugehen.“

Die Lebensmittelverschwendung ist doch aus 2 Gründen problematisch: dem Umweltschutz und der Nahrungsmittelkrise. Wenn die beiden nicht wären, dann wäre es ja völlig egal, wenn jemand was wegwirft.

Das mit den von Dir angesprochenen Vitaminen ist natürlich ein wichtiges Argument. Aber bei Bratkartoffeln, beispielsweise, hat man ja immer eine Doppelerhitzung, da kann man (meines Erachtens ohne großen Schaden) einen Tag Pellkartoffeln und tags drauf aus den Resten Bratkartoffeln machen. Und das mit dem Armen Ritter und dem Toast Hawaii ist sicher eine gute Idee, das könnte man ruhig wieder einführen.

Viele Grüße
Michael
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#6
Hallo Michael,

am Ende meinen wir wohl doch dasselbe. Lebensmittel nicht unachtsam einfach wegzuwerfen lindert nicht im direkten Schluss den Hunger in anderen Teien der Welt, aber es zeigt Respekt und Achtsamkeit (selbst wenn das nicht der Antrieb jedes einzelnen ist).

Die Vitamine habe ich in der Tat als etwas provokatives Argument angeführt, natürlich sind gerade Bratkartoffeln oder Pommes oder (die von mir aus geschmacklichen Gründen verschmähte) H-Milch oder Dosenfutter vergleichsweise intensiv verarbeitete Lebensmittel, aber die Generation unserer Grossmütter hat in der Küche auch lange gekocht und warm gehalten etc. und dabei Vtamine zerstört und ausgerottet hat es uns auch nicht.
Ich wollte genau dieses Argument durch Vorhalten eines Spiegels entkräften.

Liebe Grüsse
Saftschubse
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#7
Hallo Saftschubse,

ja, tut mir leid, ich habe Dich da vielleicht missverstanden (man beantwortet ja eigentlich auch nicht des anderen Beitrag, sondern seine eigene Interpretation desselben). Du hast vermutlich ganz recht.

Zu den 2 Gründen gegen Lebensmittelverschwendung könnte man sicher noch einen dritten hinzufügen: Das (ungewollte) Heranzüchten von Rattenpopulationen, wenn die Leute Essensreste das Clo hinunterspülen. Das kommt, glaube ich, nicht auf der genannten Website, ist aber sicher auch ein Aspekt.

Liebe Grüße zurück und einen schönen Abend
Michael
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#8
busitrans schrieb:Die habe ich gleich wieder rausgefischt, denn unser Hund nimmt eine überreife Banane noch sehr gerne (direkt verdorben ist sie ja nicht).

Das Problem kenne ich auch bei meinen Jungs. Ich weiß aber einfach nicht, wie ich sie davon weg bekommen soll, noch woher sie es eigentlich haben. Wahrscheinlich müssen wir wirklich in den Kitas anfangen, Kindern beizubringen, wie Nahrungsmittel aussehen, wenn Sie nicht mehr in Ordnung sind. Natürlich meckert ein Zweijähriger, wenn die Banane an einer Stelle braun ist. Aber wir haben damals falsch reagiert und die Stelle entfernt. Heute ist er keine Banane mehr, die nicht komplett hell ist.

PS: Die aktuelle Chiquita-Werbung http://www.youtube.com/watch?v=Ez8m1O6efCg hilft den Eltern dabei aber auch nicht weiter.
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#9
´nem Zweijährigen kann man aber auch die tolle Geschichte von der Tiger-Banane erzählen, die so schön süß ist und ganz besonders vor Krokodilen unter dem Bett schützt.
Der Ausdruck "Tiger-Banane" stammt von einer Freundin unserer - pubertierenden und damit nicht mehr alles annehmenden - Tochter und seither sind Tiger-Bananen bei uns voll im Trend!
Phantasie ist gefragt <!-- Icon_wink --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_wink.gif" alt=":wink:" title="Wink" /><!-- Icon_wink -->
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#10
Das Word "Tiger-Banane" finde ich richtig toll.
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#11
- das Lob gebe ich weiter <!-- Icon_cool --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_cool.gif" alt="8)" title="Cool" /><!-- Icon_cool -->. Das Beste ist, dass der Trick funktioniert.
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#12
Ja, sehr gute Idee, finde ich auch! Da werden den Kindern von klein auf gleich ganz andere Werte vermittelt. Dass ein Lebensmittel generell etwas Wertvolles ist.

Speziell bei überreifen Bananen hat man natürlich (in Fällen, in denen die Kinder jetzt schon groß sind und wir Eltern das mit der „Tigerbanane“ noch nicht kannten), ganz gute Alternativen der Früchteverwertung: Ein Beispiel wäre Bananenmilch, ein anderes gebratene Bananen (zum Braten längs halbieren, kann man sogar mit Schlagsahne servieren <!-- Icon_lol --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_lol.gif" alt=":lol:" title="Laughing" /><!-- Icon_lol --> ) – in dem Zustand schmecken sie dann so manchem Kind oder Jugendlichen plötzlich wieder.

Viele Grüße
Michael
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#13
Bananenmilch funktioniert auch nur richtig gut mit überreifen Bananen, genauso wie Obazta (Obatzter, Obatzta oder wie immer man den schreibt...), der eine Mischung aus überreifen Milchprodukten und Käsesorten ist, mit Zwiebeln und wenigen Gewürzen abgeschmeckt wird.
So wird Resteverwertung genussvoll!
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#14
Klasse <!-- sBig Grin --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_biggrin.gif" alt="Big Grin" title="Very Happy" /><!-- sBig Grin --> Diese beiden Rezepte können wir doch als FKLMH an Frai Aigner für die Seite http://www.zugutfuerdietonne.de senden, und so schließt sich der Kreis. Es m[url]cht Spaß mit auch zu schreiben
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#15
Ich habe jetzt einen Job angenommen in einer pädagogischen Einrichtung mit einem Integrationscafe, welches mit den Einnahmen die Einrichtung und Festeinstellung von menschen mit Behinderungen unterstützen soll.

Bisher kannte ich nur die Gemeinschaftsverpflegung in einer Großküche und da wurde alles verbraucht und gut kalkuliert. Jetzt, in einem von Laufkundschaft abhängigen Betrieb blutet mir jeden morgen das Herz, wenn ich bestimmte Dinge von der Speisekarte vorbereitet haben muss damit sie da sind und nach 3 Tagen wieder wegschmeißen kann.

Wir Eröffnen erst am Donnerstag und haben die letzten 2 Wochen probe gekocht, Speisekarte erstellt, ausprobiert in wie weit man im Pizzaofen Kuchen backen etc. So eine Verschwendung.... ich hoffe nur das sich dieses Projekt nach dem Donnerstag rumspricht und ich lieber sagen kann, "ist ausverkauft" als den Müll überquellen zu lassen.
Und der Chef stellt mir auch noch eine Dose Kirschen aus der Metro hin, als ich sagte ich möchte eine Schwarzwälder Kirsch Torte machen. Dann sagte ich ok, dann bring mir Blätterteig und ich verarbeite die restl. Kirschen, das ist schon wieder 4 Tage her.... so geht das die ganze Zeit....die armen Lebensmittel. ;-(
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