Schüler flüchten vor gesundem Essen - Druckversion +- Fklmh e.V. (https://wissensdatenbank.fklmh.de) +-- Forum: FKLMH-Fachbereiche (https://wissensdatenbank.fklmh.de/forumdisplay.php?fid=65) +--- Forum: KiGa/KiTa & Co. (https://wissensdatenbank.fklmh.de/forumdisplay.php?fid=77) +--- Thema: Schüler flüchten vor gesundem Essen (/showthread.php?tid=2606) |
Schüler flüchten vor gesundem Essen - Druidelix - 08.11.2006 Im "Spiegel" gab es einen Bericht zu dieser Thematik: Britisch e Schüler flüchten vor gesundem Essen Gruß Drui - Lothar - 08.11.2006 ....da brauchen wir garnicht so weit gehen, auch die deutschen Schüler fliehen vor der großen Kampagne (noch von Frau Künast ins Leben gerufen) BIOKOST in der Schülerverpflegung. Allen Bio - Angeboten zum Trotz gehen die Schüler zum "Döner Ali" um die Ecke und hauen sich fast täglich die guten Kalorien rein. Müslieriegel zur Pause ??? NEEEEEEEEE besser sind die Mohrenkopfbrötchen frisch vom Bäcker, ne Cola dazu, fertig ist das Pausenbrot!!! Spreche aus Erfahrung von Schülern und Studenten (15 - 22 Jahre) ! Es gibt da natürlich auch die Bioverkoster, sind aber echt nur die Ausnahme. Lothar - Druidelix - 08.11.2006 Ist sicherlich ein Gesellschaftliches Problem. Auch ich habe nichts gegen Fast Food und Co. aber es sollte natürlich nicht ausschließlich zur Ernährung dienen. Es gibt mitlerweile soooo viele Informationen über Ernährung, insbesondere von und für Schüler, eigene Internetseiten, Kampagnen etc, die Lehrer, Schüler, aber insbesondere auch Eltern eine Hilfe sind. Es ist immer ein zweischneidiges Schwert. Wie weit sollen sich Dritte in die Ernährung einmischen ? Schnell kommen Begriffe wie Bevormundung, Entmündigung usw. auf, die dann oftmals das Gegenteil bewirken von dem was eigentlich das Ziel ist. Gruß Drui - Kyylshrunk - 08.11.2006 Hi, > Müsliriegel ..... Ähem, das sind ebenfalls nichts anderes als Kalorienbomben. Natürlich schön verpackt, damit sie besonders gesund aussehen. außerdem: der Begriff "Bio" bedeutet nicht zwangsläufig, dass das Bio-Lebensmittel, verglichen mit einem vergleichbaren aus der konventionellen Produktion, gesünder ist. Dass die Ernährungsgewohnheiten heute natürlich alles andere als ideal sind, da stimme ich dir vollkommen zu. Gruß Gunnar <!-- --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_cool.gif" alt="8)" title="Cool" /><!-- --> - roswi - 08.11.2006 Biokost / vollwertige Ernährung Vielfach gibt es in den Schulen einen Mittagstisch, der in keiner Weise Biokost oder vollwertig ist. Eine Chance haben wir nur, wenn die Kids von Anfang an auch mitbestimmen können. Viele Schulen, insbesondere Ganztagsschulen müssen einen Mittagstisch anbieten. Häufig sind Eltern damit betraut. Ihnen fehlt aber die ausreichende Kenntnis über die Zusammenstellung der Speisen, biologischer Wertigkeit einer Speise, Aufwertung oder Ergänzung und natürlich auch in Punkto Hygiene in der Verpflegung. Der Einsatz der Elterin ist hoch zu werten, aber ohne genügende Kenntnis kann das Ernährungsverhalten der Kinder und Jugendlichen nicht verändert werden. Wie gesagt - ich bin für Mitbestimmung bei der Auswahl. Ein Döner oder Fast Food in Maßen ist o.k. Gruss roswi - Anton - 08.11.2006 Wir produzieren für einen Kunden, der die englischen Grundschulen beliefert. Die panierten, vorfrittierten Formfleischprodukte waren eigentlich nur mit viel Ketchup zu genießen, da weitgehend geschmacklos (wenig Fleisch, viel Paniermehl, kein Salz, schon damals wenig Fett). Seit Jamie Oliver gibts vor allem "Ganz-Muskel-Produkte" wie Schweinelachse-Steak und Hühnchen- oder Truthahnbrust-Steak. Die sind zwar aufwendiger und bringen weniger Output / h aber den Verkoster freuts. Anton - cnn - 09.11.2006 Hi Leute, ich stelle bei meinen Schülern oft fest, dass sie fast alle genau darüber Bescheid wissen, wie hoch die kalorische Belastung bei Fast food ist. Eine Unterrichtsreihe mache ich z.B. über Food Design. Da testen wir den Geschmack, das Verhalten der Speise auf den Lippen, im Mund und die Empfindungen beim Kauen und Schlucken. Die getesteten Speisen sind Kartoffelchips, Kaugummi und ein Hamburger (bei der Abrechnung muss ich immer erklären, was ich denn damit gemacht habe <!-- s --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_confused.gif" alt="" title="Confused" /><!-- s --> ). Wir reden dann auch ausgiebig über das Angebot der Speisen, Süßigkeiten und auch über funktionale Lebensmittel. Der Abschluss bildet dann immer der selbst hergestellte Hamburger. Alle Schüler stellen dann fest, dass dieser besser schmeckt, man nach einem Hamburger meist schon recht satt ist und selbst entscheiden kann, was alles darauf ist. Je nach Klasse kann ich dann noch eine Preisberechnung durchziehen. Allen Schülern gefällt der selbst hergestellte Hamburger / Cheeseburger besser, aber keiner würde auf die Idee kommen sich den in Zukunft auch selber zu machen. Ein Tripp "nach Mc Donalds" ist viel cooler, als die Küchenparty zu Hause. Bei vielen spielt auch die Zeit eine Rolle. Das härteste hat mir allerdings meine Tochter von einer Klassenkameradin erzählt: diese wird jeden Mittag von ihrer Mutter abgeholt und dann gehen beide gemeinsam zum Griechen in der Nähe der Schule. Kann die Mutter nicht kochen ...? Zum Thema Biokost in der Schulmensa: Ich denke, dass der erste Schritt ein vollwertiges Essen sein sollte, mit regionalen und saisonalen Angeboten. Es gibt zwar auch genügend Beispiele für funktionierende Schulmensen mit Biokost, die ohne einen großen finanziellen Mehraufwand arbeiten, aber hier bedarf es engagierter und kompetenter Mitarbeiter... ... und diese gibt es leider nicht so häufig. Dieses Thema bietet viel Stoff, vielleicht interessant für die Fachkreistage? Biokost - Hygienius - 09.11.2006 Ich denke das die Eltern zu hause mit der richtigen Ernährung die Kinder Erziehen sollten und nicht wir in den Schulen und Internaten. Wenn ich unsere Schüler am Montag befrage was es zu hause am Wochenende zu Essen gegeben hat, krieg ich meistens die Antwort-MC- Donald oder Pizza. Wie schon CCN geschrieben hat bin ich auch für eine ausgewogene Saisonale und Abwechslungs reiche Kost- Habe für unsere Schüler einmal einen Pikanten Vollwer- Nudelauflauf probiert-Die hälfte ging in den Abfall und es gab eine kleine Meuterei. Jeder Koch ist froh wenn er mit frischen Produkten aus der Region Arbeiten kann, aber frische sachen und deren umgang brauchen längere Zeit , mehr Personal, und Strengere Hygiene. Wo gibt es das heute noch?(Personal) gut qualifiziertes - roswi - 09.11.2006 Hallo hygienius und cnn, das Problem ist die Qualität des Personals und das Zusammenspiel zwischen Elternhaus und Schulverpflegung. Als Vorsitzende eines hauswirtschaftlichen Verbandes in Niedersachsen fordern wir schon seit Jahren Alltagskompetenzen zu fördern und zu festigen. Die jetzige, allgemeine Ernährungssituation der Jugendlichen ist meiner Meinung nach auch in engen Zusammenhang mit den fehlenden, hauswirtschaftlichen Kenntnissen der Eltern und der Kinder zu suchen. Im Sommer bieten wir innerhalb der Ferienpassaktion " Kochen für Kinder" an. Der geht es über Hygiene, einfache Zubereitungsarten. Vitamine etc. bis zur Zusammenstellung von Speisen für eine Feier oder Fete der Kids. Das kommt gut an. Die Kleinen sind bemüht es umzusetzen. Die Aktionen von cnn finde ich gut. Sensibel machen ist der Weg. Doch gut wäre auch die Eltern noch zu erreichen. Also auch hier " mit kleinen Schritten zum Ziel". Gutes Thema, daß es immer Wert ist bearbeitet zu werden. Gruss roswi |