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Unterschiede bei Verpackung für LM oder verpackte LM....
#1
Hallo ihr lieben QS/QM ler,

ich hab da mal eine Frage in Bezug auf Zertifizierung.

Muss eine Spedition, die Verpackungsmaterial für Lebensmittel lagert und Umschlägt, die gleichen Anforderungen für eine Zertifizierung in Punkto HACCP, Schädlingsbekämpfung etc. haben, wie eine Spedition die verpackte Lebensmittel lagert und Umschlägt?
Freue mich auf Antworten, da ich das meiner Spedition, die Verpackungen lagert gegenüber erklären muss.

LG
Lothar
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#2
Hallo Lothar!

Nach welchem Standard oder welcher Norm will sich die Spedition denn zertifizieren lassen?

Wenn es nicht um eine Zertifizierung geht, würde ich diese Punkte in den Vertrag aufnehmen und dann natürlich selber auditieren. Irgendwie musst Du Dich ja absichern.


Gruß
Saftschubse
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#3
hallo lothar,

zusätzlich zu der frage nach der art der zertifizierung kommt noch die frage, ob die lebensmittel mit der verpackung in kontakt kommen bzw. es sich nur um umverpackungen (z.b. transportkartons) handelt.

gruß wicky
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#4
Hallo,

es handelt sich um IFS, mehr weiß ich auch noch nicht.

Hier wird nur das Verpackungsmaterial vom Hersteller zwischengelagert und dann wieder Verladen zum weitertransport zur Lebensmittelindustrie.

Lebensmittel werden in dieser Spedition im Moment noch nicht gelagert, sonst wären die Anfoderungen ja eigentlich klar.
Es handelt sich hier um Tetraverpackungen, Folien aller Art für Fleisch,-Wurstwaren, Süsswaren, Backwaren sowie Milch und Molkereiprodukte.
Wie gesagt, NUR DAS VERPACKUNDMATERIAL keine Lebensmittel!

Gruß
Lothar
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#5
Guten Abend Lothar,

eigentlich klang Deine Frage sehr einfach, so dass ich dachte, das beantworte ich einfach einmal schnell. Während ich jetzt hier sitze, merke ich doch, dass der Teufel - wie so oft - im Detail liegt. Entschuldige daher bitte die etwas längere Beantwortung.

Vielleicht kurz zum Begriff "Anforderungen". Die Anforderungen als solche gibt der Zertifizierungsstandard vor. Wenn sich die Spedition nach dem Standard zertifizieren lassen möchte, muss sie im Prinzip alle Anforderungen des Standards erfüllen. Das ist ja der Grundgedanke eines Standards wie ISO 9000-Familie, ISO 22000, IFS, IFS Logistic, BRC, etc. Es soll eine einheitliche Bewertungsmatrix für unterschiedliche Unternehmen geschaffen werden. Die Anforderungen im Standard sind jedoch allgemein gefasst, so dass die Forderungen je nach Produkt unterschiedlich erfüllt werden können.

Einfaches Beispiel. "Das Unternehmen bestimmt Lager- & Transporttemperaturen und stellt sicher, dass diese eingehalten werden." Bei kühlpflichtigen Lebensmittel ergibt sich aus dieser Forderung:
1. Festlegung des Temperaturbereiches (Risikobetrachtung oder Gesetzestext)
2. Sicherstellung der Kühlung
3. Kontrolle der Produkttemperatur
4. Aufzeichnung auf den Fahrzeugen, etc.
Bei Lebensmittel ohne Kühlung kannst du sagen: Transport bei -30 °C bis 60 °C ist ok. -> Forderung erfüllt.


In beiden Fällen muss die Anforderung aber erfüllt werden. Nur der eine tut sich auf Grund des deutlich höheren Risikos bei seinen Produkten schwerer damit und hat mehr Stolperfallen. Ausnahmen gibt es natürlich, wenn ein Teil des Standards nicht angewendet werden kann. In diesem Fall kann der Auditor, und nur der Auditor, diesen Bereich als "nicht zutreffend" kennzeichnen. Muss dies aber ausführlich begründen. Diese Ausnahmen sind aber relativ selten. HACCP & Schädlingsbekämpfung, eben so Produktentwicklung gehören nicht dazu.

Zurück zu Deinem Fall. Euer Kunde übergibt Euch seine Verpackungsmaterialien zur Aufbewahrung und zum Transport. Ich gehe davon aus, dass er ebenfalls zertifiziert ist. Im Rahmen dieser Zertifizierung musste er bereits nachweisen, dass seine Produkte sein Haus so verlassen, wie sie bei seinem Kunden angeliefert sollen. Eure Aufgabe als Dienstleister in Bezug auf die Ware liegt daher nur noch darin, die Qualität zu erhalten (Produkterhalt). Einfach gesagt, die Ware vor Beschädigungen und Verunreinigungen zu schützen. Daher denke ich, dass die meisten Anforderungen relativ einfach zu erfüllen sein sollten.

Eine Frage zum Abschluss. Warum wollt Ihr Euch nach IFS, bzw. IFS Logistic zertifizeren lassen?
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#6
Hallo laganon,

kurz zur Aufklärung, ich Arbeite nicht in der Spedition, sondern im Auftrag meiner Firma für die Spedition im bereich Hygieneservice und Schädlingsbekämpfung.

Zu Deiner Frage, die Spedition muss sich nach IFS Logistic zertifizieren lassen da sie sonst den Auftrag nicht bekommt. Übrigens die Zertifizierung und das Audit wird durch den Auftraggeber selber durchgeführt, sie haben alles im eigenen Hause.
Mir ging es nur darum zu erfahren, welchen umfang die Maßnahmen gem. HACCP bzw. Schädlingsbekämpfung ich dieser Spedition haben müssen um die Anforderungen zu erfüllen.
Wo finde ich evtl. die genaue Definition der Anforderungen nach IFS, ist das Gesetzlich geregelt oder kann der Auftraggeber als Auditor die Anforderungen selber festlegen? Dann muss ich eh das 1. Audit abwarten um die Forderungen vorliegen zu haben.

Gruß
Lothar
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#7
Guten Morgen,

entschuldige bitte, dass ich Dir erst heute antworte, aber ich hatte meinen Account inaktiviert. Hier auch ein Dank an Suse für die schnelle Hilfe.

Den IFS-Logistik-Standard kannst Du käuflich für 39 Euro erwerben.
http://www.ifs-online.eu/index.php?SID=d...oduct_id=2

So wie Du die Situation beschreibst, handelt es sich aber nicht um ein Zertifizierungsaudit (3rd-party-Audit durch einen unabhängigen Gutachter), sondern um ein Kundenaudit (2nd-party-Audit). Euer Kunde teilte euch zwar mit, dass er dieses auf Grundlage des Standards IFS-Logistik machen wird, trotzdem kann er auch Anforderungen des Standards verändern. Bei einem 2nd-party-Audit kann auch kein allgemein anerkanntes Zertifikat ausgestellt werden. Würde es daher nicht Sinn machen, über eine IFS-Logistic-Zertifizierung nachzudenken?
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