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Neuer Ekel Skandal Uralt Fleisch aus München
#1
Donnerstag, 31. August 2006
Neuer Ekel-Skandal
Uralt-Fleisch aus München

Die Polizei in München hat bei einem Großhändler tonnenweise abgelaufenes Fleisch sichergestellt. Wie das Münchner Kreisverwaltungsreferat mitteilte, waren darunter mehrere Tonnen Döner-Spieße und rund 360 Kilogramm Wild- und Geflügelfleisch. Die Haltbarkeitsdaten waren teils um vier Jahre überschritten.

Der Hinweis auf den Großhändler kam von der Polizei im
oberbayerischen Gröbenzell. Dort hatte das Gesundheitsamt erst in dieser Woche ungenießbare Lebensmittel beanstandet. Die Kühl- und Geschäftsräume des Münchner Betriebes wurden geschlossen und versiegelt. Die Münchner Polizei bildete eine nderkommission "Kühlhaus".
Acht Beamte ermitteln die Handelswege der Firmenware und ob verdorbene Ware in den Verkehr gelangt ist. Die Döner-Abnehmer seien im gesamten Bundesgebiet angesiedelt. Alle 16 Mitarbeiter des geschlossenen Münchner Betriebes würden vernommen.

Die städtische Ordnungsbehörde beauftragte Veterinäre und Lebensmittelüberwacher mit den Untersuchungen der
sichergestellten Ware. Der Kühlhauskomplex im Münchner Osten werde weiter gemeinsam mit dem staatlichen Veterinäramt und der Polizei untersucht, hieß es. Auch die Staatsanwaltschaft sei eingeschaltet worden. Stadtdirektor Horst Reif sagte: "Wir sind entschlossen, mit aller Härte gegen derartige Praktiken vorzugehen, um die Bürgerinnen und Bürger vor dem Verzehr von Ekel erregendem und gesundheitsschädlichem Gammelfleisch zu schützen."

Betrieb in Oberbayern wird nicht geschlossen
Der Lebensmittelbetrieb in Gröbenzell wird trotz Etikettenschwindels und Handels mit ungenießbaren Waren nicht geschlossen. "Die Firma darf unter Auflagen weitermachen", sagte Landrat Thomas Karmasin. Zur Bedingung habe das Landratsamt gemacht, dass die Geschäftsführung ausgewechselt und ein EDV-gestütztes System zur Waren-Rückverfolgung eingeführt wird.

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit hatte am Mittwochabend mitgeteilt, dass fünf von 43 untersuchten
Proben Grund zur Beanstandung gaben. Der Verzehr der Lebensmittel sei für die Verbraucher aber nicht gefährlich gewesen.
Anklage gegen Gelsenkirchener Fleischhändler Unterdessen erhob die Staatsanwaltschaft Essen Anklage unter anderem wegen Betrugs gegen
einen Gelsenkirchener Fleischhändler. Er soll tonnenweise Gefrierfleisch, dessen Haltbarkeitsdatum abgelaufen war, gekauft, in Lagerhäusern in Hamburg und Melle (Niedersachsen) zwischengelagert und an Fleischverarbeiter weiter verkauft haben, teilte die Behörde mit.

Der Fleischhändler soll auch 315 Tonnen Stichfleisch vom Schweinehals,
das nicht für den menschlichen Verzehr geeignet ist, weiterverkauft haben. In diesem Zusammenhang ermittelt die Staatsanwaltschaft Oldenburg gegen einen fleischverarbeitenden
Betrieb im Kreis Vechta (Niedersachsen). Es sei davon auszugehen, dass die Firma gewusst habe, dass es sich um Stichfleisch handelte, sagte Staatsanwalt Bernard Südbeck und bestätigte einen Bericht im "Westfalen-Blatt". Die Lieferscheine seien mit Deckbezeichnungen wie "Schweine Trimmings" ausgestellt worden. Stichfleisch darf nach den gesetzlichen
Bestimmungen nur für Hundefutter oder technische Fette verwendet werden.

Die Staatsanwaltschaft Essen wirft dem Gelsenkirchener Großhändler, der bereits 1994 seine Einzelhandelslizenz für Lebensmittel wegen Unzuverlässigkeit hatte abgeben müssen, seit 2002 eine Reihe schwer wiegender Verfehlungen vor. Unter anderem soll der gelernte Metzgermeister 1,4 Tonnen Straußenfleisch als Rindfleisch weiter verkauft haben. Auch 7,5 Tonnen Spanferkel, das wegen minderer Qualität nur noch als Tierfutter geeignet gewesen wäre, soll er für den menschlichen Verzehr in den Handel gebracht haben.

Quelle: n-tv

Adresse:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/705631.html">http://www.n-tv.de/705631.html</a><!-- m -->


Gruß Drui,
der es Euch wenigsten nicht vorenthalten wollte, auch wenn es eh in der Presse und auch in den Medien kommen wird
bzw. bereits erschienen ist.
#2
Der Skandal hat sich längst weiter ausgeweitet, es wird heftig
diskutiert. Irgendwie kommt mir das alles bekannt vor. Ich habe noch vom Oktober/November letzten Jahres den 10 Punkte Plan im Kopf. Nun schreit alles nach noch mehr Kontrolle, nach Bundeseinheitlichen Kontrollen etc. Was mich wundert ist, dass sich die Verbraucher nicht
heftiger zu Wort melden, oder haben sie schon resigniert ?! Wie sind Euere Beobachtungen dazu.

Gruß Drui
#3
Das ist richtig,

irgendwie reagieren leider die Verbraucher nicht. Ich vermute viele resignieren einfach

schon......


.... und der Fleischhändler scheint auch seine Konsequenzen gezogen

zu haben.........
#4
AHO Aktuell -
Informationen zur Tiergesundheit
Gammelfleischskandal: Beschuldigter Fleischhändler
begeht Selbstmord
(06.09.2006)
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München (aho/lme) - Ein im aktuellen Gammelfleischskandal
beschuldigter Fleischhändler aus
München-Johanneskirchen hat sich
erhängt. Das teilte soeben die Staatsanwaltschaft mit.

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© Copyright AHO

Aktuell - Informationen zur Tiergesundheit

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Was immer den Fleischhändler dazu
bewogen hat Selbstmord zu begehen, zeigt uns, dass er sich offensichtlich in einer ausweglosen Situation befunden hat und ich vermute mal zum Zeitpunkt der Tat nicht Herr seiner Sinne war. Auch wenn er sich schuldig gemacht haben sollte, so hat er dies sicherlich nicht allein zu verantworten. Evtl. eine Strafe, die er sich selbst auferlegt hat, oder
aber nur eine Verzweiflungstat. Wie auch immer, einen solchen Ausgang hat ihn sicherlich keiner gewünscht.


Drui
#5
AHO Aktuell -

Informationen zur Tiergesundheit
Gammelfleisch: NRW - Landkreise wehren sich gegen Seehofer-Vorschläge
(06.09.2006)
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Düsseldorf / Euskirchen (aho/lme) - Die Kreise in Nordrhein-Westfalen
weisen die Vorschläge von Bundesverbraucherminister Horst Seehofer
zurück. "Um Gammelfleisch-Skandale zu verhindern, brauchen wir keine
Gängelungen aus Berlin. Die im Verbraucherschutz tätigen Kreisexperten
hier in NRW haben die Situation vollkommen im Griff", erklärte heute
der Hauptgeschäftsführer des Landkreistags Nordrhein-Westfalen (LKT
NRW), Dr. Martin Klein, in Düsseldorf. "Die Veterinäre arbeiten dabei
eng mit dem Landesverbraucherschutzministerium zusammen. Es gibt
definierte Standards, an die sich die Kommunen halten. Außerdem ist
die Zahl der Kontrollen seit dem ersten Auftreten überlagerten
Fleischs im letzten Jahr immens gestiegen."Der Verbandschef betonte,
das System der kommunal organisierten Kontrollen habe sich bewährt. Selbst Bärbel Höhn, die frühere Verbraucherschutzministerin des Landes und heutige Ausschussvorsitzende für Verbraucherschutz und Ernährung im Bundestag, habe in ihrer Zeit als Ressortchefin mehrfach darauf hingewiesen, wiegut Land und Kommunen in diesem Bereich
zusammenarbeiten.

"Insofern kann ich nicht verstehen, dass sie neuerdings
in Zeitungsinterviews andeutet, man solle hier eine zentralistische
Kontrolle vorziehen, weil es angeblich zu Interessenskonflikten mit
der heimischen Wirtschaft kommen könne. Das Gegenteil ist doch der
Fall: Jeder Landrat hat ein großes Interesse daran, seinen Kreis
buchstäblich sauber zu halten und schwarze Schafe schnellst
möglich aus dem Verkehr zu ziehen", sagte Klein.

Dass sich der Bund nun verstärkt in die Kontrollen einmischen wolle,
wie es Seehofer fordert, hält der kommunale Spitzenverband für "puren
Aktionismus", fasst der Hauptgeschäftsführer zusammen. "Eine
risikoorientierte Kontrolle, also nach Prioritäten anhand des
Gefährdungspotenzials geordnet wie in NRW praktiziert, ist immer noch
am effektivsten. Dies sollte aber im bisherigen System geschehen. Alle
darüber hinaus gehenden Maßnahmen sind in der Abwägung zwischen
Aufwand und Ertrag grenzwertig: Sie kosten eine Menge öffentliches
Geld und der damit verbundene Effekt ist kaum wahrzunehmen."

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© Copyright AHO Aktuell - Informationen zur Tiergesundheit
#6
Prinmedien und auch das Fernsehen sind voll von Meldungen bezüglich des Fleischskandals, man wird förmlich überlagert von vielen Informationen und jetzt auch noch hier im Forum des Fachkreises. Doch wir kommen nicht drum herum auch von diesem, wenn auch skandalösen
Ereignis, zu berichten. Dabei wollen wir versuchen uns auf wesentliche Informationen zu beschränken. Doch diese zu sortieren erweist sich gerade im Anfang solcher Ermittlungen als äußerst schwierig. Jeder weiß was oder meint etwas zu wissen. Hier der Versuch einige Infos

in Stichpunktform zu erläutern:

- Ein Hauptverdächtiger hat sich nicht zur Sache geäußert, sondern
wie bereits erwähnt sich in den Morgenstunden des heutigen Tages
erhängt. Der Mediendruck war offensichtlich zu groß. Hinzu kommt,
dass der Betrieb in großen finanziellen Schwierigkeiten steckte.

- Behörden aus Mannheim informierten offenbar bereits im Februar
diesen Jahres die bayrischen Behörden über das Ekelfleisch.

- Bei dem sogenannten Fleischskandal handelt es sich nicht nur
um Fleisch. Es geht hier um 43 Tonnen Gemüse und Obst und 60 Tonnen
Fleisch, welches für den menschlichen Verzehr nicht mehr geeignet
erscheint. Ein Teil dieser Ware wurde an 2500 Abnehmer innerhalb der
Bundesrepublik Deutschland und 50 Abnehmer ins Ausland geliefert.
Man spricht hier von 9 EU Ländern.

- Die einen rufen nach Bundeseinheitlichen Vorgaben für Kontrollen, die
andern geben den Inverkehrbringern (Unternehmern) dieSchuld.

- Rückrufaktionen seinen eingeleitet
worden.

- Einige Gastronomen jammern auf höchsten Niveau, nach dem
Motto:"jetzt kommt keiner mehr zu mir, wegen des Gammelfleisches,
hat vielleicht jemand eine Entschädigung für mich?"

- Der Verband der Lebensmittelkontrolleure
schlägt ein Strichcodeverfahren vor, mit dem man große Lager
schnell überwachen könnte

- Die EU Kommission spricht von Informationspflicht.

- Die Bundeskanzlerin erwähnt eine zentrale Datei und Bundeseinheitliche
Kontrollen.

Ihr seht schon, jeder weiß etwas und will auch seinen Beitrag dazu leisten. Wir werden in den nächsten tagen und Wochen noch mehr zu dieser Thematik erfahren. Z.B. wie wir frischen Fleisch erkennen, wo vor wir uns hüten sollten und das Bio vielleicht doch gar nicht so schlecht ist usw. usw. Es ist nicht einfach ein so komplexes Thema in ein paar
zeilen zu bringen, doch dafür haben wir ja unser Forum. Kontovers diskutieren. Ob der Versuch mit Stand heute gelungen ist, entscheidet ihr selbst.

Euer Drui
#7
Meine Gedanken zum Thema Gammelfleisch.
Dies ist keine Stellungnahme

eines Vorstandsmitgliedes des Fachkreises sondern nur meine persönliche

Einschätzung.

Es ist schon erschreckend, was nun so alles ans Tageslicht kommt, und

wer plötzlich schlaue Lösungen für dieses Problem hat.

Zunächst möchte ich aber

eines grundsätzlich klarstellen. Die Art, wie derzeit über die Beschäftigten in der

Lebensmittelbranche in den Medien diskutiert wird kann ich nicht gut heißen, da hier sehr

schnell pauschale Urteile über ganze Berufsgruppen gebildet werden. Vergessen wir nicht, die

meisten dieser Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Lebensmittelbereich machen einen guten

Job und gehen verantwortungsvoll mit Lebensmitteln und Hygiene um.
Das Problem sind die

schwarzen Schafe, die uns allen das Leben schwer machen.

Wie kommt es überhaupt zu

solchen Skandalen?

Ganz einfach, so etwas passiert nicht aus versehen, weil ein oder

zwei Mitarbeiter mal nicht aufgepasst haben. So etwas geschieht im vollen Bewusstsein der

Betreiber solcher Betriebe und ist ganz klar kriminell.

Warum fallen solche Betriebe

nicht auf und warum kann es sein, dass Fleisch über 4 Jahre überlagert ist?

Zunächst

haben wir das Problem, das es für die Lebensmittelkontrolle einfach zuwenig Personal gibt.

Dieser Punkt ist für mich unumstritten und wurde mir in vielen Gesprächen

bestätig.

Aber lassen wir uns das ganze einfach weiterdenken. Da wird die Forderung

laut, dass die Kontrolleure rotieren sollen, was nichts anderes bedeutet, dass man davon

ausgeht, dass die Kontrolleure mit den oben genannten Kriminellen zusammen arbeiten würden.

Dies ist für mich der größte Unsinn, den ich in den Medien verfolgen musste.

Es ist

nicht der Kontrolleur vor Ort, der bei einer Kontrolle eines Großbetriebes mit ich weiß

nicht wie vielen hundert Angestellten entscheidet, ob ein Betrieb geschlossen wird. Hier

muss sich die Lokalpolitik und Verwaltung an die eigene Nase fassen. Wenn der

Gewerbetreibende sagt, wenn ihr meinen Laden schließt, dann verlege ich meinen Betrieb ins

Ausland und ihr könnt zusehen, wie ihr mit den Arbeitslosen klarkommt, dürfte die

Entscheidung einer Betriebsschließung oder Anzeige schnell vom Tisch sein.

Wichtig

ist mir hier klarzustellen, dass nicht die Kontrolleure die Angeklagten sind, sondern die

„Geschäftsleute“ die durch das Innverkehrbringen von genussuntauglicher Ware, billigend in

Kauf nehmen, dass der Verbraucher durch den Verzehr dieser Ware gesundheitlichen Schaden

nimmt.

Michael Bäuml
#8
ich gebe Dir in vielen Punkten recht, nur fördern dann solche Dinge nicht

umbedingt das Vertrauen in die Kontrolleure. Und es paaiert dann auch noch genau in der Zeit

der Gammelfleisch-Diskussionen. Finde ich auch etwas

eigenartig.....

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.animal-health-online.de/news/show.php?u=103&p=http://l">http://www.animal-health-online.de/news ... p=http://l</a><!-- m -->

me.agrar.de/20060916-00004/
#9
Da haben wir

wieder das Ding mit den schwarzen Schafen :nixwiss , die es aber auch in jeder Brufsgruppe

gibt. Hauptsache dem besagte Kontrolleur hat man auch etwas von dem Gammelfleisch zum

Verzehr angeboten!!! :ja
#10
Zum Tehma

Gammelfleisch:

Meine Gedanken dazu sind:

- durch die Kontrollen, die es jetzt

gibt kommen die schwarzen Schafe ans Licht. Ich denke, wir sind noch lange nicht am Ende der

Kette angelangt.

- sicherlich könnte es den einen oder anderen Kontrolleur mehr

geben.

- ich aber setze auf Prävention und Schulung. Besonders die Verbraucher müssen

noch mehr geschult werden.

- die Mitarbeiter in den Betrieben sind oft

machtlos.

- ich hatte mal in einer Schulung einen Mitarbeiter eines

Fleischverarbeiters, der nur immer fragend und mit vielen ahs... und ooohs.. meiner Schulung

beigewohnt hat. Am Ende hat er mir, als alle anderen schon weg waren gesagt, dass er

überhaupt keine Ahnung hat von hygienischem Verhalten. Er ist nicht aufgeklärt worden. Zur

Schulung ist er privat gekommen.

- für mich selbst habe ich den Fleischer meines

Vertrauens. Den kenne ich schon sehr lange. ( Hoffentlich enttäuscht er mich

nicht.)


Ich denke wir haben genug Gesetze. In den Köpfen der Gewerbetreibenden

muss eingepflanzt werden, dass auch sie Verbraucher sind sobald sie ihr Gewerbe verlassen.

Diese Frage stelle ich in jeder Schulung, um meine Infos noch etwas tiefer

einzuloggen.

Gruss roswi


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