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EHEC-Infektionen
#1
LME - Lebensmittel - Markt - Ernährung
23. Mai 2011
Rhein-Main-Gebiet: 25 Patienten mit EHEC-Infektion in stationärer Behandlung
Wiesbaden (lme) – Seit Freitag mehren sich auch in Hessen die Fälle von Magen-Darm-Infektionen durch Enterohämorrhagische Escherichia Coli-Bakterien (EHEC) mit hämolytisch-urämischem Syndrom (HUS). Insgesamt sind nach Angaben des Sozialministeriums bisher 25 Verdachtsfälle gemeldet worden, aus Frankfurt, Darmstadt, Gießen, Wetteraukreis und Offenbach. Alle werden stationär, zum Teil auf der Intensivstation, behandelt. Es handelt sich bisher überwiegend um Erwachsene im jungen und mittleren Lebensalter. Alle Patienten sind im gleichen Zeitraum erkrankt. Bisher gibt es keine Neuerkrankungen. Die Gesundheitsbehörden ermitteln derzeit die Ursache des Krankheitsausbruchs. Dabei arbeiten sie eng mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) zusammen. Eine Gefahr für die Gesamtbevölkerung besteht aktuell nicht, so das Ministerium. Die ersten Erkrankungsfälle waren aus Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern gemeldet worden.
Infektionen mit EHEC sind bislang in Hessen sporadisch und in kleineren Ausbrüchen vorgekommen. Die Infektion kann, zumeist bei Kleinkindern, zu gefährlichen Komplikationen wie Nierenversagen führen. Als Ursache kommen vor allem belastete Nahrungsmittel wie rohes Rindfleisch, Rohmilchkäse oder unzureichend gewaschenes Gemüse oder, bei unzureichender Hygiene, auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch in Frage. Nach Erfahrungen aus der Vergangenheit ist anzunehmen, dass jeder fünfte Erkrankungsfall durch eine solche Mensch-zu-Mensch-Übertragung hervorgerufen wird.
Das Hessische Sozialministerium hat über die Gesundheitsbehörden mittels eines Informationsblattes die Ärztinnen und Ärzte in den Krankenhäusern sowie im niedergelassenen Bereich dazu aufgerufen, alle Patientinnen und Patienten mit blutigen Durchfällen auf EHEC zu untersuchen. Bei einer Verschlechterung des Krankheitsbildes mit Verdachtsfall auf Nierenbeteiligung sollten die Erkrankten zur Weiterbehandlung in ein geeignetes Krankenhaus eingewiesen werden.
Die Gesundheitsbehörden empfehlen, rohes Fleisch und Rohmilchkäse zu meiden sowie Gemüse vor dem Verzehr gründlich zu waschen. Patienten mit blutigem Durchfall werden gebeten, umgehend eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen. Im Erkrankungsfall sollten Hygienemaßnahmen wie sorgfältiges Händewaschen und Desinfektion der sanitären Einrichtungen konsequent eingehalten werden, um eine Erregerübertragungen von Mensch zu Mensch zu vermeiden.

© Copyright Dr. M. Stein, Am Kiebitzberg 10, 27404 Gyhum

Die Veröffentlichung erfolgt nach telefonischer Anfrage durch Herrn Michael Bäuml am 23.05.2011 mit freundlicher Genehmigung von Herrn Dr. M. Stein

Vielen Dank im Namen des Fachkreises Lebensmittelhygiene e.V.
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#2
Durchbruch in der Suche nach dem Überträger des Ehec-Keims:

Das Hamburger Hygiene-Institut hat Salatgurken aus Spanien als Träger der gefährlichen Erreger identifiziert. Das teilte Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) auf einer Pressekonferenz am Mittag in Hamburg mit. Bei drei Gurken aus Spanien sei der Erreger eindeutig festgestellt worden, bei einer vierten Gurke sei die Herkunft noch unbekannt. Die Studie sei bislang nur in Hamburg erfolgt und habe nur bedingten Aussagewert für andere betroffene Orte, sagte die Senatorin "Es ist nicht auszuschließen, dass auch andere Lebensmittel als Infektionsquelle infrage kommen." Es gelte weiterhin die Warnung, allgemein vorsichtig mit Rohkost zu sein.
Zuvor hatten Forscher der Universität Münster nach eigenen Angaben den Darmkeim identifiziert, der die lebensgefährliche Ehec-Darmerkrankung auslöst: Der gefundene Typ heißt Husec 41 und ist gegen zahlreiche Antibiotika resistent. Der Ausbruchsstamm sei bekannt, allerdings bisher nicht auffällig in Erscheinung getreten, sagte der Direktor des Instituts für Hygiene, Helge Karch. Mit diesem Typ sei es bisher weder in Deutschland noch weltweit zu Ausbrüchen gekommen. "Wir müssen jetzt prüfen, ob es noch weitere Veränderungen gibt, die ihn so gefährlich machen", sagte der Mikrobiologe. Die Forscher wollen nun in den nächsten Tagen einen Schnelltest für Verdachtsfälle entwickeln.

Tomate, Gurke, Blattsalat meiden – Ja oder Nein?

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin war am Mittwochabend mit einer neuen Vermutung vorgeprescht, dass rohe Blattsalate, Tomaten und Gurken Überträger sein könnten. Eine Studie habe gezeigt, dass Ehec-Erkrankte diese Sorten deutlich häufiger gegessen hätten als gesunde Vergleichspersonen. Die Experten rieten darum, vorsorglich auf diese Lebensmittel ganz zu verzichten - besonders, wenn sie aus Norddeutschland kommen.
In Absprache mit dem Amt für Verbraucherschutz der Landeshauptstadt Düsseldorf hat man sich auf folgende Vorgehensweise geeinigt. Salate, Gurken und Tomaten können weiterhin an die Tischgäste abgegeben werden. Es soll als Vorsichtsmaßnahme ein zusätzlicher Waschgang bei den vorbenannten Lebensmitteln durchgeführt werden. Es wird auch von Amtsseite kein Verbot zum Verkauf und zur Abgabe von Salaten ausgesprochen.

Weiter wird empfohlen, dass Produkte von lokalen Erzeugern eingekauft werden, um auch hier nochmals eine Risikominimierung zu erreichen.
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